Nachfahre

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈnaːxˌfaːʁə ]

Silbentrennung

Einzahl:Nachfahre
Mehrzahl:Nachfahren

Definition bzw. Bedeutung

Person, die von einem oder mehreren anderen unmittelbar oder mittelbar abstammt.

Begriffsursprung

  • Ableitung des Substantivs zum Stamm des Verbs nachfahren mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -e bzw. durch Konversion des Stamms.

  • Mittelhochdeutsch nāchvar „Nachfolger“

Alternative Schreibweise

  • Nachfahr (Nbf.)

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Nachfahredie Nachfahren
Genitivdes Nachfahrender Nachfahren
Dativdem Nachfahrenden Nachfahren
Akkusativden Nachfahrendie Nachfahren

Anderes Wort für Nach­fah­re (Synonyme)

(die) lieben Kleinen (u.a. mediensprachlich) (Plural)
Abkömmling:
Chemie: Verbindung, die aus einer anderen Verbindung abgeleitet ist
Person, die leiblich von jemandem abstammt, Nachkomme, Nachfahre
Abkomme (geh., veraltend):
veraltet, gehoben: leiblich von jemandem abstammende Person, Nachkomme, Nachfahre
Balg (ugs., abwertend, veraltet):
sehr abwertend: (meist ungewolltes, nicht erwünschtes) Kind
verzogenes, freches Kind
Bams (bayr., salopp, österr.)
(das) Blag (ugs., ruhrdt.):
umgangssprachlich, abwertend: nerviges, ungezogenes Kind
(die) Blage (derb, abwertend):
nerviges, ungezogenes Kind
Gör (ugs., berlinerisch):
meist abwertend: freches, vorwitziges Kind (besonders über Mädchen)
scherzhaft, aber auch oft abwertend, wenn es lästig fällt: kleines Kind (beiderlei Geschlechts)
Gschropp (ugs., bayr.)
Heranwachsender:
jemand, der über achtzehn Jahre, aber unter einundzwanzig Jahre alt ist
Person, die dabei ist, erwachsen zu werden
Kid (ugs.):
Handschuh aus dem Fell eines Jungtiers
meist gegerbte Tierhaut, die vom Jungtier einer Ziege, eines Schafes oder eines Rinds stammt
Kiddie (ugs.):
menschliches Wesen, welches noch nicht aus dem Kindesalter herausgewachsen ist
Kind (Hauptform):
heranwachsender Mensch, aber noch kein Jugendlicher
Mensch, mit Bezug auf seine familiäre Zugehörigkeit (Beziehung der Abkommenschaft)
Kleine (ugs., weibl.):
junge Frau, auch verniedlichend für die Partnerin
kleines Mädchen
Kleiner (ugs., männl.):
junger Mann
kleiner Bub, Junge
Kniebeißer (ugs., selten)
Knirps (ugs.):
scherzhaft: kleiner Junge
umgangssprachlich, abwertend: ein unbedeutender und oder kleinwüchsiger Mann
Nachkomme:
Person, die von einem Probanden (Stammvater, Stammmutter) oder Probanden-Elternpaar (Stammeltern) unmittelbar oder mittelbar abstammt
Nachwuchs:
Kinder einer Familie, Nachkommen, auch bei Tieren
nachfolgende Generation, Nachfolger
Panz (ugs., kölsch)
Sprössling:
jemand, der aus einer bestimmten Familie stammt
kleine Pflanze, die erst seit kurzem aus der Erde gesprossen ist
Spross:
Botanik: junger Trieb an einer Pflanze, neu wachsender Teil einer Pflanze
Nachkomme, Kind der Familie

Gegenteil von Nach­fah­re (Antonyme)

Vor­fahr:
Lebewesen männlichen oder weiblichen Geschlechts, von denen ein jüngeres Lebewesen abstammt

Beispielsätze

  • Manche Firma muss aus Altersgründen verkauft werden, wenn kein geeigneter Nachfahre zur Stelle ist.

  • Oft verschleudern die Nachfahren das angesammelte Vermögen.

  • Italienisch ist ein direkter Nachfahre des Lateinischen.

  • Er ist ein Nachfahre eines alten Adelsgeschlechts.

  • Er ist ein Nachfahre einer alten Adelsfamilie.

  • Wir alle sind Nachfahren der Portugiesen.

  • Tom behauptet, ein Nachfahre Kaiser Friedrich Barbarossas zu sein.

  • Ich hoffe, dass die Nachfahren, durch Erfahrung klug, anders handeln werden als ihre Vorfahren.

  • Ich hoffe, dass die Nachfahren, gewitzt durch Erfahrung, manches anders machen werden als ihre Vorfahren.

  • Ich hoffe, dass die Nachfahren etwas hinzulernen und anders verfahren werden als ihre Vorfahren.

  • Was wird aus unseren Nachfahren, wenn es zu einem Atomkrieg kommen sollte?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Nachfahren der Weisen sind mal so gut wie sicher und ich denke, dass auch Ganondorf dabei sein wird.

  • Als Nachfahren der Algen waren Moose die ersten Pflanzen, die das Land begrünten.

  • Das sei mit den Nachfahren abgestimmt.

  • Ab 1. September können aus Österreich vertriebene Juden, vor allem aber deren Nachfahren, um die rot-weiß-rote Staatsbürgerschaft ansuchen.

  • Das historische Erbe mahnt zum Dialog der Nachfahren, meint Joachim Fahrun.

