gebrauchen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈbʁaʊ̯xn̩ ]

Silbentrennung

gebrauchen

Definition bzw. Bedeutung

etwas verwenden, benutzen

Begriffsursprung

Von mittelhochdeutsch gebrûchen, althochdeutsch gibrûhhan verstärkend zu „brauchen“ in der Bedeutung „verwenden“

Konjugation

  • Präsens: gebrauche, du gebrauchst, er/sie/es ge­braucht
  • Präteritum: ich ge­brauch­te
  • Konjunktiv II: ich ge­brauch­te
  • Imperativ: gebrauche! (Einzahl), ge­braucht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­braucht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ge­brau­chen (Synonyme)

(sich) einer Sache bedienen
adhibieren (geh., veraltet)
anwenden:
eine (allgemeine) Aussage oder Regel auf einen anderen (besonderen) Sachverhalt oder eine Person übertragen
etwas dazu benutzen, um eine Aufgabe zu erledigen oder ein Ziel zu erreichen
benutzen:
verwenden, aus etwas Nutzen ziehen, ausnutzen, zum Vorteil anwenden, brauchen, gebrauchen
verwenden, ausnutzen, zum Vorteil anwenden, brauchen, gebrauchen, nutzbar machen
einsetzen:
ein Mittel oder ein Werkzeug bereitstellen oder verwenden
ein Teil passend zu einem Ganzen hinzufügen (zum Beispiel Pflanzen auf einem Areal eingraben; Fische in ein Gewässer, Wild in ein Revier einbringen)
greifen (zu):
das gewünschte Resultat zeigen
ein Musikinstrument durch Berührung: zum Klingen bringen
(zu etwas) heranziehen:
etwas (ein Objekt) / jemand zieht zum Ort des Sprechers; etwas (ein Subjekt) kommt näher oder zieht an einen Ort
etwas als Material, Beweis, Vorlage oder ähnlich verwenden oder berücksichtigen
in Gebrauch nehmen
nutzen:
etwas gebrauchen oder zu Hilfe nehmen, um ein Ziel zu erreichen; etwas in Anspruch nehmen
hilfreich sein
verwenden:
konkret oder abstrakt: etwas benutzen, zu einem bestimmten Zweck einsetzen
sich für jemanden oder etwas verwenden: sich um jemandes Interessen kümmern
zum Einsatz bringen
zur Anwendung bringen (Papierdeutsch)

Beispielsätze

  • So ein Gerät habe ich ja noch nie gesehen – wie gebraucht man das?

  • Gebrauche deinen Verstand!

  • Sei die Person, die du als Kind gebraucht hättest.

  • Wir haben drei Wochen gebraucht, um diesen Verschlag zu bauen.

  • Ich habe es nie gebraucht.

  • Auf dem Dachboden lagern kistenweise allerlei Spielzeug von früher und andere Dinge, die man irgendwann vielleicht noch mal gebrauchen könnte.

  • Wie lange hast du gebraucht, um Japanisch zu lernen?

  • Wie lange hast du gebraucht, um Russisch zu lernen?

  • Junge Damen erkennt man heute daran, dass sie Wörter gebrauchen, die man früher in ihrer Gesellschaft vermieden hätte.

  • Ich wusste sofort, dass es zu nichts zu gebrauchen war.

  • Toms Messer ist gut zu gebrauchen.

  • Wozu haben Sie eine Kettensäge gebraucht?

  • Ich wasche mir oft die Haare, ohne ein Haarwaschmittel zu gebrauchen.

  • Ich habe heute länger als sonst hierher gebraucht.

  • Sie sind schon nicht mehr zu gebrauchen.

  • Tom gebrauchte dieses Wort etliche Male.

  • Wann gebrauchen wir diesen Ausdruck?

  • Kann sein, dass du gebraucht wirst.

  • Wer sich in einer Streitfrage auf die Autorität beruft, gebraucht nicht die Vernunft, sondern eher das Gedächtnis.

  • Was kommt, lässt sich gebrauchen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Also genau das, was Soldaten im Einsatz nicht gebrauchen können.

  • Ärztecamp International und die Kolpingfamilie Olching sind bereits dabei weitere gebrauchte medizinische Ausrüstung zu sammeln.

  • All das kann die Parteispitze gerade gar nicht gebrauchen.

  • Anscheinend konnte ein Dieb in Weiden ein Rettungsboot gebrauchen.

  • Bayer kann das Geld nach dem rund 63 Milliarden Dollar (55 Mrd Euro) teuren Kauf des US-Saatgutkonzerns Monsanto gut gebrauchen.

  • Auch einige gebrauchte Fahrräder werden angeboten.

  • Alaba in der momentanen Form ist nicht zu gebrauchen, dafür lieber junge hungrige ran lassen!

