absurd

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ apˈzʊʁt ]

Silbentrennung

absurd

Definition bzw. Bedeutung

Widersinnig, dem gesunden Menschenverstand widersprechend, abwegig, sinnlos.

Begriffsursprung

Anfang des 17. Jahrhunderts aus gleichbedeutend lateinisch ab-surdus entlehnt, dies bedeutet eigentlich „misstönend“.

Steigerung (Komparation)

  1. absurd (Positiv)
  2. absurder (Komparativ)
  3. am absurdesten (Superlativ)

Anderes Wort für ab­surd (Synonyme)

abenteuerlich:
etwas ohne Vorkenntnisse tun
wie ein Abenteuer sein, sich auf ein Abenteuer beziehend
aberwitzig:
völlig unsinnig
abstrus (geh.):
abwertend: absonderlich, töricht
schwer verständlich, verworren, ohne gedankliche Ordnung
bizarr:
auf eine ausgefallene Art ungewöhnlich
nicht richtig nachvollziehbar, aus einer Laune heraus entstanden
dadaistisch (geh.):
den Dadaismus betreffend, nach Art des Dadaismus
fällt aus dem Rahmen (ugs.)
fantastisch:
(in begeisterten Äußerungen) sehr gut, toll
veraltet, von Wahnvorstellungen erzeugt: verrückt, träumerisch
grotesk:
absonderliche und fantastische Wirkung durch Übersteigerung nach sich ziehend
skurril:
auffallend und unkonventionell, seltsam
verquer:
auf eine gewisse Art (leicht) falsch stehend, angeordnet
in einer gewissen Art, die einem seltsam, unüblich erscheint
abwegig:
so, dass es nicht ernsthaft in Betracht gezogen werden kann
illusionär:
auf Illusionen beruhend
durch künstlerische Darstellung Illusionen, insbesondere hinsichtlich Körperlichkeit oder Raumtiefe, hervorrufend
illusorisch:
nicht realistisch; nur auf Hoffnungen beruhend
zwecklos, unmöglich
unerreichbar:
nicht zu erreichen
antinomisch (fachspr., bildungssprachlich):
in der Art einer Antinomie, sich selbst widersprechend
folgewidrig (fachspr.):
der Logik widersprechend; den gegebenen Tatsachen nicht entsprechend
inkohärent (fachspr., bildungssprachlich):
Physik, Linguistik, Psychologie, Informatik, Mathematik: nicht kohärent
unzusammenhängend, zusammenhanglos
inkonsistent (fachspr., bildungssprachlich):
(in sich) widersprüchlich
nicht lange während, ohne Bestand oder Dauer
irrational:
in keinem Verhältnis, nicht als Bruch darstellbar
nicht nachvollziehbar, nicht durch Überlegungen zu begreifen
kontradiktorisch (fachspr.):
Linguistik: Eigenschaft eines bestimmten Typs von Bedeutungsbeziehung, der Antonymie, zwischen Wörtern
Philosophie: sich widersprechend, sich gegenseitig aufhebend (von zwei Aussagen)
konträr (geh.):
in den Auswirkungen hinderlich
total verschieden
paradox:
einen unauflösbaren Widerspruch enthaltend
unlogisch
widersinnig:
meist abwertend: der Vernunft widersprechend
(sich) widersprechend
widersprüchlich:
auf eine Art und Weise nicht übereinstimmend, dass offenbar nur eines wahr sein kann
fratzenhaft
bescheuert (Sache):
ärgerlich, unerfreulich
verrückt, nicht ganz bei Verstand
blöd (Sache) (ugs.):
eine unerfreuliche Situation beschreibend
nicht sehr intelligent (Person) oder durch mangelndes Nachdenken entstanden
blödsinnig (ugs.)
dämlich (Sache) (ugs.):
ausgesprochen dumm
hirnrissig (ugs.):
in einer ärgerlichen Weise dumm, unsinnig
hirnverbrannt (ugs., abwertend)
(eine) Idiotie (ugs.):
sehr dummes Verhalten; eine Idee, die nicht durchdacht wurde und negative Konsequenzen mit sich bringt
Stufe der geistigen Behinderung, die durch einen Intelligenzquotienten/IQ von unter 19 gekennzeichnet ist
idiotisch (ugs., abwertend):
dumm, wenig intelligent, unwissend, in der Art und Weise eines Idioten, zu einem Idioten gehörig; unsinnig; widersinnig
irre (ugs.):
an einer Störung oder Fehlleistung des Geistes- und Seelenlebens (= Geisteskrankheit) leidend
nicht mehr so gut konzentriert, verwirrt
(ein) Irrsinn (ugs.):
Psychiatrie, veraltet: ein kranker Geisteszustand, Geistesgestörtheit
unkluge, sinnlose Handlung, völlige Unvernunft
irrsinnig:
in der Art und Weise des Irrsinns; psychisch auffällig oder gestört
sehr, außerordentlich, die Vorstellung übersteigend
irrwitzig:
völlig unvernünftig, in unvernünftig hohem Maße, das normale Maß übersteigend
nicht rational
ohne Sinn und Verstand (ugs.)
(totaler) Quatsch (ugs.):
Alberei, kindisches Benehmen
breiiger Matsch
reiner Blödsinn
schwachsinnig (ugs., abwertend):
nur mit einem schwachen Geist ausgestattet
selten dämlich (Idee, Aktion, Behauptung …) (ugs.)
sinnbefreit
sinnfrei:
ohne erkennbaren Sinn
vom Sinn unabhängig, ohne Sinn, nicht hinterfragend
töricht (abwertend):
besonders seltsam, unsinnig oder ärgerlich wirkend
keinen Argwohn zeigend; nicht besonders schlau, klug
unsinnig (Hauptform):
nicht sinnvoll, mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar
sehr, übermäßig, auch: übertrieben
vernunftwidrig
verrückt (ugs.):
auffallend und unkonventionell
geistig verwirrt
wahnwitzig:
in hohem Maße unsinnig, abwegig

