Ritze

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁɪt͡sə ]

Silbentrennung

Einzahl:Ritze
Mehrzahl:Ritzen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Ableitung vom Stamm des Verbs ritzen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -e

  • Das Wort ist seit dem 15. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Ritzedie Ritzen
Genitivdie Ritzeder Ritzen
Dativder Ritzeden Ritzen
Akkusativdie Ritzedie Ritzen

Anderes Wort für Rit­ze (Synonyme)

Fuge:
kurz für Kompositionsfuge, Zusammensetzungsfuge
mehrstimmiges Musikstück, bei dem ein oder mehrere Themen hintereinander in allen Stimmen vorkommen
Schlitz:
Bergbau: eine im Gestein hergestellte schmale Vertiefung
ein langes und schmales Loch in der Tragbank der Mahlmühlen, in das ein Teil des Stegs gesteckt wird
Spalt:
eine rissförmige Öffnung
Spalte:
Lücke zwischen den Pobacken
schmaler Einschnitt, länglicher Riss
Furche:
eine längliche, enge und flache Bodenvertiefung, für gewöhnlich auf einem Acker
im übertragenen Sinne: eine tiefe Falte, meist im Gesicht
Nut:
Göttin des Himmels
Riefe:
längliche, schmale Vertiefung (etwa in Holz oder Metall)
Rille:
lange und schmale Vertiefung in einer Oberfläche
Vertiefung:
das gedankliche Vertiefen durch intensive Beschäftigung mit etwas
eine Delle auf einer Oberfläche
Riss:
Geologie: eine natürliche Furche oder ein (Gelände-)Einschnitt
Ingenieurwesen: die zeichnerische Planung oder Erfassung eines dreidimensionalen Gegenstandes oder eines Gebäudes auf einer horizontalen oder vertikalen Bildebene
Ritz:
längliche, dünne, oberflächliche Beschädigung oder Verletzung

Beispielsätze

  • Annas Ritze ist unrasiert.

  • Die Münze fiel mir runter und landete genau in der Ritze.

  • Propaganda kriecht selbst durch die kleinsten Ritzen.

  • Die Katze jagte hinter der Maus her, bis jene in eine Ritze huschte.

  • Tom macht alle Fugen und Ritzen dicht.

  • Der Winter zog ins Land, mit ihm kalte Meeresluft, die sich durch die Ritzen des Gesteins drängte und durch die Räume des Palastes zog.

  • Der Staub dringt durch alle Ritzen.

  • Da der Gast die Stalltür verriegelt hatte, schaute der Wirt durch eine Ritze.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Sukkulenten sind so genügsam, dass sie selbst in Ritzen und Mauerfugen problemlos wachsen.

  • Formen von selbstverletzendem Verhalten gehen weit über das allgemein bekannte „Ritzen“ hinaus.

  • In den Ritzen der Rinde finden Insekten Zuflucht, und Spinnen weben ihre Netze.

  • Matthias arbeitete einst als Türsteher in Hamburgs Kultkneipe „Ritze“.

  • Aber die Phase mit dem täglichen Ritzen hat ein paar Wochen oder Monate gedauert.

  • Auch zu viel Nässe ist tödlich für das Smartphone, denn Wasser und flüssige Sprays gelangen schnell durch Ritzen und Spalten ins Gehäuse.

  • Manche spüren ihren eigenen Körper erst beim Ritzen.

  • Einmal dran gezogen, holte er einen Coupon aus einer schmalen Ritze einer Rasenplatte ans Tageslicht.

  • "Als wir eintrafen, drang Rauch aus allen Ritzen", berichtet Einsatzleiter Markus Schwarz.

  • In der Biografie steht über das Ritzen: «Nicht, dass ich mich hätte umbringen wollen.

  • Der Baustaub hängt noch in den Ritzen, noch hat niemand Liebesschwüre an die Aufzugwand gepinselt.

  • Und sitze jetzt allein in einem Auto, in dem sich mein Echo erst in den Ritzen des Kofferraums verliert.

  • Dann muss sich die Flamme nicht durch die engen Ritzen zwischen den Scheiten nach oben quälen.

  • Der Ruß sitzt noch in allen Ritzen.

  • Die Figuren klettern in virtuosem Wechsel aus zwei Ritzen im Zwischenvorhang nach vorn.

  • Ein paar Meter weiter spähen die Wandertagskinder durch die Ritzen des Weges: Hier entdecken sie das Ei einer Ringeltaube.

  • Passend dazu stellt der Journalist David Pfeifer seine Max-Schmeling-Biographie in der "Ritze" vor.

  • Bahnt sich da nicht ein zartes Blümchen seinen Weg durch eine kleine Ritze im Asphalt?

  • Zudem sollen weitere Einflugschlitze geschaffen, indem Lüftungsschächte geöffnet und Ritzen in der Bunkertür angebracht werden.

  • Ritzen ist kein Selbsttötungsversuch, auch keine eigenständige psychische Erkrankung.

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Rit­ze?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Rit­ze be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × I, 1 × R, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × R, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich. Im Plu­ral Rit­zen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Rit­ze lautet: EIRTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Ingel­heim
  3. Tü­bin­gen
  4. Zwickau
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Ida
  3. Theo­dor
  4. Zacharias
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. India
  3. Tango
  4. Zulu
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort Rit­ze (Sin­gu­lar) bzw. 8 Punkte für Rit­zen (Plural).

Ritze

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Rit­ze kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ohr­wurm:
kleines meist geflügeltes Insekt, das beispielsweise in Ritzen oder Spalten lebt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ritze. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ritze. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10595107, 8286188, 7057120, 6829923, 4076579 & 2223412. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. kreiszeitung.de, 18.07.2023
  3. op-online.de, 12.08.2022
  4. rhein-zeitung.de, 28.06.2021
  5. derwesten.de, 08.12.2020
  6. focus.de, 05.07.2018
  7. brilon-totallokal.de, 14.11.2016
  8. welt.de, 31.12.2015
  9. mz-web.de, 18.08.2014
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  11. nzz.ch, 19.06.2012
  12. zeit.de, 07.08.2011
  13. ftd.de, 15.03.2010
  14. oberpfalznetz.de, 03.09.2009
  15. mz-web.de, 21.07.2008
  16. tagesspiegel.de, 30.09.2007
  17. spiegel.de, 26.07.2006
  18. abendblatt.de, 11.03.2005
  19. abendblatt.de, 23.05.2004
  20. welt.de, 24.05.2003
  21. Die Zeit (33/2002)
  22. Die Welt 2001
  23. bz, 10.01.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Welt 1998
  27. Welt 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Berliner Zeitung 1995