expedieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɛkspeˈdiːʁən ]

Silbentrennung

expedieren

Definition bzw. Bedeutung

  • abwertend: jemanden wegschicken, rauswerfen, entlassen; etwas ausrangieren, aussortieren

  • bildungssprachlich: etwas absenden, befördern (und zuvor für den Versand bereiten, abfertigen)

Begriffsursprung

Von lateinisch expedire „losmachen, fertigmachen, entwickeln, aufbereiten“; eigentlich „von Fußfessel (pedica) befreien“, zu pes, Genitiv: pedis, für „Fuß“.

Konjugation

  • Präsens: expediere, du expedierst, er/sie/es ex­pe­diert
  • Präteritum: ich ex­pe­dier­te
  • Konjunktiv II: ich ex­pe­dier­te
  • Imperativ: expedier/​expediere! (Einzahl), ex­pe­diert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ex­pe­diert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ex­pe­die­ren (Synonyme)

abschicken:
etwas auf den Weg zu einem Empfänger bringen
jemanden auffordern, zur Erfüllung eines Auftrages irgendwohin zu gehen
auf die Post geben
aufgeben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
übersenden:
per Post schicken
(mit etwas / jemandem irgendwohin fahren) (ugs.)
befördern:
(unter Zuhilfenahme eines Transportmittels) etwas oder jemanden von einem Ort an einen anderen bringen/schaffen
einer Person oder Sache förderlich, günstig sein; auf jemanden oder etwas einen Einfluss (mit zumeist erfreulichen, günstigen, vorteilhaften, wünschenswerten Wirkungen) ausüben
(jemanden / etwas irgendwohin) bringen (ugs., Hauptform):
eine Sache oder eine Person von einem an einen anderen Ort bewegen
etwas Bestimmtes liefern, zustande bringen, erschaffen
chauffieren (geh.):
ein Auto fahren, lenken, steuern, führen (meist, um jemanden zu transportieren)
(jemanden / etwas irgendwohin) fahren (Hauptform):
ein Fahrzeug zu Lande lenken bzw. führen (ausgenommen Schienenfahrzeuge)
ein schwebendes Luftfahrzeug lenken oder führen
karren (ugs., salopp):
jemanden mit oder gegen seinen Willen befördern
mit einem Gefährt oder auf einem Karren fahren
kutschieren (ugs., scherzhaft):
ein Gespann/Fahrzeug lenken; jemandem in einem Fahrzeug transportieren
sich mit einem von Zugtieren/Pferden gezogenen Fahrzeug bewegen; auch: mit einem Auto fahren
schaffen:
etwas künstlerisch oder handwerklich erzeugen
(jemanden / etwas irgendwohin) transportieren (Hauptform):
(etwas, vor allem geistige Inhalte) an jemanden weitergeben, auf jemanden übertragen und so jemandem verständlich machen
(unter Zuhilfenahme eines Transportmittels) etwas oder jemanden von einem Ort an einen anderen bringen/schaffen
überführen:
eine Person oder Sache von einem Ort zu einem anderen bewegen, transportieren
einem Täter eine Tat nachweisen (auch übertragen, ironisch)
verbringen (Amtsdeutsch):
besonders mit Angaben von Zeit und Zeiträumen (Jugend, Alter, Leben, Ferien, Wochenende, usw.): eine Zeitdauer verstreichen lassen; Zeit für etwas verwenden
Schriftdeutsch, besonders Amtssprache; ansonsten mündlich veraltend
verfrachten:
einen Menschen bewegen, ihm helfen, von einem Ort an einen anderen zu gelangen
etwas Größeres (eine Fracht) von einem Ort an einen anderen bringen

