Muffel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmʊfl̩ ]

Silbentrennung

Muffel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Das Wort ist ab dem 18. Jahrhundert zunächst in der Bedeutung ‚Mops‘ (vergleiche die mittelhochdeutschen Formen muff und mupf ‚Verziehen des Mundes, Hängemaul‘) bezeugt, ab dem 19. Jahrhundert dann in der ersten hier oben genannten Bedeutung. Es handelt sich um eine Ableitung zu dem seit dem 15. Jahrhundert bezeugten Verb muffeln ‚kauend die Lippen bewegen; murren; mürrisch, verdrießlich sein‘.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Muffeldie Muffel
Genitivdes Muffelsder Muffel
Dativdem Muffelden Muffeln
Akkusativden Muffeldie Muffel

Anderes Wort für Muf­fel (Synonyme)

Fadian (ugs., österr.)
Grantscherm (ugs., österr.):
grantiger Mensch, Griesgram
Griesgram (ugs.):
abwertend: mürrische, übellaunige, abweisende Person
Isegrim (ugs.):
Eigenname des Wolfes in der Fabel „Reineke Fuchs“ und anderen Erzählungen
mürrische, übellaunige, abweisende Person
Knasterer (ugs.)
Miesepeter (ugs.):
Person, die Vieles schlecht findet oder macht
Miesmacher (ugs.):
Person, die jemandem die Freude an einer Sache durch ständige Kritik nimmt
Person, die über jemanden oder etwas nur Negatives behauptet
Muffkopp (ugs., rheinisch)
Murrkopf (ugs.):
Person, die gerne Probleme und Schwierigkeiten sieht und das gerne öffentlich kundtut
Nieselpriem (ugs.):
langweiliger, mürrischer, schlafmütziger oder einfältiger, nicht sehr unterhaltsamer Mensch
Partykiller (ugs.)
Sauertopf (ugs.):
Person, die immer schlechte Laune hat und wenig Freude am Leben zeigt
Spaßbremse (ugs., Hauptform):
Person oder Erscheinung, die nicht an guter Laune interessiert ist bzw. selbige verdirbt
Stimmungskiller (ugs.):
etwas, das die Stimmung abrupt beendet
Trauerkloß (ugs.):
Person, die traurig, ohne Energie und pessimistisch ist und das der Umgebung deutlich zeigt
Europäischer Mufflon
Muffelwild:
Zoologie: jägersprachliche Bezeichnung für Mufflon (ein braunes Wildschaf)
Wildschaf
Muff:
Kleidung: eine Hülle aus Pelz oder gefüttertem Stoff zum Wärmen oder Warmhalten der Hände
Nasenspiegel:
Biologie: Bereich um die Nasenlöcher von Säugetieren, der durch die Schleimhaut gebildet wird und keine Haare, dafür aber eine Felderung aufweist
Medizin: Instrument zur Untersuchung der Nase

Sinnverwandte Wörter

Flotz­maul:
feuchter, haarloser Bereich aus Oberlippe und Nasenspiegel bei Rindern
Grant­ler:
Person, die fortwährend schlecht gelaunt, verdrießlich (grantig) ist und sich entsprechend negativ äußert

Beispielsätze (Medien)

  • Nürnberg - Die Deutschen sind im internationalen Vergleich eher Muffel bei der Gründung von Unternehmen.

  • Der Berliner sei entgegen gängiger Klischees kein Muffel.

  • Es gebe nun mal Materialien, die bereits nach einem Tag übelst riechen und andere, die erst nach drei Tagen langsam das Muffeln anfangen.

  • Trübe werden dann auch die Gedanken, weshalb Deutschland das Land der mißlaunigen Muffel ist.

Häufige Wortkombinationen

  • ein alter, großer, richtiger, schrecklicher Muffel sein

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch: grouch
  • Französisch:
    • bougonne (weiblich)
    • grognonne (weiblich)
    • ronchonne (weiblich)
    • bougon (männlich)
    • grognon (männlich)
    • mufle (männlich)
    • ronchon (männlich)
  • Italienisch:
    • musona (weiblich)
    • musone (männlich)
  • Schwedisch: surkart
  • Spanisch:
    • gruñona (weiblich)
    • refunfuñona (weiblich)
    • cascarrabias (männlich)
    • gruñón (männlich)
    • refunfuñón (männlich)
  • Ungarisch: mogorva személy

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Muf­fel be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × F, 1 × E, 1 × L, 1 × M & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × F, 1 × L, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten F mög­lich.

Das Alphagramm von Muf­fel lautet: EFFLMU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Frank­furt
  5. Essen
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Fried­rich
  5. Emil
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Fox­trot
  5. Echo
  6. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

Muffel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Muf­fel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Muffel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Muffel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  3. net-tribune.de, 28.04.2010
  4. archiv.tagesspiegel.de, 01.02.2006
  5. sueddeutsche.de, 15.04.2003
  6. TAZ 1997