  • Also ist es doch für die Umwelt und damit auch für unsere Nachfahren besser, wenn die Bevölkerung schrumpft.

  • Auch anatomische Eigenschaften von Vögeln, den lebenden Nachfahren der Dinosaurier, bezogen sie ein.

  • Auf dem Festland haben sich Vereine gebildet, die mit in Griechenland lebenden Nachfahren von griechischen Osmanen Gemeinsamkeiten suchen.

  • Auch die Tabus stammen von den Ahnen, die durch sie Ordnung in das Leben der Nachfahren bringen.

  • Da man die Vögel als Nachfahren einer Gruppe der Saurier ansieht, sind sie jedoch streng genommen nicht vollständig ausgestorben.

  • Zwar ist zur Grundsteinlegung der Nachfahre der einstigen Schlossherren, Georg Friedrich von Preußen, mit seiner Gattin gekommen.

  • Die Urzeitflöhe hatten keine Flügel und konnten, anders als ihre modernen Nachfahren, offenbar auch nicht springen.

  • Billy the Kid schenkte das Foto einem Freund, Dan Dedrick, und seitdem war es im Besitz von dessen Nachfahren, der Familie Upham.

  • Chodorkowskis Eltern waren zugegen, als das Urteil gesprochen wurde; seine Mutter verfluchte den Richter und seine Nachfahren.

  • Das Programm ist ein später Nachfahre der einstigen "Gastarbeiter-Sendungen" in der ARD.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bosnisch: potomak (männlich)
  • Englisch: descendant
  • Esperanto: posteulo
  • Französisch: descendant (männlich)
  • Hebräisch: צאצא (tzeetzá) (männlich)
  • Italienisch: discendente (männlich)
  • Katalanisch: descendent (männlich)
  • Kroatisch: potomak (männlich)
  • Lettisch: pēcnācējs (männlich)
  • Litauisch: palikuonis (männlich)
  • Mazedonisch: потомок (potomok) (männlich)
  • Niedersorbisch: pótomnik (männlich)
  • Obersorbisch:
    • potomnik (männlich)
    • potomc (männlich)
  • Polnisch: potomek (männlich)
  • Portugiesisch: descendente (männlich)
  • Rumänisch: urmaș (männlich)
  • Russisch: потомок (männlich)
  • Schwedisch:
    • ättling
    • efterlevande
  • Serbisch: потомак (potomak) (männlich)
  • Serbokroatisch: потомак (potomak) (männlich)
  • Slowakisch: potomok (männlich)
  • Slowenisch: potomec (männlich)
  • Spanisch: descendiente (männlich)
  • Tschechisch: potomek (männlich)
  • Ukrainisch: потомок (potomok) (männlich)
  • Weißrussisch: патомак (patomak) (männlich)

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Nach­fah­re be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × H, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × C, 1 × F, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten H und zwei­ten H mög­lich. Im Plu­ral Nach­fah­ren an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Nach­fah­re lautet: AACEFHHNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Aachen
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg
  5. Frank­furt
  6. Aachen
  7. Ham­burg
  8. Ros­tock
  9. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Anton
  3. Cäsar
  4. Hein­reich
  5. Fried­rich
  6. Anton
  7. Hein­reich
  8. Richard
  9. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Alfa
  3. Char­lie
  4. Hotel
  5. Fox­trot
  6. Alfa
  7. Hotel
  8. Romeo
  9. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort Nach­fah­re (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für Nach­fah­ren (Plural).

Nachfahre

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Nach­fah­re kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

En­kel:
männlicher Nachfahre der zweiten Generation, der von einer anderen Person abstammt
epi­go­nisch:
abwertend: nachahmerisch durch späte Nachfahren eines anachronistisch gewordenen Epochenstils
Got­tes­sohn:
Jesus Christus; der einzige Nachfahre Gottes
Groß­en­kel:
Kind von Enkel/Enkelin oder Nachfahre der dritten Generation
He­ra­k­li­de:
Nachfahre des Herakles in der griechischen Sage
schrei­ben:
langfristig sehr bedeutsam oder wichtig sein; ein Ereignis, das von den Nachfahren als besonders relevant angesehen werden wird
Stamm­baum:
(oft grafische) Darstellung der Nachfahren eines Lebewesens, meist eines Menschen
Ur­en­kel:
s Kind von Enkel/ Enkelin oder r Nachfahre der dritten Generation
Ur­ur­en­kel:
Kind eines Urenkels/ Urenkelin oder männlicher Nachfahre der vierten Generation
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Nachfahre. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Nachfahre. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9979762, 9836728, 9836724, 8141293, 5303273, 2447853, 2447851, 2447828 & 379036. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. pcgames.de, 05.06.2023
  3. lvz.de, 02.12.2022
  4. bz-berlin.de, 19.11.2021
  5. krone.at, 28.08.2020
  6. morgenpost.de, 05.01.2019
  7. spiegel.de, 14.11.2018
  8. bazonline.ch, 17.05.2017
  9. turkishpress.de, 24.04.2016
  10. nzz.ch, 11.01.2015
  11. zeit.de, 17.05.2014
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  15. de.euronews.net, 30.12.2010
  16. feedsportal.com, 04.05.2009
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  20. fr-aktuell.de, 11.07.2005
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  22. abendblatt.de, 13.12.2003
  23. daily, 21.03.2002
  24. Die Zeit (40/2001)
  25. BILD 2000
  26. Tagesspiegel 1998
  27. Rheinischer Merkur 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Die Zeit 1995