bestechen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈʃtɛçn̩ ]

Silbentrennung

bestechen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Etymologisch: zu stechen; ursprünglich aus dem Bergbau im Sinne von „[Gestein] durch Hineinstechen untersuchen“, hierzu dann im Sinne von „auf die Probe stellen“; ab dem 18. Jahrhundert zu

  • Wortbildung: Derivation (Ableitung) des Verbs stechen mit dem Präfix be-

Konjugation

  • Präsens: besteche, du bestichst, er/sie/es besticht
  • Präteritum: ich be­stach
  • Konjunktiv II: ich bestäche
  • Imperativ: bestich! (Einzahl), bestecht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­sto­chen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­ste­chen (Synonyme)

brillieren (mit):
sich mit einer Leistung hervortun
glänzen (mit):
eine hervorragende Leistung erbringen, brillieren, sich durch etwas hervortun
eine reflektierende Oberfläche haben, schimmern; schillern
herausragen:
anders (und meist besser) sein als der Rest
weiter vorne/oben/außen sein als der Rest
herausstechen
herausstehen
herausstrecken
hervorstehen:
weiter (als etwas anderes, der Rest) herausragen
trumpfen (geh.):
einen Vorteil (Trumpf) herausstellen und damit glänzen/gewinnen
stechen, mit einer Trumpfkarte nehmen
vorstehen:
in leitender Position sein
sich zeitlich in nächster Zeit ereignen
korrumpieren:
durch Gewährung von Vorteilen bestechen und somit auch moralisch verderben
Integrität oder Authentizität von elektronischen Daten schwächen
schmieren (ugs.):
bewegliche Teile mit einer Substanz benetzen, die die mechanische Reibung reduziert
etwas mit etwas bestreichen
(eine) (beeindruckende) Persönlichkeit sein
(eine) imponierende Erscheinung (floskelhaft, variabel)
(jemand) von Format
(jemandem) Ehrfurcht einflößen
(jemandem) Eindruck machen
(jemanden) mit Ehrfurcht erfüllen
(sich) zur Geltung bringen
(eine) Ausnahmeerscheinung (sein):
etwas, das sich von anderen Dingen gleicher Art/Kategorie auffällig unterscheidet
beeindrucken:
bei jemandem ein sehr deutliches, oftmals bewunderndes Gefühl hinterlassen
beeindruckend sein
Eindruck schinden (abwertend)
etwas darstellen (Person)
etwas vorstellen (Person)
(etwas) hermachen
(jemandem) imponieren:
als hervorstechendes Merkmal aufweisen
mit Dativ: bei jemandem einen guten Eindruck machen
imponierend (sein)
(ein) Statussymbol (sein):
etwas, mit dem jemand seine besondere Stellung in der Gesellschaft betonen will
Wirkung haben
auftrumpfen (können) mit (fig., werbesprachlich)
beeindruckend (sein … durch):
einen (positiven) Eindruck hinterlassend
punkten (mit) (variabel):
für Leistungen Punkte vergeben
Punkte sammeln
überzeugen (mit / durch):
jemandem die Richtigkeit glaubhaft machen
mit oder ohne Objekt: einen positiven Eindruck machen
überzeugend (sein .. durch / mit):
so, dass jemand glaubt, dass etwas wahr ist: einleuchtend, glaubhaft
zu beeindrucken wissen
zu gefallen wissen
zu überzeugen wissen

Weitere mögliche Alternativen für be­ste­chen

einnehmen:
beziehen
eine Befestigung erobern
hervorstechen:
deutlich anders (meist im positiven Sinne) sein als der Rest, die Aufmerksamkeit erregen
wie eine Spitze herausragen
spicken:
(bei einer Prüfung oder Ähnlichem) von einem anderen oder etwas abschreiben, abgucken
auf eine bestimmte Weise mit Speck versehen

Sinnverwandte Wörter

ge­fal­len:
jemandem angenehm sein
sich (selbstverliebt) geben als
kau­fen:
ein Verpflichtungsgeschäft zum Erwerb eines Gegenstands eingehen, das von dem Erfüllungsgeschäft (Übertragung des Eigentums) zu unterscheiden ist.
eine Person bestechen

Beispielsätze

  • Er besticht durch sein großes musikalisches Talent und seinen Charme.

  • Er bestach den zuständigen Sachbearbeiter, um den Auftrag zu erhalten.

  • Die Polizistin wurde mit Geldgeschenken bestochen.

  • Das Auto bestach durch seine feine Lederausstattung.

  • Ich habe sie bestochen.

  • Ich habe versucht, Tom zu bestechen.

