Talar

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ taˈlaːɐ̯ ]

Silbentrennung

Einzahl:Talar
Mehrzahl:Talare

Definition bzw. Bedeutung

Knöchellange, weite Amtstracht mit weiten Ärmeln, die von Geistlichen, Richtern und bei festlichen Anlässen auch von Hochschullehrern getragen wird.

Begriffsursprung

Talar wurde im 16. Jahrhundert aus dem mittellateinischen talare, einem Neutrum, oder dem lateinischen talaria ‚knöchellanges Gewand‘, einem Neutrum in Plural, entlehnt. Talaria ist eine Substantivierung des Adjektivs talaris‚ bis zu den Knöcheln reichend, zu den Knöcheln gehörig‘, das zum Substantiv talus ‚Fußknöchel, Ferse, Fesselknochen‘ gebildet wurde.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Talardie Talare
Genitivdes Talarsder Talare
Dativdem Talarden Talaren
Akkusativden Talardie Talare

Anderes Wort für Ta­lar (Synonyme)

Robe:
festliches Kleid, das nur zu bestimmten Anlässen getragen wird
selten: Talar

Beispielsätze

  • Inmitten der würdigen Professoren schritt Fridolin im prächtigen Talar einher.

  • Für die Absolventenfeier mussten die Hochschullehrer ihre Talare anlegen.

  • Der Rechtsanwalt kleidete sich vor der Verteidigung seines Mandanten in dem Prozess in seinen Talar.

  • Der Messdiener trägt einen roten Talar und darüber ein weißes Chorhemd.

  • Der Pastor trägt einen Talar.

  • Der Priester trägt einen Talar.

  • Der Pfarrer trägt einen Talar.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Nackte Männer und zwei Männer in schwarzen Talaren agieren bei einer Kunstaktion.

  • Dr. Aghte die Berufungsurkunde feierlich übergeben und der Talar verliehen.

  • Kemper verzichtete bei diesem ungewöhnlichen Gottesdienst vor einfachen mobilen Sitzbänken auf einen Talar und auf ein Mikrofon.

  • Und trägt schwarzen Talar.

  • Mir kommt immer der 68er Spruch " unter den Talaren steckt der Mief von 1000 Jahren" in den Sinn.

  • An Sonntagen werden im Olympiadorf Gottesdienste abgehalten, dann selbstverständlich im Talar.

  • Und die Predigt wird nicht im schwarzen Talar gehalten, sondern in Uniform mit Krawatte und rotem Streifen auf der Schulter.

  • Damals riefen langhaarige Protestler vom "Muff von 1000 Jahren unter den Talaren".

  • Auch auf den Talar müssen die Hilfsprediger verzichten.

  • In Talaren und Baretten traten sie an: eine Premiere für die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität.

  • Dort hielt er, im schwarzen Talar und Doktorhütchen, die traditionelle Ansprache vor der Abschlussklasse.

  • Der Mann im Talar, da vorne auf der Kanzel: Erinnerte er nicht an diejenigen, die in Matthäus 23,2 beschrieben werden?

  • Und Talar und Amtskette wanderten als Kennzeichen professoraler Macht für viele Jahre ins Archiv.

  • Berlin - Sie waren die Symbole für Hierarchie und autoritäre Strukturen an deutschen Universitäten - der Talar und die Amtskette.

  • Unter den Theken und unter den Talaren wurde en masse Illegales getauscht.

  • In der DDR galten Talare als Überbleibsel einer bürgerlichen Welt.

  • Zwei Hochschulen, in Stuttgart und Bremen, haben schon Talare bestellt, andere äußern sich "sehr interessiert".

  • Statt Talar trägt Pastor Schneider einen Anzug mit roter Krawatte.

  • Talare sind für uns ein Symbol für die Wiedergewinnung der Freiheit von Forschung und Lehre.

  • Der Umstieg von Talar auf Latzhose ist nicht gegen Erstarrung gefeit.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Priestertalar
  • Richtertalar

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ta­lar?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Ta­lar be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × L, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × A
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten A mög­lich. Im Plu­ral Ta­la­re zu­dem nach dem zwei­ten A.

Das Alphagramm von Ta­lar lautet: AALRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Aachen
  3. Leip­zig
  4. Aachen
  5. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Anton
  3. Lud­wig
  4. Anton
  5. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Alfa
  3. Lima
  4. Alfa
  5. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort Ta­lar (Sin­gu­lar) bzw. 7 Punkte für Ta­la­re (Plural).

Talar

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ta­lar kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Beff­chen:
Halsbinde mit zwei steifen, schmalen Leinenstreifen, die besonders Kleriker an ihren Talaren tragen

Buchtitel

  • Talar und Hakenkreuz Michael Grüttner | ISBN: 978-3-40681-342-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Talar. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Talar. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6635982, 3658286, 3658278, 3658277 & 3658276. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. azonline.de, 21.04.2023
  3. ots.at, 09.10.2022
  4. waz.de, 23.05.2022
  5. bild.de, 04.12.2019
  6. focus.de, 02.12.2017
  7. neues-deutschland.de, 29.07.2008
  8. archiv.tagesspiegel.de, 14.03.2006
  9. spiegel.de, 14.01.2006
  10. abendblatt.de, 20.03.2005
  11. archiv.tagesspiegel.de, 12.07.2005
  12. spiegel.de, 11.11.2005
  13. fr-aktuell.de, 06.07.2004
  14. spiegel.de, 14.07.2003
  15. berlinonline.de, 10.09.2002
  16. bz, 11.10.2001
  17. bz, 03.04.2001
  18. Die Welt 2001
  19. Berliner Zeitung 2000
  20. Welt 1999
  21. Tagesspiegel 1998
  22. Rheinischer Merkur 1997
  23. Berliner Zeitung 1997
  24. Stuttgarter Zeitung 1996
  25. Die Zeit 1995
  26. Stuttgarter Zeitung 1995