borgen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈbɔʁɡn̩ ]

Silbentrennung

borgen

Definition bzw. Bedeutung

  • leihen, sich etwas gegen Versprechen hergeben lassen, von jemandem vorübergehend etwas nehmen

  • leihen, verleihen, etwas gegen Versprechen hergeben, jemandem vorübergehend etwas geben

Konjugation

  • Präsens: borge, du borgst, er/sie/es borgt
  • Präteritum: ich borg­te
  • Konjunktiv II: ich borg­te
  • Imperativ: borge/​borg! (Einzahl), borgt/​borget! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­borgt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für bor­gen (Synonyme)

(sich etwas) ausborgen:
etwas freiwillig in den Besitz einer anderen Person geben, allerdings das Eigentum behalten
etwas zeitweilig aus dem Besitz einer anderen Person bekommen, die das Eigentum behält
(sich etwas) ausleihen:
jemand(em) etwas borgen
sich etwas borgen
entlehnen:
aus einem anderen geistigen Bereich übernehmen und anpassen
(sich etwas) leihen:
eine Sache einer anderen Person für begrenzte Zeit zur Verfügung stellen
jemandem etwas leihen: jemandem etwas gewähren (gehoben)
(sich etwas) pumpen (ugs.):
Geld leihen
Kraftsport betreiben
(jemandem etwas) leihweise zur Verfügung stellen
entleihen:
etwas von jemandem vorübergehend annehmen, mit dem Versprechen, es zurückzugeben
verleihen:
etwas zeitweise jemandem überlassen
jemandem oder etwas eine bestimmte Eigenschaft geben

Beispielsätze

  • Ich borge dir mein Rad.

  • Ich borge mir dein Rad.

  • Sie hat sich meine Schere geborgt.

  • Ich habe nicht nur von Thomas Geld geborgt, sondern auch von seiner Frau.

  • Ich borgte Tom letzte Woche mein Auto.

  • Hast du das Buch durchgelesen, das ich dir neulich geborgt habe?

  • Kannst du mir eine Taschenlampe borgen?

  • Könntest du mir den Gartenschlauch borgen?

  • Kannst du mir deinen Radiergummi borgen?

  • Könnte ich einen Stift borgen?

  • Lieber hungern als borgen.

  • Der Angeber kauft zuerst die Sporen und borgt dann ein Pferd.

  • Ein Freund, von dem man nichts borgen kann, gleicht einem Messer, das nicht schneidet.

  • Darf ich mir dieses Buch borgen?

  • Kann ich mir dieses Buch borgen?

  • Lieber seine alten Kleider flicken als neue borgen.

  • Wer borgt ohne Bürgen und Pfand, dem sitzt ein Wurm im Verstand.

  • Kannst du mir etwas Geld borgen?

  • Sie haben sich ein Buch von mir geborgt.

  • Tom fragte mich, ob ich eine schwarze Krawatte hätte, die er borgen könne.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber was fehlt, kann man sich borgen und häppchenweise über die Zeit verteilt zurückzahlen.

  • Mit Waffengewalt und einem Blick wie von Jack Nicholson geborgt.

  • Er habe Handys von Passanten geborgt - "völlig locker, völlig nett, völlig empathisch".

  • Die Blondine aus dem Sunshine-State Florida muss sich erstmal Wintersachen borgen.

  • Der DJ will mit dem Wagen nach Ungarn zu einem Auftritt gefahren sein und ihn dort einem flüchtigen Bekannten geborgt haben.

  • Dass die Griechen diese Zinsen aber nicht einmal mehr haben und wiederum auf dem Markt borgen mussten, sagte sie nicht.

  • Die erforderlichen 18 000 Euro habe die Kommune nicht - Nauheim msse sich das Geld borgen und Zinsen zahlen.

  • Den Namen ihrer Ausstellung hat sich die Akademie der Künste von dem Dramatiker Volker Braun geborgt.

  • Leonce forderte sein "Überlebens-Messer" zurück, das er Lukasz geborgt hatte.

  • Doch manche der Erfolge sind geborgt: Von der nachfolgenden Generation das Geld, das ausgegeben wird.

  • Wir wollten uns keine amerikanischen Gefühle borgen.

  • Zu diesem Zinssatz können sich die Geschäftsbanken Geld von der Zentralbank borgen.

  • Es ist, wie Stammkneipe, was Hartmann einfiel, und manches auch bei Leander Haußmanns "Sonnenallee" geborgt, ohne auch Fantasie zu leihen.

  • Die Leidenschaften, von denen Springfield sang, mochten geborgt sein.

  • Die Zeiten, in denen Frau beim Manne borgen mußte, sind vorbei.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf bor­gen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm bor­gen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × N, 1 × O & 1 × R

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von bor­gen lautet: BEGNOR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Otto
  3. Richard
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Golf
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

borgen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort bor­gen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­lei­he:
verzinsliches Wertpapier; mit der Begebung einer Anleihe borgt sich ein Unternehmen oder der Staat gegen Zahlung von Zinsen Geld von der Öffentlichkeit (statt es sich von Banken zu borgen)
her­lei­hen:
jemandem etwas borgen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: borgen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: borgen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10075124, 8898165, 8740358, 8614296, 8306607, 7865297, 7858401, 7335600, 5461394, 5350496, 5197367, 5172982, 5172978, 4967324, 4897820, 4815864, 4343340 & 4075865. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. ef-magazin.de, 17.05.2021
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