Theorem

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌteoˈʁeːm ]

Silbentrennung

Einzahl:Theorem
Mehrzahl:Theoreme

Definition bzw. Bedeutung

Eine Aussage innerhalb einer wissenschaftlichen Theorie, die deren Kern bildet und von den Vertretern der Theorie als wahr betrachtet wird.

Begriffsursprung

Von lateinisch theorema entlehnt, das seinerseits auf griechisch θεώρημα „das Angeschaute“ zurückgeht

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Theoremdie Theoreme
Genitivdes Theoremsder Theoreme
Dativdem Theoremden Theoremen
Akkusativdas Theoremdie Theoreme

Anderes Wort für The­o­rem (Synonyme)

Axiom:
meist Mathematik, Logik: nicht abgeleitete Aussage, die als Ausgangspunkt einer deduktiven Theorie dient
meist Philosophie: unbeweisbare, aber in sich einsichtige Wahrheit, die daher nicht bewiesen werden muss und allgemein als gültig und richtig anerkannt wird
Erkenntnis:
das Abbild von Gegenständen und Sachverhalten im Bewusstsein; das durch Erkenntnisgewinnung entstandene Wissen; bei Kant das synthetisch-analytische Urteil
eine Feststellung, die jemand auf Grund seiner Erfahrung trifft; eine Beurteilung, Bewertung
Grundprinzip:
Prinzip, das die Grundlage/Basis für etwas bildet
Grundsatz:
basale Regel oder Annahme, auf der das Weitere aufbaut
Grundsatz von allgemeiner Geltung
Hauptsatz:
besonders wichtiger Satz/wichtigster Satz in einem bestimmten Zusammenhang
ein selbständiger Satz; d.h. er kann für sich allein verwendet werden
Lehrsatz
Leitsatz:
grundlegende Idee oder Regel, oft in Form eines prägnanten Grundsatzes ausgedrückt, die als Leitprinzip dient und Denken sowie Handeln lenkt
knappe Zusammenfassung der tragenden Gründe einer (gerichtlichen) Entscheidung in Satzform
Maxime (geh.):
Einstellung/Motto/Regel, wonach man sein Verhalten ausrichtet
Wahrheit:
was wahr ist, was Bestand hat; was wirklich der Fall ist, was zutrifft; von Sätzen: Gültigkeit, Korrektheit; von Aussagen: Unverfälschtheit, umfassende Natur. Man unterscheidet absolute Wahrheit (zeitlos wahr) und relative Wahrheit (temporär wahr)

Beispielsätze

  • Der Primzahlsatz ist ein Theorem der Zahlentheorie, das einen annähernden Hinweis auf die Primzahlendichte gibt.

  • Beachte, dass das Theorem nicht die Existenz eines solchen Objekts voraussetzt.

  • Offensichtlich ist das Theorem für endliche Mengen wahr.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Diese außergewöhnliche Zeit hat ein randständiges Theorem salonfähig gemacht: die Modern Monetary Theory (MMT).

  • Basisdemokratie (Volksbefragung) ist im Theorem fraglos erstrebenswert.

  • Vor allem die Wiedergabe von Theoremen aus Dekonstruktion, Systemtheorie, Queer Studies und anderen Strömungen ist bündig und elegant.

  • Ich hoffe, damit eines der großen Theoreme Friedrich Nietzsches illustriert zu haben.

  • Beide Theoreme wurden von Männern bewiesen, Andrew Wiles (1994) und Gregori Perelman (2003).

  • Denn natürlich zählt es zu den unsinnigen Theoremen, daß die Masse zwar die Macht hat, aber keinen Stil.

  • Seine Texte spüren in Kunst und Leben jenes "existentielle Selbst" auf und sind Kompendien philosophiehistorischer Theoreme und Zitate.

  • Das Theorem regte weitere Forschungen an, erhöhte jedoch auch schon früh die Skepsis gegenüber politischem Handeln überhaupt.

  • Es gibt auch langweilige Theoreme; die Coens fallen auf ihre eigene Unschärferelation herein.

  • Als der Franzose einen Fehler in seiner Arbeit fand, formulierte er das Theorem um.

  • "Mathematiker", soll er einmal gesagt haben, "sind Maschinen, die Kaffeepulver in Theoreme verwandeln."

  • Er begründete dies mit seinem Theorem der "komparativen Kostenvorteile".

  • Dort gastieren Wiliam Forsythe und seine Frankfurter Ballettgruppe mit 'Limb's Theorem'.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Theorem beweisen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf The­o­rem?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv The­o­rem be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × H, 1 × M, 1 × O, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × H, 1 × M, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und O mög­lich. Im Plu­ral The­o­re­me zu­dem nach dem zwei­ten E.

Das Alphagramm von The­o­rem lautet: EEHMORT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ham­burg
  3. Essen
  4. Offen­bach
  5. Ros­tock
  6. Essen
  7. Mün­chen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Hein­reich
  3. Emil
  4. Otto
  5. Richard
  6. Emil
  7. Martha

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Hotel
  3. Echo
  4. Oscar
  5. Romeo
  6. Echo
  7. Mike

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort The­o­rem (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für The­o­re­me (Plural).

Theorem

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen The­o­rem kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ar­row-The­o­rem:
von dem Ökonomen Kenneth Arrow formuliertes Theorem, das nachweist, dass es unmöglich ist, aus den Präferenzen der Individuen einer Gruppe eine eindeutige Präferenz der Gruppe abzuleiten, wenn diese Ableitung gleichzeitig noch einige anscheinend naheliegende Bedingungen erfüllen soll

Buchtitel

  • Binomial Theorem and Logarithms William Chauvenet | ISBN: 978-3-38601-287-4
  • Gödel's Theorem: A Very Short Introduction A. W. Moore | ISBN: 978-0-19284-785-0

Film- & Serientitel

  • The Zero Theorem (Film, 2013)
  • Theorems (Doku, 2006)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Theorem. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Theorem. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1196441, 481968 & 367527. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. wiwo.de, 07.08.2023
  3. goldseiten.de, 20.06.2016
  4. deutschlandradiokultur.de, 14.12.2013
  5. faz.net, 23.02.2010
  6. spiegel.de, 17.06.2009
  7. welt.de, 24.02.2006
  8. tagesspiegel.de, 30.03.2002
  9. sz, 22.08.2001
  10. Die Welt 2001
  11. Die Zeit (22/2000)
  12. Welt 1999
  13. Die Zeit (23/1999)
  14. Süddeutsche Zeitung 1996