Wankelmut

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈvaŋkl̩ˌmuːt]

Silbentrennung

Wankelmut

Definition bzw. Bedeutung

Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen oder getroffene Entscheidungen umzusetzen; Unzuverlässigkeit.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch wankelmuot; das Determinativkompositum enthält an erster Stelle ein außer Gebrauch geratenes Adjektiv wankel „schwankend, unbeständig“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Wankelmut
Genitivdes Wankelmuts/​Wankelmutes
Dativdem Wankelmut/​Wankelmute
Akkusativden Wankelmut

Anderes Wort für Wan­kel­mut (Synonyme)

fehlende Konstanz
Flatterhaftigkeit:
nicht konstantes Verhalten, wenig zuverlässiges Verhalten
Launenhaftigkeit
Lebhaftigkeit:
Eigenschaft/Zustand, lebhaft zu sein
Sprunghaftigkeit
Unbeständigkeit
Unstetigkeit
Wandelbarkeit:
Eigenschaft, sich zu verändern oder verändert werden zu können
Flüchtigkeit:
Eigenschaft, oberflächlich/wenig sorgfältig zu sein
Eigenschaft, schnell vorbei zu sein
Variabilität:
Eigenschaft, veränderlich (variabel) zu sein
Veränderlichkeit:
Möglichkeit, geändert, verändert zu werden
Wandlungsfähigkeit
Unentschlossenheit:
Zustand der Unsicherheit, wie etwas zu beurteilen oder was zu tun ist
Wankelmütigkeit:
gehoben, abwertend: Wankelmut

Gegenteil von Wan­kel­mut (Antonyme)

Ent­schlos­sen­heit:
Handlungsweise, mit der man willensstark und sicher (fest entschlossen) auf das ausgemachte Ziel zugeht
Zu­ver­läs­sig­keit:
das Zuverlässigsein; menschliche Eigenschaft, zuverlässig zu sein
das Zuverlässigsein; technische Eigenschaft, zuverlässig zu sein

Beispielsätze

  • Der Wankelmut, den Duras bei ihm anspricht, könnte ein Defizit der Männer überhaupt sein.

  • Der Niederländer gehörte über Jahrzehnte nicht nur zu den Besten seines Sports, er besaß immer auch ein besonders Maß an Wankelmut.

  • Die NATO möchte so schnell wie möglich raus aus Afghanistan – dieser Wankelmut ist jedoch ein fatales Signal.

  • Dessen Arie über den Wankelmut der Frauen gehört bis heute zu den populärsten Melodien.

  • Der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier warf Merkel Wankelmut vor. Durch ihr Zaudern verschärfe sich die Krise immer weiter.

  • Wankelmut Warum Verteidiger Beslagic nach München ging.

  • Der Wankelmut des bayerischen Ministerpräsidenten sorgt für Hohn und Spott in der Union.

  • Doch Putin spürt den Wankelmut des Westens, der zwischen Menschenrechts-Idealismus und strategischer Achsebbildung mit Moskau laviert.

  • Und immer wieder wird Kerry für seinen Wankelmut gescholten.

  • Wer den Wankelmut der Regierung attackiert, sollte seinen eigenen Konzepten längere Haltbarkeit gönnen.

  • Auch diesen Wankelmut scheint Falko Götz der Mannschaft ausgetrieben zu haben.

  • Er zeige in schwierigen Situationen Wankelmut statt Entschlossenheit.

  • Ein Schlüsselfilm über das Amerika der Siebziger, den Jahren der Unsicherheit und des Wankelmuts.

  • Der Wankelmut der Ministerin lässt sich nur aus der Vorgeschichte ihrer Verordnung erklären.

  • Allerdings kennen die Münchner den Wankelmut des Trainers, der gerne einmal Nationalcoach Italiens geworden wäre.

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Wan­kel­mut be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × T, 1 × U & 1 × W

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × T, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem N und L mög­lich.

Das Alphagramm von Wan­kel­mut lautet: AEKLMNTUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Aachen
  3. Nürn­berg
  4. Köln
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Mün­chen
  8. Unna
  9. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Anton
  3. Nord­pol
  4. Kauf­mann
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Martha
  8. Ulrich
  9. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Alfa
  3. Novem­ber
  4. Kilo
  5. Echo
  6. Lima
  7. Mike
  8. Uni­form
  9. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

Wankelmut

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wan­kel­mut kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­lie­big­keit:
allgemein: Unentschiedenheit, Wankelmut, Ziellosigkeit im Hinblick auf verschiedene Möglichkeiten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Wankelmut. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Wankelmut. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. sueddeutsche.de, 29.05.2021
  3. welt.de, 24.09.2020
  4. 24heures.ch, 13.07.2016
  5. ooe.orf.at, 18.09.2012
  6. schwaebische.de, 02.12.2011
  7. mittelbayerische.de, 14.12.2007
  8. handelsblatt.com, 02.11.2005
  9. spiegel.de, 08.02.2004
  10. archiv.tagesspiegel.de, 03.10.2004
  11. Die Zeit (20/2003)
  12. tagesspiegel.de, 11.03.2002
  13. berlinonline.de, 18.12.2002
  14. sueddeutsche.de, 11.05.2002
  15. Tagesspiegel 1999
  16. Berliner Zeitung 1997