Weitere mögliche Alternativen für ex­pe­die­ren

abfertigen:
bedienen (Schalter), kontrollieren (Zoll), ein Linienflugzeug bereit für den Flug machen
durch eine einmalige Geldleistung oder Sachleistung entschädigen
absenden:
eine Person mit einem Auftrag entsenden, losschicken
etwas (zum Beispiel Briefe, Päckchen oder Waren) an einen Empfänger übermitteln
auf den Weg schicken
ausfertigen
ausrangieren:
ein Fahrzeug durch Verschieben entfernen
etwas, das keine weitere Verwendung hat, aussortieren
aussortieren:
aus einer größeren Menge heraussuchen und gesondert beiseite tun
aus einer Menge entfernen, was unbrauchbar, ungeeignet oder untauglich ist
den Laufpass geben
entlassen:
jemandem die Arbeitsstelle kündigen
jemandem erlauben zu gehen
entsenden:
mit einem Auftrag auf den Weg oder in ein Gremium schicken
erledigen:
etwas fertig machen; zu Ende bringen; eine Arbeit tun, die noch aussteht
Ganovenslang: jemanden umbringen
fertigmachen:
etwas fertigmachen: in einen fertigen Zustand bringen
jemanden fertigmachen: absichtlich stark physisch verletzen
fortschicken:
eine Sache versenden
jemanden nicht empfangen, ihn auffordern wegzugehen
fortsenden
für den Versand fertigmachen
für die Abreise fertigmachen
hinausbefördern
ins Jenseits befördern
losschicken:
eine Sache/Information an einen Empfänger senden
jemanden auffordern, an einen anderen Ort zu gehen (um etwas zu tun)
lossenden
rausschmeißen:
einen Text aus etwas (beispielsweise einem Buch, Report, Gesetz) entfernen
jemanden (aus einer Arbeitsstelle) entlassen
rauswerfen
schicken:
(aus)reichen
den sittlichen Maßstäben entsprechen
spedieren:
(Güter) transportieren
übermitteln:
dafür sorgen, dass eine Nachricht, ein Gruß oder etwas Anderes den Empfänger erreicht
versandfertig machen
verschicken:
etwas mit einem Dienstleister von einem Ort zum anderen schicken
jemanden irgendwohin, etwa zur Erholung schicken
versenden:
Nachrichten oder Gegenstände in einen Beförderungsauftrag geben
wegschaffen:
sich umbringen, das eigene Leben nehmen
von einem Ort entfernen (und an einen anderen Ort bringen)
wegschicken:
eine Sache/Information (zum Beispiel per Post/Kurier/E-Mail) auf den Weg bringen
jemanden auffordern, fortzugehen; jemanden nicht sehen und sprechen wollen
wegsenden
zum Teufel jagen

Gegenteil von ex­pe­die­ren (Antonyme)

akzipieren
an­kom­men:
auf etwas ankommen: der entscheidende, wichtige Punkt sein
ein Ziel erreichen
an­neh­men:
eine Vermutung anstellen
einen Ball, der einem zugepasst wurde, unter Kontrolle bringen
be­kom­men:
etwas empfangen, etwas erhalten, etwas erlangen; in seinen Besitz übernehmen
in der Zukunft kriegen, in der Zukunft eintreffen
ein­ge­hen:
auf etwas eingehen: näher besprechen, beantworten, thematisieren
ein Angebot akzeptieren
ein­tref­fen:
ankommen, oft: nach einer Reise am geplanten Ziel ankommen
real werden, oft über eine Befürchtung oder Vorhersage
emp­fan­gen:
Ankommenden begrüßen oder aufnehmen
etwas bekommen
ent­ge­gen­neh­men:
materielle oder immaterielle Dinge in Empfang nehmen
er­hal­ten:
etwas bekommen, empfangen
etwas bewahren
in Empfang nehmen
über­neh­men:
etwas von jemand anderem verwenden, sich etwas zu eigen machen
sich etwas von jemandem nehmen, zu eigen machen; jemandem etwas wegnehmen
zu­stel­len:
eine postalische Sendung überbringen
etwas mit Gegenständen versperren, verbarrikadieren
zu­tei­len:
eine bestimmte Menge (einen Teil/Anteil) zuweisen/geben
mit einer bestimmten Aufgabe betrauen, an einen bestimmten Platz schicken

Beispielsätze (Medien)

  • Aber diese Stegmann-Anfrage hätte ich gleich in die blaue Tonne expediert.

  • Jenseits von Bush, Putin und Ahmadinedschad, der gerade einen Brief an die Kanzlerin expediert hat?

  • Der Rest wird als technische Zeichnung deklariert und per Schiff nach New York expediert.

  • Doch warum hat der CIA-Offizier und Innenminister Arguedas das Tagebuch Ches nach Kuba expediert?

  • Aber wie viele ausgediente Herren sind schon gen Brüssel expediert worden, ohne daß dies jemand im geringsten gestört hätte?

  • Als Dudajews Mann wurde er im Oktober 1994 von einer rivalisierenden Gruppe nach Moskau expediert.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ex­pe­die­ren?

Wortaufbau

Das viersilbige Verb ex­pe­die­ren be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × E, 1 × D, 1 × I, 1 × N, 1 × P, 1 × R & 1 × X

  • Vokale: 4 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × X

Eine Worttrennung ist nach dem X, zwei­ten E und drit­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ex­pe­die­ren lautet: DEEEEINPRX

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Xan­ten
  3. Pots­dam
  4. Essen
  5. Düssel­dorf
  6. Ingel­heim
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Xant­hippe
  3. Paula
  4. Emil
  5. Dora
  6. Ida
  7. Emil
  8. Richard
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. X-Ray
  3. Papa
  4. Echo
  5. Delta
  6. India
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

expedieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ex­pe­die­ren kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: expedieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: expedieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Dudenverlag
  2. zeit.de, 13.07.2013
  3. berlinonline.de, 22.07.2006
  4. Berliner Zeitung 2000
  5. Junge Welt 2000
  6. Welt 1999
  7. Berliner Zeitung 1995