Infinitiv

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɪnfinitiːf ]

Silbentrennung

Einzahl:Infinitiv
Mehrzahl:Infinitive

Definition bzw. Bedeutung

Linguistik: Verbform, die durch Person, Numerus und Modus nicht bestimmt ist; Grundform, Nennform.

Begriffsursprung

Im 18. Jahrhundert von gleichbedeutend lateinisch (modus) īnfīnītīvus „nicht näher bestimmt(e Zeitwortform)“ entlehnt

Abkürzung

  • Inf.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Infinitivdie Infinitive
Genitivdes Infinitivsder Infinitive
Dativdem Infinitivden Infinitiven
Akkusativden Infinitivdie Infinitive

Anderes Wort für In­fi­ni­tiv (Synonyme)

Grundform (eines Verbs):
Ausgangsform eines flektierbaren Wortes im Flexionsparadigma
Ausgangsform eines Verbs
Infinitivum
Infinitivus
Nennform (eines Verbs):
die Wortform aus dem Paradigma eines Wortes, die man benutzt, um das Wort zu nennen oder im Lexikon zu suchen; Zitierform im Lexikon
Infinitiv des Verbs in Sprachen (zum Beispiel dem Deutschen), in denen er ist

Gegenteil von In­fi­ni­tiv (Antonyme)

finite Form

Beispielsätze

  • Deutsche Verben werden in Wörterbüchern in der Infinitiv-Form angeführt.

  • Im Latein hat das Verb sechs Infinitive.

  • Die folgenden Verben haben nur den Infinitiv mit „zu“ als Objekt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Infinitiv scire ist das Subjekt, das ergänzt wird durch den Komparativ plus als Akkusativobjekt.

  • Generell aber gilt seit der Rechtschreibreform, dass der erweiterte Infinitiv nicht mehr mit Komma abgetrennt werden muss.

  • Mit spitzbübischem Charme beginnt sie auf Deutsch ihre Moderation und stolpert sogleich über einen erweiterten Infinitiv mit zu.

  • Die erste Single "Infinitive Love Song" war schon hitverdächtig.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Wort steht im Infinitiv, diese Infinitive enden auf -en; Akkusativ mit Infinitiv; erweiterter Infinitiv, satzwertiger Infinitiv

Wortbildungen

  • infinitivisch
  • Infinitivkonjunktion
  • Infinitivkonstruktion
  • Infinitivphrase
  • In­fi­ni­tiv­satz
  • Objektsinfinitiv
  • Subjektsinfinitiv

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Ersatzinfinitiv
  • Infinitiv Perfekt
  • Infinitiv Präsens

Übersetzungen

  • Armenisch: դերբայ (derbah)
  • Bosnisch: infinitiv (männlich)
  • Dänisch:
    • infinitiv
    • navnemåde
  • Englisch: infinitive
  • Esperanto: infinitivo
  • Estnisch:
    • infinitiiv
    • tegevusnimi
  • Französisch: infinitif (männlich)
  • Ido: infinitivo
  • Irisch: infinideach (männlich)
  • Isländisch: nafnháttur (männlich)
  • Italienisch: infinito (männlich)
  • Katalanisch: infinitiu (männlich)
  • Kurmandschi: rader (weiblich)
  • Latein:
    • modus infinitivus
    • infinitivus
  • Lettisch: nenoteiksme
  • Litauisch: bendratis
  • Mazedonisch: инфинитив (infinitiv) (männlich)
  • Neugriechisch: απαρέμφατο (sächlich)
  • Niederländisch: infinitief
  • Polnisch:
    • bezokolicznik (männlich)
    • infinitiwus (männlich)
    • infinitivus (männlich)
  • Portugiesisch: infinitivo (männlich)
  • Rumänisch: infinitiv (sächlich)
  • Russisch: инфинитив (männlich)
  • Schwedisch: infinitiv
  • Serbisch:
    • неодређен (neodređen)
    • инфинитив (infinitiv) (männlich)
  • Serbokroatisch: инфинитив (infinitiv) (männlich)
  • Slowakisch:
    • infinitív (männlich)
    • neurčitok (männlich)
  • Slowenisch:
    • nedoločnik
    • infinitiv (männlich)
  • Spanisch: infinitivo (männlich)
  • Türkisch: mastar
  • Ukrainisch: інфінітив (männlich)
  • Ungarisch: főnévi igenév
  • Volapük: nenfümbidir
  • Weißrussisch: інфінітыў (männlich)

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv In­fi­ni­tiv be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × I, 2 × N, 1 × F, 1 × T & 1 × V

  • Vokale: 4 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × F, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, zwei­ten I und drit­ten I mög­lich. Im Plu­ral In­fi­ni­ti­ve nach dem ers­ten N, ers­ten I, zwei­ten I und drit­ten I.

Das Alphagramm von In­fi­ni­tiv lautet: FIIIINNTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Nürn­berg
  3. Frank­furt
  4. Ingel­heim
  5. Nürn­berg
  6. Ingel­heim
  7. Tü­bin­gen
  8. Ingel­heim
  9. Völk­lingen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Nord­pol
  3. Fried­rich
  4. Ida
  5. Nord­pol
  6. Ida
  7. Theo­dor
  8. Ida
  9. Vik­tor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Novem­ber
  3. Fox­trot
  4. India
  5. Novem­ber
  6. India
  7. Tango
  8. India
  9. Vic­tor

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort In­fi­ni­tiv (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für In­fi­ni­ti­ve (Plural).

Infinitiv

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen In­fi­ni­tiv kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­ha­ben:
meist verneint, nur im Infinitiv: jemandem schaden, jemandem eine Straftat oder Ähnliches nachweisen
ba­by­sit­ten:
meist im Infinitiv: auf ein Baby oder Kleinkind aufpassen, es betreuen
ge­hen:
mit einem abhängigen Infinitiv eines Verbs: einen anderen Ort aufsuchen, um dort die mit dem anderen Verb beschriebene Handlung auszuführen
gut­ach­ten:
intransitiv, meist im Infinitiv oder im Partizip Präsens: ein Gutachten abgeben
ha­ben:
mit zu + Infinitiv: etwas tun müssen, zur Erfüllung einer Aufgabe / zum Vollzug einer Tätigkeit gezwungen oder verpflichtet sein
In­fi­ni­tiv­grup­pe:
Wortgruppe (kleiner als ein Satz), deren Kern ein Verb im Infinitiv ist
In­fi­ni­tiv­satz:
subjektlose Wortgruppe, deren Kern ein Infinitiv ist und die anstelle eines Satzes oder Teilsatzes verwendet wird, aber auch als ein Nebensatz behandelt und bezeichnet wird
Mo­da­li­täts­verb:
Gruppe von Verben, die mit anderen Verben zusammen das Prädikat bilden und im Unterschied zu Modalverben den Infinitiv mit zu anschließen. Sie dienen dem Ausdruck der Stellungnahme des Sprechers (der Modalität) zu dem, was geäußert wird
su­chen:
intransitiv, mit Infinitiv mit zu, gehoben: etwas versuchen
wei­ter­se­hen:
meist im Infinitiv: überlegen, wie sich etwas in der Zukunft gestaltet und dann eine wegweisende Entscheidung fällen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Infinitiv. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Infinitiv. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3628155 & 2420822. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Duden Online
  3. archiv.tagesspiegel.de, 08.12.2004
  4. spiegel.de, 23.07.2004
  5. berlinonline.de, 22.11.2002
  6. bz, 19.11.2001