  • Allfällige Überschüsse müssen in das Legat zurückfliessen, bis der gebrauchte Betrag wieder zurückerstattet ist.

  • Antworten Melden Empfehlen Um einen Tolino gebrauchen zu können, braucht es eine Rechnungsadresse in Deutschland.

  • Aber als Notlösung durchaus zu gebrauchen.

  • Alle Banken ausser der CS scheinen begriffen zu haben, dass sie zu hohe Gehälter (um nicht das Wort Lohn zu gebrauchen) bezahlen.

  • Motivation, die die SPD ziemlich gut gebrauchen kann.

  • Aber sonst bin ich gesellschaftlich nicht nur in dieser Hinsicht wenig zu gebrauchen.

  • Entweder haben sie Schulden bei der Verblichenen oder können eine fette Erbschaft gut gebrauchen.

  • Besonders gut gebrauchen kann das zum Beispiel Godo.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ge­brau­chen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ge­brau­chen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und U mög­lich.

Das Alphagramm von ge­brau­chen lautet: ABCEEGHNRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ber­lin
  4. Ros­tock
  5. Aachen
  6. Unna
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Berta
  4. Richard
  5. Anton
  6. Ulrich
  7. Cäsar
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Bravo
  4. Romeo
  5. Alfa
  6. Uni­form
  7. Char­lie
  8. Hotel
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

gebrauchen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ge­brau­chen ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Floh­markt:
Markt, auf dem alte, gebrauchte, oft geringwertige Waren zum Verkauf angeboten werden, überwiegend von Privatpersonen
fuhr­wer­ken:
etwas in grober, zumeist zweifelhafter oder oberflächlicher Weise handhaben, gebrauchen
Ge­sangs­stim­me:
Stimme, die jemand beim Singen gebraucht
ge­sichts­los:
ohne besondere Eigenschaften, ohne Charakteristika; meist im Zusammenhang mit Menschen, Orten oder Gebäuden gebraucht
Re­ak­ti­ons­wär­me:
Wärme, die bei einer chemischen Reaktion entsteht oder für diese gebraucht wird
See­kö­nig:
ein König, der über kein großes Land verfügt, aber ein großes Heer. Zumeist im Zusammenhang mit Wikingern gebraucht.
Stück­lis­te:
Zusammenstellung der Bestandteile eines Produktes (beispielsweise eines Autos oder einer Maschine), also die Rohstoffe, Baugruppen, Halbfabrikate, Teile, sowie deren benötigte Mengen. Sie wird unter anderem gebraucht für die Bedarfsplanung und Kalkulation
Tä­ter:
jemand, der etwas getan hat, womit fast immer eine verwerfliche Tat gemeint ist; häufig im juristischen Zusammenhang gebraucht
Trö­del­markt:
Markt, auf dem meist alte, gebrauchte Waren von geringem Wert zum Verkauf angeboten werden
Über­schall:
fiktives Wort, das in Wortbildungen im Bedeutungsumfeld von Überschallgeschwindigkeit gebraucht wird

Buchtitel

  • Der gebrauchte Jude Maxim Biller | ISBN: 978-3-59617-261-0
  • Schnecken gebraucht Barbara Rübesam | ISBN: 978-3-75260-082-7
  • Wenn Gott einen Mann ohne Arme und Beine gebrauchen kann, dann kann er jeden gebrauchen Nick Vujicic | ISBN: 978-3-76550-606-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: gebrauchen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: gebrauchen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11547460, 10973740, 10858330, 10296190, 9086030, 9086020, 8752830, 7962830, 7669160, 7470210, 6840270, 6822320, 6311780, 6105060, 5427710, 3435150, 2982470 & 2309150. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1
  2. golem.de, 27.01.2023
  3. merkur.de, 05.02.2022
  4. t-online.de, 20.05.2021
  5. onetz.de, 07.07.2020
  6. finanznachrichten.de, 17.03.2019
  7. vienna.at, 01.04.2018
  8. nachrichten.at, 02.10.2017
  9. taz.de, 06.04.2016
  10. zeit.de, 15.10.2015
  11. frag-mutti.de, 28.10.2014
  12. bernerzeitung.ch, 25.06.2013
  13. zeit.de, 04.05.2012
  14. tagesspiegel.feedsportal.com, 22.10.2011
  15. nordsee-zeitung.de, 22.03.2010
  16. taz.de, 23.12.2009
  17. tagesspiegel.de, 16.11.2008
  18. sueddeutsche.de, 15.03.2007
  19. stern.de, 28.10.2006
  20. welt.de, 23.04.2005
  21. fr-aktuell.de, 14.08.2004
  22. spiegel.de, 06.04.2003
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  24. sz, 21.12.2001
  25. Junge Welt 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Rhein-Neckar Zeitung, 06.02.1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995