Beliebigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈliːbɪçkaɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Beliebigkeit
Mehrzahl:Beliebigkeiten

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung zu beliebig mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Beliebigkeitdie Beliebigkeiten
Genitivdie Beliebigkeitder Beliebigkeiten
Dativder Beliebigkeitden Beliebigkeiten
Akkusativdie Beliebigkeitdie Beliebigkeiten

Anderes Wort für Be­lie­big­keit (Synonyme)

Arbitrarität:
Willkürlichkeit im Verhältnis zwischen den beiden Seiten eines sprachlichen Zeichens: man kann von der Form des Zeichens (signifiant) nicht auf seine Bedeutung (signifié) schließen.
Willkür:
Fähigkeit, Bewegungen oder Körperfunktionen bewusst herbeizuführen
Unbegründetheit einer Festlegung; Freiheit bei der Wahl
Willkürlichkeit:
Linguistik: deutscher Ausdruck für Arbitrarität; gemeint ist die Willkürlichkeit im Verhältnis zwischen den beiden Seiten eines sprachlichen Zeichens: man kann von der Form des Zeichens (signifiant) nicht auf seine Bedeutung (signifié) schließen.
Anarchie (fig.):
Gesellschaft ohne Herrscher oder herrschende Klassen
Chaotik
Hin und Her:
abwechselnder Besitz/Meinungsaustausch/Vorteil
Regellosigkeit
Unordnung:
eine Situation, die sich durch das Fehlen von Ordnung auszeichnet
Wirrnis:
geistiger Zustand der Orientierungslosigkeit
Situation, die unübersichtlich ist und deshalb eine Orientierung erheblich erschwert
Einerlei:
immer Gleiches, langweilige, ständige Wiederholung
Ununterscheidbarkeit
Wahllosigkeit
Wankelmut:
Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen oder getroffene Entscheidungen umzusetzen; Unzuverlässigkeit

Gegenteil von Be­lie­big­keit (Antonyme)

Laut­ma­le­rei:
Linguistik: lautliche Gestaltung sprachlicher Ausdrücke in einer Weise, die den gemeinten Gegenstand oder Vorgang oder das gemeinte Lebewesen nachahmt
Ono­ma­to­po­e­sie:
Wortbildung durch sprachliche Nachahmung von Geräuschen und Lauten, zum Beispiel Kuckuck, Gong

Beispielsätze

Beliebigkeit liegt oft im Verhältnis zwischen der Form und der Bedeutung eines sprachlichen Zeichens vor.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Andererseits wurden kritische Stimmen laut, die Porsche Design Beliebigkeit attestierten.

  • Mohring für Vorstoß heftig in der Kritik - „Gipfel der Beliebigkeit

  • Dardai senior hatte durch den überraschenden Wechsel womöglich auch eine gewisse Beliebigkeit gegenüber der Mannschaft signalisiert.

  • Die offiziell gepredigte „Buntheit“ ist doch in Wahrheit totale Beliebigkeit und das Drücken vor echter Integration.

  • Ich brauche diese duale Ordnung, um nicht in die Beliebigkeit zu stürzen, Ich will auf der guten Seite stehen.

  • Damit daraus kein Bauchladen der Beliebigkeit wird, braucht es freilich eine verbindende Linie.

  • Die Beliebigkeit des politischen Prozesses könnte leicht zu Ergebnissen führen, die die Unabhängigkeit der Fed beschränken.

  • Beliebigkeit der Politik ist, ein Meldegesetz in 57 Sekunden zu verabschieden, das 99% der Bürger ablehnt (Politbarometer).

  • Beliebigkeit sei in den kulturellen Alltag eingezogen.

  • "Weg von der Beliebigkeit", gab die Konzernspitze vor drei Jahren als neue Design-Parole aus.

  • Damit setzen Sie sich dem Verdacht der Beliebigkeit aus.

  • Das ließ Ungutes erwarten, versteckt sich doch hinter dem schönen Wort Essay meist Beliebigkeit.

  • Eine Kur könne nicht zur Beliebigkeit werden, betonte Gottfried.

  • Das gilt auch für jeden Studenten: lieber in die Tiefe als in die Beliebigkeit gehen.

  • Dabei ging es ihm nicht um spirituelle Beliebigkeit, sondern immer um Wahrhaftigkeit der Kirche.

  • Das Stammpublikum blieb dem Spektakel im Zeichen der Beliebigkeit fern.

  • Zwischen dem Willen zur Fraternisierung und offensichtlicher Fremdheit versandet der Film trotz hübscher Momente in Beliebigkeit.

  • In Zeiten der Beliebigkeit ist die Beschränkung keine Handlung aus Not, sondern eine nicht hoch genug einzuschätzende Tugend.

  • Die Beliebigkeit beim Einsatz und Ersatz der Worte hat dagegen kosmische Dimensionen.

  • Wir müssen der SPD-Politik in der postmodernen Beliebigkeit eine wertegebundene Politik der Moderne entgegensetzen.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Be­lie­big­keit?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Be­lie­big­keit be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 3 × I, 2 × B, 1 × G, 1 × K, 1 × L & 1 × T

  • Vokale: 3 × E, 3 × I
  • Konsonanten: 2 × B, 1 × G, 1 × K, 1 × L, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, zwei­ten E und G mög­lich. Im Plu­ral Be­lie­big­kei­ten zu­dem nach dem drit­ten I.

Das Alphagramm von Be­lie­big­keit lautet: BBEEEGIIIKLT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Leip­zig
  4. Ingel­heim
  5. Essen
  6. Ber­lin
  7. Ingel­heim
  8. Gos­lar
  9. Köln
  10. Essen
  11. Ingel­heim
  12. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Lud­wig
  4. Ida
  5. Emil
  6. Berta
  7. Ida
  8. Gus­tav
  9. Kauf­mann
  10. Emil
  11. Ida
  12. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Lima
  4. India
  5. Echo
  6. Bravo
  7. India
  8. Golf
  9. Kilo
  10. Echo
  11. India
  12. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort Be­lie­big­keit (Sin­gu­lar) bzw. 23 Punkte für Be­lie­big­kei­ten (Plural).

Beliebigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Be­lie­big­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ir­gend:
wird (zumeist vor »so ein, so etwas«) verwendet, um die Unbestimmtheit, Beliebigkeit, Verallgemeinerung oder Nichtigkeit einer genannten Person oder Sache auszudrücken
Per­mis­si­vi­tät:
Gewährenlassen, Freizügigkeit, insbesondere auch Beliebigkeit
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Beliebigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Beliebigkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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