eitel

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaɪ̯təl ]

Silbentrennung

eitel

Definition bzw. Bedeutung

  • ohne Aussicht auf Erfolg; sinnlos und falsch

  • unflektiert, auch adverbielle Verwendung: (ganz) rein

  • voller Selbstverliebtheit, sich selbst bewundernd

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch itel, althochdeutsch ital „leer, nichts, gehaltlos, eingebildet“; vergleiche niederländisch ijdel, englisch idle

Steigerung (Komparation)

  1. eitel (Positiv)
  2. eitler (Komparativ)
  3. am eitelsten (Superlativ)

Anderes Wort für ei­tel (Synonyme)

(der/die/das) reinste (…) (emotional)
bar (geh.):
mit Bargeld
blank:
(metallisch) hell schimmernd
offen, bloß; umgangssprachlich, übertragen: klar ersichtlich, rein
bloß:
ohne alles andere, Ergänzende, nichts Weiteres als das Bezeichnete
ohne Bekleidung, ohne Hülle, ohne Schutz
gefallsüchtig
kokett:
darauf bedacht, anderen zu gefallen
verführerisch
lauter (ugs.):
einer ehrlichen, redlichen, aufrichtigen Verhaltensweise entsprechend
gehoben: aus reinem, klarem, unvermischtem Material
narzisstisch:
den Narzissmus betreffend oder auf dem Narzissmus beruhend
übersteigert in sich selbst verliebt, auf sich selbst bezogen
nichts als:
drückt eine Ausschließlichkeit aus im Sinne von „nichts anderes als, nichts weiter als, nichts außer, nur“
pur:
lauter, unvermischt
rein:
ausschließlich, voll und ganz
ganz unverschmutzt
schier:
rein, von gleichmäßiger Beschaffenheit, ohne Beimengung
sich in einem außerordentlichen, erstaunlichen Zustand oder Ausmaß befindend
total (nachgestellt):
völlig, vollständig

Sinnverwandte Wörter

falsch:
als Charakter: verlogen
als Wahrheitswert in der Logik: nicht wahr
nich­tig:
unbedeutend, bedeutungslos
ungültig
nur
selbst­ge­fäl­lig:
sich selber sehr wichtig nehmend, oft damit verbunden, die eigenen Vorzüge deutlich und auf überhebliche Art zu betonen und dabei Verdienste anderer zu ignorieren
selbst­ver­liebt:
sich zu sich selbst hingezogen fühlen
un­nütz:
keinen (zusätzlichen) Vorteil/Nutzen bietend und deshalb überflüssig
wertlos und zu nichts zu nutzen
ver­geb­lich:
in Scheitern resultierend
wich­tig­tu­e­risch:
Verhalten einer Person, die vermeintlich besonders wichtig ist oder vermeintlich besonders wichtige Dinge macht

Gegenteil von ei­tel (Antonyme)

uneitel

Beispielsätze

  • Alles ok, alles eitel Sonnenschein!

  • Die Schale ist eitel Gold.

  • Er ist ein eitler Hahn.

  • Ich bin so eitel, nicht so eitel zu sein wie ich aussehe.

  • Ich bin so eitel, nicht so eitel zu sein, wie ich aussehe.

  • Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel.

  • Das macht einen ja eitel, wenn ich dauernd von mir reden soll!

  • Er ist nur ein eitler Geck, nichts weiter.

  • Er ist faul und eitel.

  • Zahlen sind nicht eitel, lassen sich aber schon mal frisieren.

  • Darum so esset kein gesäuertes Brot, sondern eitel ungesäuertes Brot in allen euren Wohnungen.

  • Jede Rede erscheint eitel und nichtig, sobald die Tat ihr nicht Nachdruck gibt.

  • Wir leben nicht um eitler Unterhaltung willen.

  • Wenn du dich mit anderen vergleichst, kannst du leicht eitel oder verbittert werden, denn immer wird es Menschen geben, die größer oder kleiner sind als du.

  • Ohne Macht ist der Zorn eitel.

  • Gerade die Leichtsinnigen und die, die sich nicht um die Zukunft kümmern, schwellen an vor eitler Hoffnung.

  • In eitler Gemächlichkeit dahinschreitend, stolzierte er in Richtung Bühne.

  • Jeder Sammler ist doch eitel.

  • So eitel ist der Mensch, dass er sich sogar auf seine Leiden etwas einbildet.

  • Wir sind so eitel, dass uns sogar an der Meinung der Leute, an denen uns nichts gelegen ist, etwas gelegen ist.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch wenn Lilli auf der Bühne eitel ist, immer perfekt aussieht und sich taff gibt – die Wirklichkeit ist sanfter.

  • Bei Paaren herrscht eitel Sonnenschein und das Sexleben wird ordentlich aufgefrischt.

  • Manchmal ist sie eitel, kriecht in Gesichter rein und schreit: Ich bin Kunst!

  • Ganz klar: Nicht nur wetterbedingt herrschte im Outdoor-Studio definitiv eitel Sonnenschein!

  • Der als eitel geltende Politiker versucht, betont cool, hipp und dynamisch zu wirken.

  • Als US-Präsident Donald Trump im vergangenen November China besuchte, herrschte noch eitel Sonnenschein.

  • Doch das Ergebnis ist nicht eitel Sonnenschein.

  • Besonders in Nürtingen und Köngen herrschte darüber eitel Frohsinn.

  • Borniert und eitel sind sie auf ihre jeweilige Art und Weise alle.

  • Ausland "Polen beteiligt sich nicht an Annexionen" Wladimir Putin - eitel, autoritär, entschlossen FOTO: dapd, Johannes Simon Warschau.

  • Allerdings scheint es, als ob sie auch ein wenig eitel wären, und gerade der Kopf soll beim Streicheln besser ausgelassen werden.

  • Das war aber auch verdammt eitel.

  • Aber wenn es die Rolle verlangt, musst du eitel sein.

  • Also alles eitel Sonnenschein?

  • Denn es herrscht nicht nur eitel Sonnenschein.

Häufige Wortkombinationen

  • eitel Sonnenschein

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ei­tel?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv ei­tel be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × L & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von ei­tel lautet: EEILT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Tango
  4. Echo
  5. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort.

eitel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ei­tel kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Geck:
ein eitel herausgeputzter und eingebildeter Mann
Va­ni­tät:
der Zustand eitel zu sein; Eitelkeit
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: eitel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: eitel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8997687, 8933060, 2789349, 11091915, 10659302, 9853416, 8183896, 8059191, 6377934, 3985747, 3104174, 3084545, 2927342, 2742905, 2629543, 2474890 & 2424426. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. bild.de, 12.05.2023
  3. desired.de, 21.02.2022
  4. tagesspiegel.de, 15.06.2021
  5. derwesten.de, 25.06.2020
  6. jungefreiheit.de, 15.05.2019
  7. nzz.ch, 17.03.2018
  8. onetz.de, 18.06.2017
  9. teckbote.de, 30.05.2016
  10. jungewelt.de, 10.01.2015
  11. rp-online.de, 21.10.2014
  12. kurier.at, 25.11.2013
  13. abendblatt.de, 15.12.2011
  14. stuttgarter-nachrichten.de, 05.07.2010
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  19. fr-aktuell.de, 17.09.2004
  20. welt.de, 21.08.2003
  21. welt.de, 25.08.2002
  22. DIE WELT 2000
  23. Berliner Zeitung 1998
  24. Rhein-Neckar Zeitung, 06.10.1997
  25. Welt 1995