lind

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ lɪnt ]

Silbentrennung

lind

Definition bzw. Bedeutung

  • gehoben/dichterisch: angenehm mild, glatt, lauwarm

  • selten: sanft, zart

Begriffsursprung

  • Im goten und nonen fehlt das Wort. Das lte slidus glatt, blank, schlüpfrig könnte als verwandt anzusehend und im Zusammenhang mit goh. lindi und goh. slindan schlingen stehend seien.

  • Das Adjektiv, im Sinne von „(der Empfindung) wohltuend, mild, sanft, weich“, stammt vom gohen lindi, linthi, lind aus dem 8. Jahrhundert, gmh. linde, lind, lint, gml. linde, welches sich aus dem westgermanischen Adjektiv *lenþja geschmeidig, weich entwickelte; auch mit n-Ausfall und Vokaldehnung, osx. lîði, ang. līđe, līþe, en. lithe biegsam, geschmeidig, cy. llathr glatt, glänzend; altindisch latā (aus *lṇtā Schlingpflanze, Schlinggewächs), und indoeuropäisch *lent- biegsam, nachgebend.

Alternative Schreibweise

  • linde

Steigerung (Komparation)

  1. lind (Positiv)
  2. linder (Komparativ)
  3. am lindesten (Superlativ)

Anderes Wort für lind (Synonyme)

kaum merklich
lau:
von einer mittleren Temperatur zwischen kühl und warm
leicht:
ein geringes Gewicht habend
einfach, nicht schwierig
mäßig warm
mild:
geringere Geräuschintensität stimmhafter Phoneme im Vergleich zu stimmlosen
nicht stark im Geschmack
sacht:
auf eine sehr vorsichtige und achtsame Art und Weise
sehr schwach ausgeprägt oder auch sehr langsam und deshalb kaum zu merken

Beispielsätze

  • Diese Peperoni sind in ihrer Schärfe eher lind.

  • Es weht nur ein lindes Lüftchen über die Frühlingswiesen und trägt den zarten Blumenduft heran.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es geht darum, die rot-grüne Regierungszeit von 1998 bis 2005 in ein lindes Licht zu tauchen.

  • Hitlers filmender Liebling überlebt, immer linder werden.

  • Das klingt fast märchenhaft: linde Lüfte, mildes Licht, blühende Landschaften mit friedlichen Menschen.

  • Das fängt ganz pastellen an im Frühjahr grünt der Kohl lind und lyrisch.

  • Nicht etwa linde Frühlingsdüfte schnuppern dieser Tage die Athener, sondern den süßlich-fauligen Gestank modernden Mülls.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf lind?

Wortaufbau

Das Isogramm lind be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × I, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 1 × I
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L, 1 × N

Das Alphagramm von lind lautet: DILN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 5 Punkte für das Wort.

lind

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort lind kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: lind. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: lind. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  2. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 23., erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/New York 1995, ISBN 3-11-012922-1, DNB 945685408
  4. thueringer-allgemeine.de, 18.02.2011
  5. berlinonline.de, 23.08.2002
  6. sz, 21.11.2001
  7. Die Zeit 1996
  8. Stuttgarter Zeitung 1996