  • Ich versuchte, Tom zu bestechen.

  • Tom bestach die Wachen.

  • Ich lasse mich nicht bestechen.

  • Tom lässt sich bestechen.

  • Kann man Petrus bestechen, Vater?

  • Versuchen Sie etwa, mich zu bestechen?

  • Versuchst du etwa, mich zu bestechen?

  • Hat Tom Maria bestochen?

  • Der Polizist hat sich bestechen lassen.

  • Der Polizist ließ sich bestechen.

  • Herr Koop wäre der letzte, der sich bestechen ließe.

  • Man verdient kein Lob für Ehrlichkeit, wenn niemand versucht, einen zu bestechen.

  • Der alte Mann bestach ein junges Mädchen mit Geld und Schmuck.

  • Ich kann es nicht glauben, dass Sie versuchen, mich zu bestechen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als oberste Krisenmanagerin habe Simonetta Sommaruga «von Anfang an durch ihre Entschlossenheit» bestochen.

  • Bei Marie Louise bestechen blumige Pastellfarben, die perfekt zu ihrem Outfit passen.

  • Auf den ersten Blick bestechen die Werke beider Künstler durch eine wunderbare Farbharmonie.

  • Aber es mehren sich auch die Vorwürfe, Grenzwächter und andere Sicherheitskräfte ließen sich zunehmend von Schleppern bestechen.

  • Aber er liess sich als Kontrolleur bei seinen Einsätzen nie bestechen.

  • Da ist zum einen der Vorwurf, Ecclestone habe Gribkowsky als Amtsträger bestochen.

  • Es hieß lediglich, die Verdächtigen stünden unter dem Verdacht, ausländische Amtsträger bestochen zu haben.

  • Auch wolle das FBI wissen, ob es Versuche gegeben habe, Polizisten zu bestechen, um an die Informationen zu gelangen.

  • Auch wenn der Mediziner über die Steuerung die Kontrolle über die insgesamt fünf Arme der Maschine behält, bestechen die Vorteile.

  • Beide Kameras bestechen durch neue Befestigungsmöglichkeiten und innovative Features.

  • Sie bestechen durch ihren unverwechselbaren Humor und mitreisende Rhythmik.

  • Vielleicht hat man früher genauso bestochen wie heute.

  • Auch Specht soll von Clees wiederholt bestochen worden sein.

  • Natürlich benutzt niemand das Kiswahili-Wort kuhongana, bestechen.

  • Al-Fayed hatte behauptet, er habe Hamilton mit Geld und Geschenken bestochen.

  • Außerdem soll er mit Millionenbeträgen Politiker und Polizeichefs bestochen haben.

  • Sie sollen die FAG-Mitarbeiter mit hohen Schmiergeldern bestochen haben, um an lukrative Aufträge heranzukommen.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­ste­chen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­ste­chen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von be­ste­chen lautet: BCEEEHNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Tango
  5. Echo
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

bestechen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­ste­chen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­schmie­ren:
jemanden mit Geld oder anderen Gütern bestechen
be­stech­lich:
bereit eine Bestechung anzunehmen, sich bestechen zu lassen
er­schmie­ren:
etwas dadurch erhalten, dass man jemanden besticht (schmiert)
kau­fen:
eine Person bestechen
Schmier­geld­an­ge­bot:
Angebot/Vorschlag, jemanden mit Geld zu bestechen
ölen:
übertragen: jemanden bestechen
Schmier­geld:
Geld, mit dem jemand bestochen wird
un­be­stech­lich:
nicht bestechlich, nicht zu bestechen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bestechen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bestechen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12389182, 11871471, 11871470, 8860908, 8113391, 6670398, 5766668, 3578238, 3578237, 3345624, 2629951, 2629950, 2467496, 2414390, 2338423 & 2204695. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. luzernerzeitung.ch, 03.11.2022
  3. blick.ch, 22.11.2020
  4. schwarzwaelder-bote.de, 27.09.2018
  5. welt.de, 10.10.2017
  6. nzz.ch, 08.04.2015
  7. welt.de, 06.08.2014
  8. n-tv.de, 07.11.2012
  9. n-tv.de, 15.07.2011
  10. handelsblatt.com, 29.09.2010
  11. itnewsbyte.com, 17.10.2008
  12. gea.de, 06.10.2005
  13. berlinonline.de, 08.09.2004
  14. sueddeutsche.de, 17.01.2003
  15. Die Zeit (14/2002)
  16. Berliner Zeitung 2000
  17. Welt 1997
  18. Süddeutsche Zeitung 1995