Schnurre

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃnʊʁə ]

Silbentrennung

Einzahl:Schnurre
Mehrzahl:Schnurren

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs schnurren mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -e, belegt seit dem 16. Jahrhundert; zunächst Bezeichnung für Lärminstrumente, später auch für Posse

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Schnurredie Schnurren
Genitivdie Schnurreder Schnurren
Dativder Schnurreden Schnurren
Akkusativdie Schnurredie Schnurren

Anderes Wort für Schnur­re (Synonyme)

Clownerie (geh.):
Verhalten nach Art eines Clowns
Döneken (ugs., rheinisch)
Drolerie (geh.):
eine besondere Komik in einer Situation
lustige Verzierung in der gotischen Plastik und Miniaturmalerei
Eselei (ugs.):
törichtes Verhalten, unüberlegte Handlung; dummer Schabernack
Eulenspiegelei:
Streich, den einer einem anderen spielt, indem er dessen Anweisungen wörtlich nimmt
Farce (geh., franz.):
derb-komisches Lustspiel, Füllstück zwischen Schauspielen
eine Füllung zum Beispiel für Pasteten oder Geflügel
Fez (ugs.):
orientalische Kopfbedeckung
Flachs (ugs.):
Botanik: der gemeine Lein, eine Faserpflanze
die Fasern des gemeinen Leines, die unter anderem zur Herstellung von Leinen genutzt wird
Hanswurstiade (ugs.):
Hanswurst-Spiel, Possenspiel mit Hanswurst in der Hauptrolle
Verhalten wie ein Hanswurst
Jokus (ugs.):
lustige Aussage oder Handlung
Jux (ugs.):
das Hereinlegen einer Person zum Zwecke der Belustigung
eine kleine Geschichte mit einer Pointe, die zum Lachen anregen soll
Kasperletheater (ugs.):
kindische Aufführung bei einer ernsthaften Sache
volkstümliche Puppenbühne, auf der Stücke mit dem Kasperle als Hauptfigur aufgeführt werden
Lachnummer (ugs.):
Sache, Person oder Verhalten, über die/das man nur lachen kann; etwas, das man nicht ernst nimmt und über das man sich lustig macht
lustiger Streich
Nonsens:
etwas Sinnloses; Quatsch
Peinlichkeit:
etwas, das als peinlich empfunden wird
veraltet: übermäßige Genauigkeit
Posse (geh.):
Bühnenstück, das durch Verwechslungen, Übertreibungen und derbe Komik zum Lachen anregen soll
Schabernack (Hauptform):
Flurnamen (insb. für Weinberge), rauer Winterhut
Handlung, mit der jemandem ein Scherz, ein Streich gespielt wird
Schildbürgerstreich:
dumme Handlung, deren Absicht nicht funktioniert oder deren Zweck komplett verfehlt wird; heute häufig auf Fehlplanungen der öffentlichen Hand bezogen
Schnack (ugs., norddeutsch):
(kurzes, informelles) Gespräch
etwas Ausgedachtes, das nicht unbedingt der Wahrheit entspricht; dummes, belangloses Gerede
Schnake (ugs., regional):
(in vielen Arten vorkommende) sich insbesondere in stehenden Gewässern entwickelnde dünnleibige, langbeinige Mücke mit Fühlern und Stechrüssel (Culicidae), deren Männchen Pflanzensaft und deren Weibchen Tier- und Menschenblut saugen, wodurch oft gefährliche Krankheiten übertragen werden
fachsprachlich (Zoologie, speziell Entomologie): nicht stechendes Insekt aus der Familie der Tipulidae
Schnurrpfeiferei (geh., veraltet):
überflüssiges/wertloses Zeug
unsinniges Gerede
Schote (ugs.):
Botanik: Kapselfrucht der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
landschaftlich umgangssprachlich; fälschlicherweise: Frucht von Hülsenfrüchtlern (Fabaceae, Leguminosae), besonders von Erbsen und Bohnen
Spaß:
Freude; Vergnügen
witzige Aussage oder Handlung
Spass (österr.):
in Österreich, der Schweiz und Liechtenstein: Spaß
Ulk:
scherzhafter Unfug, lustiger Schabernack, harmloser Scherz
Verrücktheit:
unerwartetes, auf gewisse Ablehnung stoßendes Tun
Zustand geistiger Verwirrung

Sinnverwandte Wörter

Go­sche:
regional, meist derb: Mund, Maul bei Mensch und Tier
Latz:
Brustteil eines Bekleidungsstückes, oft zwei Träger und ein verbindendes Mittelstück als oberes Teil einer Hose oder eines Rocks
Teil einer Hose, der sich öffnen lässt
Schnau­ze:
derb: Mund
übertragen: Vorderteil von Fahrzeugen
Schnorre

Beispielsätze

  • Er lachte, und sein Gelächter glich dem Schnurren eines Schwertes, das aus einer seidenen Scheide gleitet.

  • Die Katze verständigt sich mit ihren Jungen durch Schnurren.

  • Die Katzen sind am Schnurren.

  • Schnurren Tiger?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Mann mit der schmalen Schnurre hat auch umgesetzt, was er vorher gesagt hatte, und die wenigsten wollten es glauben.

  • Meist geben die beiden Erznarren in der Narrogeistbeschwörung einen Vorgeschmack auf die kommende Schnurre, die es in sich haben dürfte.

  • "Wir haben den Spielplan vor der Schweinegrippe erstellt und so bleibt er auch", betonte Annette Schnurre vom Harzer Bergtheater.

  • Eine Schnurre, die Innenminister Wolfgang Schäuble gerne in Hintergrund-Gesprächen erzählt.

  • Es gab einen "elektrischen Stuhl"; wer darauf saß, wurde erbarmungslos kritisiert. 1948 las Wolfdietrich Schnurre aus einem Roman.

  • Mit einem schief angeklebten Bart wurde Wolfdietrich Schnurre hier ein Bärendienst erwiesen.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Schnur­re?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Schnur­re be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R mög­lich. Im Plu­ral Schnur­ren an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Schnur­re lautet: CEHNRRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Nürn­berg
  5. Unna
  6. Ros­tock
  7. Ros­tock
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Nord­pol
  5. Ulrich
  6. Richard
  7. Richard
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Novem­ber
  5. Uni­form
  6. Romeo
  7. Romeo
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Schnur­re (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Schnur­ren (Plural).

Schnurre

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schnur­re kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Klein­kat­ze:
Unterart der Katzen; Raubtier, das Schnurren, aber nicht Brüllen kann
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schnurre. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schnurre. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12362838, 11976171, 2228171 & 569553. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. teckbote.de, 31.01.2017
  3. diepresse.com, 13.11.2016
  4. feedsportal.com, 05.08.2009
  5. spiegel.de, 03.01.2007
  6. Welt 1996
  7. Süddeutsche Zeitung 1996