Ruck

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʁʊk ]

Silbentrennung

Einzahl:Ruck
Mehrzahl:Rucke

Definition bzw. Bedeutung

  • ein Sichzusammennehmen oder Aufraffen

  • ein Versetzen verursachender abrupter Impuls

  • plötzlicher Wechsel der politischen Richtung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch ruc, althochdeutsch ruc, germanisch *rukki- „Ruck“, belegt seit dem 11. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Ruckdie Rucke
Genitivdes Rucks/​Ruckesder Rucke
Dativdem Ruck/​Ruckeden Rucken
Akkusativden Ruckdie Rucke

Beispielsätze

  • Immer mit der Ruhe und dann mitm Ruck!

  • Und jetzt alle Mann ziehen! In einem Ruck soll das Boot an Land!

  • Nun gib deinem Herzen einen Ruck und ruf ihn an!

  • Mit einem Ruck riss er die Tischdecke vom Tisch.

  • Er gab sich einen Ruck und entschuldigte sich bei Frau Schmidt.

  • Es muß ein Ruck durch Deutschland gehen (oder so) - (Roman Herzog)

  • In beiden großen Parteien erfolgte ein Ruck nach Rechts.

  • Der Zug fuhr mit einem Ruck an.

  • Mit einem Ruck weckte er seinen Kampfgeist und stand auf.

  • Jener uneinsichtige Satz Marias war der letzte Ruck, welcher Toms Geduldsfaden zum Zerreißen brachte.

  • Sie fuhr mit einem Ruck empor.

  • Tom war gerade im Zuge des Einschlafens, als der Zug plötzlich bremste und er durch den Ruck in die Welt der Wachenden zurückgerufen wurde.

  • Sie war zunächst sehr unsicher, gab sich dann aber einen Ruck und stimmte zu.

  • Der Mensch ist wie eine Spieldose - ein unmerklicher Ruck, und es beginnt eine andere Melodie.

  • Die ersten drei Ableitungen des Ortes nach der Zeit sind die Geschwindigkeit, die Beschleunigung und der Ruck.

  • Der Angler spürte einen kräftigen Ruck an der Leine.

  • Der Zug kam mit einem Ruck zum Stehen.

  • Sie zog mit einem Ruck am Seil.

  • Mit einem kräftigen Ruck riss ich das andere Ende nach unten.

  • Er gab sich einen Ruck.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch als Felix Armbruster seine Leistung mit einem Kopfball zum 1:1 krönte (71.), ging kein Ruck durchs FC Team.

  • Dieser von mir erhoffte Ruck – warum geht der nicht durch Deutschland.

  • Beim Pausentee schien ein Ruck durch die einheimische Mannschaft gegangen zu sein und die Appenzeller starteten gut.

  • Auf einen großen Wurf, auf einen „Ruck“, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) es formuliert, setzt kaum einer.

  • Also gib dir einen Ruck.

  • Dann gab er sich einen Ruck und ging auf die Soldaten zu.

  • Aber sein Ruck blieb haften, weil er als Bundespräsident sprach.

  • Beim 66:62 ging endlich ein Ruck durch die Mannschaft.

  • Dabei waren die Prüfungen laut dem Prüfungsausschussvorsitzenden Paul Ruck nicht schwerer als in früheren Jahren.

  • Das würde auch sicher der CDU bei mir in Thüringen noch mal einen ordentlichen Ruck nach vorne geben.

  • Auf die Sekunde genau geht ein Ruck durch den Zug, und langsam rollt er aus dem riesigen klassizistischen Bahnhofsgebäude.

  • Trainer Kempf musste auf den Rückraum-Shooter Staudacher, Ruck (beide verletzt) und auf Kapitän Müller (verhindert) verzichten.

  • Dann knetet Nagel sie wieder zu einem Ball und rupft diesen mit einem kraftvollen Ruck auseinander.

  • Vor zwei Wochen hatte Ruck deshalb bekräftigt: Die CSU Augsburg hat sich klipp und klar gegen ein weiteres Kraftwerk am Lech ausgesprochen.

  • Dann geht ein Ruck durch die Gesellschaft - zumindest für ein paar Tage.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ruck?

Wortaufbau

Das Isogramm Ruck be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × K, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × K, 1 × R

Das Alphagramm von Ruck lautet: CKRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Unna
  3. Chem­nitz
  4. Köln

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Ulrich
  3. Cäsar
  4. Kauf­mann

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Uni­form
  3. Char­lie
  4. Kilo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Ruck (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Ru­cke (Plural).

Ruck

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ruck kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­rü­cken:
Hilfsverb haben: mit einem Ruck oder ruckweise von etwas wegbewegen, wegschieben
bäu­men:
sich mit einem Ruck aufrichten, sich auf die Hinterbeine aufrecht stellen
ge­hen:
Spezialisierung mit Ruck
he­r­aus­rup­fen:
(etwas Festgewachsenes, fest mit dem Untergrund Verbundenes) grob, ohne Vorsicht, mit einem Ruck ziehend entfernen
Schleudertrauma:
Verletzung der Halswirbelsäule, verursacht zum Beispiel durch den Ruck, den man erleidet, wenn ein anderes Fahrzeug auf das eigene auffährt
zop­fen:
zupfen; ohne große Kraft an etwas in kleinen Rucken ziehen, meist mit den Fingern
zup­fen:
ein Saiteninstrument mittels der Finger oder eines Plektrums mit einem kleinen Ruck in Schwingung versetzen und so zum Klingen bringen
ohne große Kraft an etwas in kleinen Rucken ziehen, meist mit den Fingern
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ruck. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11539544, 8962458, 3395493, 3134318, 2811689, 2498044, 2188492, 2053634, 1919918, 1463238, 1086950, 938463 & 923858. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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