dingen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈdɪŋən]

Silbentrennung

dingen

Definition bzw. Bedeutung

Jemanden anwerben, jemanden gegen Lohn eine Aufgabe erledigen lassen (heute vor allem im Zusammenhang mit kriminellen Machenschaften benutzt).

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „dingen“, althochdeutsch „dingōn“, germanisch „*þeng-ō-“. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.

Konjugation

  • Präsens: dinge, du dingst, er/sie/es dingt
  • Präteritum: ich dang/​ding­te
  • Konjunktiv II: ich dänge/​dünge
  • Imperativ: dinge/​ding! (Einzahl), dingt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­dun­gen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für din­gen (Synonyme)

anheuern (ugs.):
jemanden für eine bestimmte Aufgabe gewinnen
Nautik: den Dienst an Bord antreten
anstellen:
bei bestimmten abstrakten Substantiven (immer im Plural) so viel wie tätigen, unternehmen, also die durch das Substantiv ausgedrückte Tätigkeit zur Ausführung bringen
einen Gegenstand an einen anderen anlehnen
berufen (auf einen Lehrstuhl):
etwas als Referenz angeben, sich auf etwas stützen
jemandem ein hohes Amt geben
beschäftigen:
etwas beschäftigt jemanden: etwas ist die jetzige Tätigkeit einer Person; mit Betonung der beschäftigenden Sache
jemand beschäftigt jemanden mit etwas: jemandem etwas zu tun geben
einem Bewerber eine Chance geben
einstellen:
etwas (eine Tätigkeit) nicht mehr ausüben
jemanden als Arbeitnehmer aufnehmen
engagieren:
jemanden für eine Arbeitsstelle einstellen oder einen Auftritt buchen
sich für etwas einsetzen, für eine Sache stark machen
in Lohn und Brot nehmen (geh., veraltet)
mieten:
gegen Bezahlung für eine bestimmte Zeit zur Benutzung überlassen bekommen
rekrutieren:
Militär: Personen zum Militärdienst einziehen
Personen für etwas gewinnen
unter Vertrag nehmen
verpflichten:
etwas verbindlich zusagen, eine Pflicht auf sich nehmen; speziell Militär: freiwillig und vertraglich Soldat werden für längere Zeit als die Wehrpflicht es erzwänge
jemanden in die Pflicht nehmen, etwas zu tun

Gegenteil von din­gen (Antonyme)

ent­las­sen:
jemandem die Arbeitsstelle kündigen
jemandem erlauben zu gehen
kün­di­gen:
ein Arbeitsverhältnis einseitig auflösen
einen Mietvertrag einseitig beenden

Beispielsätze

  • Der Condottiere dang neue Söldner und überfiel Mailand. Hätten die USA ein Motiv gehabt, Sgrena zu töten «hätten sie diese schmutzige Arbeit von gedungenen Irakern erledigen lassen», sagten Geheimdienstangehörige dem Blatt.

  • Ich weiß, dass hundert Augen gedungen sind, mich zu bewachen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • De dingen die ik verklaard heb, worden nochtans ondersteund door de technische expertises.

  • Zulke kleine dingen zetten me aan het denken.

  • Der Anschlag hatte für Aufsehen gesorgt, weil nach der Tat das Dorf in Verdacht geraten war, den Brandstifter gedungen zu haben.

  • Der Verdacht, er habe sich von einem Hintermann als Feuerteufel dingen lassen, hatte sich nicht bestätigt.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf din­gen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb din­gen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × D, 1 × E, 1 × G & 1 × I

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × G

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von din­gen lautet: DEGINN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Golf
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

dingen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort din­gen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Film- & Serientitel

  • Clueless: Die wichtigen dinge des lebens (TV-Serie, 1996)
  • Top Gear zui gao dang (TV-Serie, 2011)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: dingen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: dingen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1737036. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. nachrichten.at, 03.05.2016
  3. welt.de, 14.09.2016
  4. Berliner Zeitung 1999
  5. Stuttgarter Zeitung 1995