Sinnverwandte Wörter

kon­fus:
ohne klare, nachvollziehbare Gedanken sein

Beispielsätze

  • Die Vorschläge scheinen mir allesamt vollkommen absurd zu sein.

  • Ich schätze Toms absurden Humor nicht.

  • Das war absurd.

  • Entschuldigung, aber diese Geschichte erscheint mir absurd.

  • Dieses Gesetz ist absurd.

  • Das ist absurd!

  • Deine Methode Englisch zu lehren ist absurd.

  • Was ist an diesem Glaubenssatz so absurd?

  • Viele halten seine Idee für absurd.

  • Mit derartig absurden Erfindungen versuchen sie, die Bevölkerung ihrer Länder von der Idee eines Präventivkrieges gegen die Sowjetunion zu überzeugen.

  • Wir leben wahrlich in grotesken Zeiten, in denen nichts zu absurd ist, als dass sich im Bedarfsfall nicht noch eine Theorie daraus entwickeln ließe.

  • Die Idee mutete zunächst absurd an.

  • Das ist absurd.

  • Wie absurd!

  • Ich habe es für absurd gehalten, dass Sie bestraft wurden.

  • Ich hielt es für absurd, dass ihr bestraft wurdet.

  • Es geschehen hier absurde Dinge.

  • Das wäre absurd.

  • Das ist eine absurde Situation.

  • Seine Meinung ist absurd.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings ist das Salär der Chefin des Kleinstsenders auch absurd hoch.

  • Als «absurd» bezeichnete Bukele das in seinem Tweet.

  • Allerdings entschieden die Gerichte in diesen Fällen mit Augenmaß, anstatt willkürlich absurde Ansprüche zu gewähren.

  • Alleine schon wegen der absurd gewählten Zieleinfahrt.

  • Aber die Polizei gab schnell Entwarnung, denn was sie fand, war absurd.

  • Aber ist das wirklich so absurd?

