Furt

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fʊʁt ]

Silbentrennung

Einzahl:Furt
Mehrzahl:Furten

Definition bzw. Bedeutung

Durchfahrbare Stelle eines Flusses, Flussübergang an einer flachen (aber nicht sumpfigen) Stelle des Gewässers.

Begriffsursprung

Von mittelhochdeutsch ‚vurt’, später auch (mitteldeutsch ‚furt, fort’ /) aus althochdeutsch ‚furt’, westgermanisch ‚*furdu-’ „Furt“ (mit dem Genus der Parallelbildung althochdeutsch ‚*furti’, belegt im Ortsnamen Fürth), belegt seit dem 9. Jahrhundert – eng verwandt mit gallisch ‚*ritu-’, altwalisisch ‚rit’ „Furt“, avestisch ‚pərətuš’ „Furt, Brücke, Durchgang“, lateinisch ‚portus’ „Hafen“, ‚angiportus’ „enge Durchfahrt“, ‚porta‘ „Tor“ (zu indogermanisch ‚*pr̥tú-’ „Durchgangsmöglichkeit, Zugangsmöglichkeit, Furt“; -tu-Abstraktum zu ‚*per(ə)-‘ „hinüberbringen, überbringen“ – daraus auch ‚fahren’ etc.) auch altslawisch ‚брод ‹brod›’ und griechisch ‚πορος’ ‹poros› „Durchgang oder Weg durch einen Fluss“ liegen formal und inhaltlich sehr nahe – weiterhin verwandt ist ‚Fjord’ und ‚Förde’ aus altnordisch ‚fjǫrðr’, germanisch ‚*ferdu-’ „schmaler Meeresarm“ (andere Ablautstufe).

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Furtdie Furten
Genitivdie Furtder Furten
Dativder Furtden Furten
Akkusativdie Furtdie Furten

Anderes Wort für Furt (Synonyme)

Flussdurchgang
Flussübergang
Sandbank:
Geografie: eine Ablagerung von Sand oder Kies am Grund von Meeren und Flüssen, die wenigstens zeitweise aus dem Wasser ragt, gebildet durch die Tide und Strömung
seichte Stelle
Untiefe:
flache, seichte Stelle in Gewässern
große Tiefe

Beispielsätze

  • Viele Städte wuchsen an einer Furt, was sich noch immer in den Städtenamen wie Frankfurt, Ochsfurt, Schweinfurt niederschlägt.

  • Bevor man in der Lage war große Brücken zu bauen, war eine Furt die einzige Möglichkeit einen Fluss zu überqueren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dem Volksglauben nach ist der Noeck ein Wassergeist, der die Furten an Flüssen überwacht und in Seen lebt.

  • Deshalb waren die Bewohner vieler Dörfer nach wie vor auf Furten durch den Fluss angewiesen.

  • Sogar ins Wasser einer nahe gelegenen Furt folgt der Braune seiner Besitzerin nach kurzem Zögern.

  • Um die Situation zu verbessern, wurde die Verkehrsinsel zurück gebaut und der Radweg durch eine rotmarkierte Furt ergänzt.“

  • Da weitere Fahrzeuge aus Richtung Offenbach kamen, musste das Auto warten, fuhr über die gestrichelte Linie (Furt) und kreuzte die Straße.

  • Meist bleibt für Fußgänger, denen der Gehweg eigentlich vorbehalten sein sollte, nur eine schmale Furt.

  • "Die Furt" war 1952 sein erstes Buch, sein erster Gedichtband.

  • Vorbei an herb duftenden Akazienhainen und durch die Furt des Mfuli-Flusses.

  • Ziemlich verborgen hinter den Parkplätzen für die schweren Laster, eröffnet sich eine schmale Furt auf einen Waldweg voller Schikanen.

  • Der Weg führt mit dem Jeep durch steile Schluchten und die Furten reißender Gebirgsbäche, dann geht es auf Eseln weiter und zu Fuß.

  • Vermutlich wurde auch das Dorf aus militärischen Erwägungen zum Schutz der Furt gegründet.

Übersetzungen

  • Altenglisch:
    • fyrd (weiblich)
    • ford (männlich)
  • Altfriesisch: forda (männlich)
  • Althochdeutsch: furt (männlich)
  • Altsächsisch:
    • ford
    • vord (männlich)
  • Bokmål:
    • vad (sächlich)
    • vadested (sächlich)
  • Dänisch: vadested (sächlich)
  • Englisch:
    • ford
    • crossing
  • Esperanto: vadejo
  • Estnisch: koolmekoht
  • Finnisch:
    • kahlaamo
    • kahlauspaikka
  • Französisch: gué (männlich)
  • Hindi:
    • उथली जगह
    • नदी
    • नाला का वह स्थान जहां पैदल पार किया जा सके
  • Indonesisch:
    • menyeberangi
    • mengarungi
    • arung-arungan
  • Interlingua:
    • vado
    • vados
  • Isländisch: vað (sächlich)
  • Italienisch: guado (männlich)
  • Japanisch:
    • 浅瀬 (asase)
    • 洗い越し (araigoshi)
  • Katalanisch: gual (männlich)
  • Kornisch: rys (männlich)
  • Kurmandschi: bihur (weiblich)
  • Latein: vadum (sächlich)
  • Mongolisch:
    • олом
    • гарам
    • гармаар гатлах
  • Niederdeutsch:
    • Föörd
    • Foord
  • Niederländisch:
    • voorde (weiblich)
    • voord (männlich)
  • Nynorsk:
    • vadestad (männlich)
    • vad (sächlich)
  • Obersorbisch: brod
  • Polnisch: bród (männlich)
  • Portugiesisch: vau (männlich)
  • Rätoromanisch: vau (männlich)
  • Russisch: брод (männlich)
  • Schwedisch:
    • vadställe (sächlich)
    • vad (sächlich)
  • Serbokroatisch:
    • gȃz (m)
    • brȏd (männlich)
  • Slowakisch: brod (männlich)
  • Spanisch: vado (männlich)
  • Tschechisch: brod (männlich)
  • Ukrainisch: брід (brid)
  • Ungarisch: gázló
  • Vietnamesisch: chỗ cạn
  • Walisisch: rhyd (weiblich)
  • Westfriesisch: furde

Was reimt sich auf Furt?

Wortaufbau

Das Isogramm Furt be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × F, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × R, 1 × T

Das Alphagramm von Furt lautet: FRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Unna
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Ulrich
  3. Richard
  4. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Uni­form
  3. Romeo
  4. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort Furt (Sin­gu­lar) bzw. 9 Punkte für Fur­ten (Plural).

Furt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Furt kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Furt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Furt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. tagesspiegel.de, 24.10.2022
  3. wlz-online.de, 17.01.2022
  4. wetterauer-zeitung.de, 27.10.2022
  5. nordbayern.de, 17.05.2021
  6. presseportal.de, 22.10.2020
  7. tracking.feedpress.it, 03.04.2017
  8. welt.de, 29.10.2003
  9. welt.de, 13.10.2002
  10. Die Zeit (41/2001)
  11. sz, 16.11.2001
  12. Stuttgarter Zeitung 1995