Windei

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈvɪntˌʔaɪ̯]

Silbentrennung

Windei (Mehrzahl:Windeier)

Definition bzw. Bedeutung

  • Ei ohne Kalkschale

  • Idee, die nicht ausgereift oder nur halbfertig ist

  • Versager, Loser

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Windeidie Windeier
Genitivdes Windeies/​Windeisder Windeier
Dativdem Windeiden Windeiern
Akkusativdas Windeidie Windeier

Anderes Wort für Wind­ei (Synonyme)

Betrüger:
Person, die andere täuscht, um sich einen Vorteil zu verschaffen; jemand, der betrügt
Blender:
ein Angeber
ein Mensch, der jemanden blendet, also betrügt; Betrüger, Hochstapler
Bluffer (ugs.)
Hochstapler:
derb: Angeber
eine Person, die bewusst (mit oder ohne betrügerische Absicht) vorgibt, eine Person höheren Ansehens (meist akademischer Grad) zu sein, um persönliche Vorteile daraus zu ziehen
Schwindler:
jemand, der lügt, täuscht, blufft oder betrügt
Anglerlatein (ugs.):
übertriebene oder erfundene Erzählung eines Anglers über einen besonderen Fang
Aufschneiderei
Bluff:
Verhalten, das falsche Tatsachen vorgaukeln soll
Erdichtung:
etwas, das nicht der Wahrheit oder den Fakten entspricht
freie Erfindung, Behauptung von etwas, das nicht auf Wahrheit oder Fakten beruht
Erfindung:
besondere, nicht auf der Hand liegende, materielle Konstrukte oder Verfahren, die neue und nützliche Anwendungen ermöglichen
etwas Fiktives, das nicht auf Wahrheit beruht
Flunkerei (ugs.)
Geflunker (ugs.)
Jägerlatein (ugs.):
erfundene oder übertrieben ausgeschmückte Jagdgeschichte
für Laien unverständlicher Fachjargon der Jäger
Lügengeschichte:
unwahre, erlogene Geschichte
Märchen (fig.):
auf mündlicher Überlieferung beruhende, kurze Erzählung, oft mit fantastischen und wunderbaren Begebenheiten
unwahre, erfundene Geschichte
Münchhauseniade
Münchhausiade
Räuberpistole:
unglaubliche, haarsträubende Geschichte (die jemand als wahr präsentiert)
Schwindel:
(nicht sehr schwerwiegende) unwahre Aussage
Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinns; Gefühl zu taumeln, wanken
Schwindelei
Seemannsgarn:
übertriebene, teilweise wahrheitswidrige Erzählung von Seeleuten
wilde Geschichte(n) (ugs.)
Abortivei
Molen-Ei
Bruder Leichtfuß (ugs.)
Bruder Lustig (ugs.)
Flabes (ugs., rheinisch)
Flitzpiepe (ugs.):
umgangssprachlich landschaftlich, insbesondere norddeutsch & mitteldeutsch: Mensch, der nicht ernst genommen wird
Hallodri (ugs.):
unzuverlässiger, unbeschwerter, leichtsinniger Mann
Heiopei (ugs., rheinisch):
aufschneiderische, wenig intelligente Person
Knallcharge (ugs., fig.):
abwertend: ein Schauspieler in einer Rolle, die plumpe, derbe Komik und Überzeichnung aufweist
übertragen, abwertend: wenig intelligente, dumme Person
Knalltüte (ugs., fig.):
Knall-Erzeuger aus Papier
salopp: verrückte Person; jemand, der Unverständnis oder Ärger verursacht
Leichtfuß (ugs.):
umgangssprachlich: jemand, dem Leichtfertigkeit und Leichtsinnigkeit anhaften
lockerer Vogel (ugs.)
loser Vogel (ugs.)
Luftikus (ugs.):
umgangssprachlich: jemand, der sich durch Leichtsinn und Unzuverlässigkeit auszeichnet
Luftnummer (ugs.):
ein Vorhaben, das vollmundig angekündigt wird, im Nachhinein einer näheren Überprüfung aber nicht standhält und sich als nichtig herausstellt
fachsprachlich: eine spektakuläre artistische oder zirzensische Darbietung hoch über dem Boden, zum Beispiel am Trapez oder auf dem Hochseil
Schiffschaukelbremser (ugs., scherzhaft):
beleidigend: feige, ängstliche Person
beleidigend: geringqualifizierte Hilfskraft
Windbeutel (ugs.):
hohles Gebäck mit unterschiedlicher Füllung
leichtfertiger, unseriöser Mensch
Windhund (ugs.):
übertragen: Person, die sich durch Unzuverlässigkeit und Oberflächlichkeit auszeichnet
Vertreter einer Gruppe schlanker, hochbeiniger Hunderassen
heiße Luft (ugs., fig.)
leere Versprechungen
Seifenblase (fig.):
ein dünner Film Seifenwasser, der eine hohle Kugel mit schillernder Oberfläche formt
übertragen: ein Synonym für etwas, das zwar anziehend, aber dennoch inhaltslos ist
vollmundige Ankündigung(en)
vox et praeterea nihil (geh., lat.)
Schnapsidee:
umgangssprachlich: Idee, die verrückt klingt oder die zum Zeitpunkt ihrer Entstehung (vielleicht, aber nicht zwingend unter Einfluss bewusstseinsbeeinflussender Mittel/Drogen wie Alkohol) gut/klug erschien, sich aber später als schlecht/dumm herausstellt

Beispielsätze

Sein Vorschlag stellte sich als Windei heraus.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aus diesem Windei krochen in Brest die deutschen Bajonette.

  • Dass er in Wirklichkeit ein Versager und Windei ist, dämmert Kevin erst spät.

  • Ein Investor für die Wittekindsburg hat sich als "Windei" entpuppt.

  • Ein verlockendes Angebot entpuppt sich als Windei.

  • Andreas Möller BamS: Sie wollen Spieler zurückholen wie Andreas Möller (Foto), den ihr Assi als "Windei" bezeichnet hat.

  • Wie Baustadtrat Porath am Freitag sagte, habe sich das "großspurige Bauvorhaben von Möbel-Hübner als Windei erwiesen".

  • Zugleich äußerte Stihl scharfe Kritik am 'Bündnis für Arbeit', das sich als 'faules Windei' erwiesen habe.

  • Er will immer nur Speed machen; er hat Sturm gesät und viele Dollars geerntet, doch sein Film ist im Grunde ein Windei.

  • In einer ersten Reaktion nannte der Bayerische Bauernverband Pschorns neuerlichen Vorstoß ein 'selbstgelegtes Windei'.

  • Wenn es nach ihm ginge, würde Rußland keine bekommen und auch Haiti nicht, dessen Präsident für ihn ein "Windei" und "Psychopath" ist.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Wind­ei be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 1 × D, 1 × E, 1 × N & 1 × W

  • Vokale: 2 × I, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem D mög­lich. Im Plu­ral Wind­ei­er zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Wind­ei lautet: DEIINW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Düssel­dorf
  5. Essen
  6. Ingel­heim

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Dora
  5. Emil
  6. Ida

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Delta
  5. Echo
  6. India

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Wind­ei (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Wind­ei­er (Plural).

Windei

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wind­ei kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Windei. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Windei. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. jungewelt.de, 19.01.2018
  2. nzz.ch, 04.06.2015
  3. mt-online.de, 04.02.2010
  4. BILD 1999
  5. BILD 1998
  6. Berliner Zeitung 1998
  7. Süddeutsche Zeitung 1996
  8. Süddeutsche Zeitung 1995
  9. Stuttgarter Zeitung 1995