Unentschiedenheit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʊnʔɛntˌʃiːdn̩haɪ̯t]

Silbentrennung

Unentschiedenheit (Mehrzahl:Unentschiedenheiten)

Definition bzw. Bedeutung

Zustand, sich nicht entscheiden, entschließen zu können.

Begriffsursprung

Ableitung des Adjektivs unentschieden zum Substantiv mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -heit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Unentschiedenheitdie Unentschiedenheiten
Genitivdie Unentschiedenheitder Unentschiedenheiten
Dativder Unentschiedenheitden Unentschiedenheiten
Akkusativdie Unentschiedenheitdie Unentschiedenheiten

Anderes Wort für Un­ent­schie­den­heit (Synonyme)

Unschlüssigkeit:
Eigenschaft einer Gedankenfolge, die in sich nicht schlüssig ist, die einen gedanklichen Bruch aufweist
Eigenschaft einer Person, die sich schwer damit tut, einen Entschluss/Entschlüsse zu fassen

Sinnverwandte Wörter

Zwie­späl­tig­keit:
das gleichzeitige Vorhandensein zweier Aspekte; zum Beispiel zweier unterschiedlicher Ansichten über dieselbe Sache, Idee oder Person oder auch das Nebeneinander widersprüchlicher Charaktereigenschaften

Beispielsätze

  • Politik kann sich umgekehrt diese Unentschiedenheit aber nicht leisten, sie muss längerfristig begründbare Entscheidungen treffen.

  • Es schien in mir die Unentschiedenheit meines Vaters weiterzuleben.

  • Die Unentschiedenheit dieses Films ist hingegen nur schwer zu ertragen.

  • Der Regierungschef habe mit diesem Schritt "große Schwäche und Unentschiedenheit" bewiesen, sagte er am Samstag.

  • Vielleicht schlicht und einfach in seiner Unentschiedenheit verstanden.

  • Mit ihrer wehleidigen Unentschiedenheit helfen CDU und CSU vor allem einem: Gerhard Schröder.

  • Das dürfte angesichts der anhaltenden politischen Unsicher- und Unentschiedenheit kaum verwundern.

  • Sein Herz, klagt er, veröde in dieser Unentschiedenheit.

  • Lähmende Unentschiedenheit hatte mich erfasst, die ich mir nicht erklären konnte.

  • SPD-Landeschef Olaf Scholz wiederum kann mit der Unentschiedenheit der Liberalen leben.

  • Diese Unentschiedenheit der entscheidenden militärischen Kraft in der Region hat zur Eskalation der Spannungen beigetragen.

  • Österreichs Establishment ist in nahezu paralysierende Unentschiedenheit verfallen.

  • Umgekehrt könnte den Zentralbankern auch ihr Nichtstun als Unentschiedenheit oder Ignoranz ausgelegt werden.

  • Ob die moralische Unentschiedenheit, die Komplexität dieses Konfliktes die Schüler abhalten?

  • Vielmehr sind Unentschiedenheit, Unkenntnis und Bequemlichkeit verbreitete Motive.

  • Man kann die neue Unentschiedenheit ob solcher Alternativen beklagen.

  • Irina Liebmanns Hommage ist ein merkwürdiger Zwitter zwischen Gedicht und Essay, dem die Unentschiedenheit in der Form zum Problem wird.

  • Eine von zahlreichen Unentschiedenheiten in Harald Reinkes Inszenierung von Hauffs "Kalif Storch".

  • Masters Of Suspense nennt sich das Quintett so selbstbewußt wie selbstironisch, Meister der Unentschiedenheit.

  • „Unentschiedenheit und Unentschlossenheit können wir uns nicht leisten.

  • Hinter der heterogenen Vielfalt ließe sich leicht künstlerische Unentschiedenheit vermuten.

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Un­ent­schie­den­heit be­steht aus 17 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × E, 3 × N, 2 × H, 2 × I, 2 × T, 1 × C, 1 × D, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 4 × E, 2 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × N, 2 × H, 2 × T, 1 × C, 1 × D, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, ers­ten T, zwei­ten E und drit­ten N mög­lich. Im Plu­ral Un­ent­schie­den­hei­ten zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Un­ent­schie­den­heit lautet: CDEEEEHHIINNNSTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Essen
  4. Nürn­berg
  5. Tü­bin­gen
  6. Salz­wedel
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg
  9. Ingel­heim
  10. Essen
  11. Düssel­dorf
  12. Essen
  13. Nürn­berg
  14. Ham­burg
  15. Essen
  16. Ingel­heim
  17. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Emil
  4. Nord­pol
  5. Theo­dor
  6. Samuel
  7. Cäsar
  8. Hein­reich
  9. Ida
  10. Emil
  11. Dora
  12. Emil
  13. Nord­pol
  14. Hein­reich
  15. Emil
  16. Ida
  17. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Echo
  4. Novem­ber
  5. Tango
  6. Sierra
  7. Char­lie
  8. Hotel
  9. India
  10. Echo
  11. Delta
  12. Echo
  13. Novem­ber
  14. Hotel
  15. Echo
  16. India
  17. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄ ▄ ▄
  12. ▄ ▄
  13. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort Un­ent­schie­den­heit (Sin­gu­lar) bzw. 24 Punkte für Un­ent­schie­den­hei­ten (Plural).

Unentschiedenheit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­ent­schie­den­heit kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­lie­big­keit:
allgemein: Unentschiedenheit, Wankelmut, Ziellosigkeit im Hinblick auf verschiedene Möglichkeiten

Häufige Rechtschreibfehler

  • Unendschiedenheit
  • Unendschiedenheiten (Pl.)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Unentschiedenheit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Unentschiedenheit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. tagesschau.de, 17.11.2020
  2. donaukurier.de, 11.09.2013
  3. taz.de, 14.04.2011
  4. rp-online.de, 08.10.2007
  5. fr-aktuell.de, 15.03.2006
  6. fr-aktuell.de, 08.01.2005
  7. faz.net, 28.09.2005
  8. archiv.tagesspiegel.de, 05.07.2004
  9. Die Zeit (47/2001)
  10. Die Welt 2001
  11. bz, 14.03.2001
  12. DIE WELT 2000
  13. Berliner Zeitung 2000
  14. Die Zeit (21/1999)
  15. Welt 1999
  16. Berliner Zeitung 1998
  17. Berliner Zeitung 1997
  18. Die Zeit 1996
  19. Süddeutsche Zeitung 1996