Nepotismus

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ nepoˈtɪsmʊs ]

Silbentrennung

Nepotismus

Definition bzw. Bedeutung

Vetternwirtschaft, ungerechtfertigte Begünstigung von Verwandten (z. B. bei Stellenbesetzungen).

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert übernommen von italienisch nepotismo, einer Bildung zu lateinisch nepos „Neffe, Enkel“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Nepotismus
Genitivdes Nepotismus
Dativdem Nepotismus
Akkusativden Nepotismus

Anderes Wort für Ne­po­tis­mus (Synonyme)

Filz:
abwertend: geiziger Mensch
Bauchfilz, ein Teil des Fettgewebes des Schweines
Freunderlwirtschaft (ugs., österr.):
übermäßige Begünstigung von Bekannten oder Verwandten, zum Beispiel bei der Verteilung von Geldern, der Vergabe von Aufträgen oder der Besetzung von Positionen
Gekungel (ugs.)
Günstlingswirtschaft:
Verhältnisse, in denen solche Leute bevorzugt werden (zum Beispiel bei der Vergabe von Ämtern), denen man gewogen ist, die man besonders mag, die aber nicht unbedingt Familienangehörige sind
Klüngel (ugs., kölsch):
meist abwertend: das Klüngeln, ein System auf Gegenseitigkeit beruhender Hilfeleistungen und Gefälligkeiten
Klüngelei(en):
Vetternwirtschaft, heimliche und unlautere Absprache bei Geschäften
Kumpanei:
stillschweigende Zusammenarbeit zwischen Personen, darauf beruhend, dass eine Schwäche des jeweils anderen nicht ausgesprochen wird, Zusammengehörigkeitsgefühl, Freundschaft
verdeckte Zusammenarbeit unter Verletzung von anerkannten Regeln oder Gesetzen
Kungelei
Mauschelei(en)
Speziwirtschaft (ugs.)
Spezlwirtschaft (ugs., bayr.)
Sumpf (fig.):
Bergbau: tiefster Teil eines Schachtes, in dem sich Grubenwasser ansammelt
flache, stehende Wasserfläche mit Vegetation
Vetterleswirtschaft (schwäbisch)
Vetterliwirtschaft (schweiz.)
Vetternwirtschaft:
übermäßige Begünstigung von Verwandten, zum Beispiel bei der Verteilung von Geldern, der Vergabe von Aufträgen oder der Besetzung von Positionen

Beispielsätze

  • Luther gefiel der Nepotismus, den der Staat betrieb, nicht.

  • Sie klagten ihn des Nepotismus an.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Sie ist nicht bemüht, die Wirtschaft angemessen zu lenken, sondern versucht zu verbergen, dass sie auf Tricks und Nepotismus zurückgreift.

  • Es gibt viel zu viel Korruption, Nepotismus (Vetternwirtschaft), Klientelwirtschaft.

  • Aber bravo, Sie waren immer für Nepotismus, es lebe das feudale Neo-Mittelalter!

  • Und vielleicht sogar Nepotismus.

  • Das hier riecht geradezu nach Küngelei und Nepotismus.

  • Daran werden wohl auch die Proteste nichts ändern, die sich gegen diese Form des Nepotismus richten.

  • Wiesbaden - 12. Mai - mat - Die Grünen werfen Hessens Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU) "Nepotismus" (Vetternwirtschaft) vor.

  • Damit wird das, was früher als Korruption und Nepotismus angeprangert wurde, nun als demokratisch integerer Gesetzgebungsvorgang geadelt.

  • Durch Misswirtschaft, Nepotismus und Unfähigkeit verspielten die Arafat-Behörden jedes Vertrauen.

  • In den neuen Bürotürmen treiben Korruption und Nepotismus ihr Wesen.

  • "Das ist roter Filz in Gestalt von Nepotismus, zu deutsch Vetternwirtschaft", faßte Cramer seine Vorwürfe gegen Peschel-Gutzeit zusammen.

Wortbildungen

  • Nepot
  • nepotistisch

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Kardinalnepotismus

Übersetzungen

  • Englisch: nepotism
  • Esperanto: nepotismo
  • Französisch:
    • népotisme (männlich)
    • favoritisme (männlich)
    • copinage (männlich)
  • Galicisch: amiguismo (männlich)
  • Georgisch: ნეპოტიზმი (nepotizmi)
  • Italienisch: nepotismo (männlich)
  • Katalanisch: amiguisme (männlich)
  • Neugriechisch: νεποτισμός (nepotismós)
  • Niederländisch: vriendjespolitiek (weiblich)
  • Portugiesisch: nepotismo (männlich)
  • Schwedisch: nepotism
  • Spanisch:
    • nepotismo (männlich)
    • amiguismo (männlich)
    • enchufismo (männlich)
    • cuatachismo (männlich)

Was reimt sich auf Ne­po­tis­mus?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Ne­po­tis­mus be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × E, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × O, 1 × P, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × M, 1 × N, 1 × P, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem E, O und ers­ten S mög­lich.

Das Alphagramm von Ne­po­tis­mus lautet: EIMNOPSSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Essen
  3. Pots­dam
  4. Offen­bach
  5. Tü­bin­gen
  6. Ingel­heim
  7. Salz­wedel
  8. Mün­chen
  9. Unna
  10. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Emil
  3. Paula
  4. Otto
  5. Theo­dor
  6. Ida
  7. Samuel
  8. Martha
  9. Ulrich
  10. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Echo
  3. Papa
  4. Oscar
  5. Tango
  6. India
  7. Sierra
  8. Mike
  9. Uni­form
  10. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

Nepotismus

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ne­po­tis­mus kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

vet­tern:
jemanden Vetter nennen, ihn vetterlich behandeln (bis hin zu bevorzugen, Nepotismus ausüben)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Nepotismus. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Nepotismus. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4784671. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. presseportal.de, 04.08.2016
  3. nachrichten.finanztreff.de, 20.07.2015
  4. derstandard.at, 03.02.2014
  5. fr-online.de, 10.05.2013
  6. thunertagblatt.ch, 21.04.2011
  7. tagesspiegel.de, 13.10.2009
  8. fr-aktuell.de, 13.05.2004
  9. heise.de, 08.07.2003
  10. bz, 14.12.2001
  11. DIE WELT 2001
  12. TAZ 1997