  • Aber das ist etwas absurd.

  • Ähm, entweder hat man wirklich zwei linke Füße statt Händen oder man will unbedingt 10 Jahre Garantie (was bei Pressspan eh absurd ist).

  • Aber das ist eben das Problem mit PC, wie mit allen absurden und unnatürlichen Sachen.

  • Als „absurd“ hat der Staatsduma-Vorsitzende Sergej Naryschkin die heutigen Formen der „nordatlantischen Solidarität“ bewertet.

  • Als interessante, wenngleich absurde Lösung bietet er ihnen an, sich einmal im Jahr legal die Köpfe einschlagen zu dürfen.

  • „Das ist eine absurde Politik, das muss andersrum laufen.

  • Aber das mit dem unvorstellbaren Korruptionssumpf der Schwarz-blauen zu vergleichen ist absurd.

  • Nadal mit physischen Mitteln besiegen zu wollen, scheint auf den ersten Blick ein absurder Plan zu sein.

  • Das Interesse am Iran ist ja eher absurd.

Häufige Wortkombinationen

  • absurdes Theater, Theater des Absurden

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ab­surd?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm ab­surd be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × D, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem B mög­lich.

Das Alphagramm von ab­surd lautet: ABDRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Salz­wedel
  4. Unna
  5. Ros­tock
  6. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Samuel
  4. Ulrich
  5. Richard
  6. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Sierra
  4. Uni­form
  5. Romeo
  6. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

absurd

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ab­surd kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Gro­tes­ke:
übertragen: etwas, das wie eine absurd verzerrte/groteske Wirklichkeit erscheint
Hirn­ge­spinst:
abwertend: Erzeugnis einer fehlgeleiteten oder übersteigerten Einbildungskraft; Idee, die fantastisch, abwegig, absurd ist
kaf­ka­esk:
gebraucht in Situationen, die absurd, rätselhaft und dabei bedrohlich empfunden werden; der Betroffene erlebt ein Gefühl der Unsicherheit, des Ausgeliefertseins; meist im Zusammenhang mit einer Administration mit undurchsichtigen Regeln, die keinen Sinn zu ergeben scheinen
krank:
unsinnig, absurd

Buchtitel

  • Ziellose Bewegungen und mediale Selbstauflösung – Das absurde Genrefilm-Theater Monte Hellmans. Ingo Lehmann | ISBN: 978-3-89821-917-4

Film- & Serientitel

  • Der absurde Mord (Fernsehfilm, 1992)
  • Karl Ess und der absurde Fitnesswahn der 2010er (Kurzdoku, 2024)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: absurd. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: absurd. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12416882, 12051756, 11916299, 11008578, 10001790, 7530191, 7009368, 6321846, 6129611, 5524000, 5233749, 5228739, 4942812, 4901787, 4901785, 4571651, 3827033, 3380283 & 3296329. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. faz.net, 21.06.2023
  3. bazonline.ch, 26.04.2022
  4. cio.de, 17.12.2021
  5. blick.ch, 07.08.2020
  6. derwesten.de, 22.07.2019
  7. abendblatt.de, 25.07.2018
  8. bild.de, 04.01.2017
  9. neues-deutschland.de, 22.08.2016
  10. zeit.de, 21.11.2015
  11. de.ria.ru, 02.08.2014
  12. l-iz.de, 13.06.2013
  13. derwesten.de, 25.03.2012
  14. derstandard.at, 22.09.2011
  15. tagesanzeiger.ch, 02.07.2010
  16. sueddeutsche.de, 15.06.2009
  17. welt.de, 14.04.2008
  18. cash.ch, 09.11.2007
  19. spiegel.de, 11.03.2006
  20. spiegel.de, 17.09.2005
  21. welt.de, 16.09.2004
  22. svz.de, 10.02.2003
  23. Die Zeit (40/2002)
  24. jw, 15.06.2001
  25. Die Zeit (20/2000)
  26. Rhein-Neckar Zeitung, 10.03.1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995