Muff

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [mʊf]

Silbentrennung

Muff (Mehrzahl:Muffe)

Definition bzw. Bedeutung

Kleidung: eine Hülle aus Pelz oder gefüttertem Stoff zum Wärmen oder Warmhalten der Hände.

Begriffsursprung

Zu den Anfängen des deutschen Substantivs Muff finden sich verschiedene Varianten: Einigkeit besteht zunächst hinsichtlich der Zeit der Entstehung. Diese wird auf das 17. Jahrhundert datiert. ‚Fausthandschuh‘ zurück. Wahrscheinlich stammen die romanischen Formen aus dem Germanischen, auf welcher Ausgangsform sie beruhen, ist jedoch ungeklärt. Es wird gemutmaßt, dass hier ein Kompositum anzunehmen sein könnte, etwa ein altniederfränkisches *molfell mit der Bedeutung ‚weiches Fell‘, dessen erster Bestandteil an die Vorformen von mollig anzuschließen wäre und dessen zweiter Bestandteil sich von den Vorformen von Fell herleitet. Alternativ wird noch auf ein fränkisches mocha ‚Handschuhe‘ als Ausgangsform verwiesen.

Verkleinerungsform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Muffdie Muffe
Genitivdes Muffs/​Muffesder Muffe
Dativdem Muffden Muffen
Akkusativden Muffdie Muffe

Anderes Wort für Muff (Synonyme)

Mief (ugs.):
kleinbürgerliche, bedrückende, spießige Atmosphäre
schlechte, abgestandene, stickige Luft in einem ungelüfteten Raum
verbrauchte Luft

Beispielsätze

  • Früher wurden Muffe nicht nur von Frauen getragen.

  • Sie waren vom schweren und fetten Muff der Rinnsteine verpestet.

  • Mir geht die Muffe.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als neuer Entscheider kann man signalisieren, dass man alles tut, um den Muff des Vorgängers schnell zu beseitigen.

  • In Rümlang wurde Astrid Muff zur Friedensrichterin gewählt.

  • Der am Sonntag gewählte Daniel Burger folgt auf Andreas Muff (parteilos), der ebenfalls im November als Gemeinderat zurücktrat.

  • Nach dem Spektakel am Dorfbrunnen wollen die Hästräger in den örtlichen Gasthäusern ordentlich den alten Muff abstauben.

  • Ich hatte im Sattel ein gutes Gefühl», so Muff, sahen das Potenzial des Pferdes.

  • Das erste Paar mit Werner Muff und Daimler zeigten den einzigen Nullfehlerparcours im Schweizer Team.

  • Spätestens, wenn vom „Muff der fünfziger und sechziger Jahre“ die Rede ist, möchte man ihr die Sprachpolizei auf den Hals hetzen.

  • Der HSV dagegen rutschte auf den Relegationsplatz ab. Plötzlich war wieder der Muff aus der verkorksten Vorsaison in den Klamotten.

  • Es riecht ein bisschen nach Eisen und Holz, keine Spur von altem Muff.

  • Der Muff ist weg.

  • Das war Plot Blue bereits nach den EM 2007 vorgeworfen worden, als er noch im Beritt des Schweizers Werner Muff war.

  • Der Reporter hebt ihn auf, die Frau dreht sich hinter der Glastür um, fängt den Muff auf.

  • Denn mit Bands wie Turbostaat, Muff Potter und Johnossi fällt das Spaßhaben leicht.

  • Zu dem, was London wieder cool machte, England vom Muff der Beatles, der Musik der politisch Korrekten, wenigstens leicht entlüftete.

  • Sie kämpften gegen den moralischen Muff des Establishments und die Unterdrückung während der Militärdiktatur (1964-1989).

  • Damals riefen langhaarige Protestler vom "Muff von 1000 Jahren unter den Talaren".

  • Dann kam kettenrasselnd der "Hans Muff" hinterher.

  • Die Deutschlehrerin zieht das Wort spöttisch in die Länge - dieses Wort, das nach Muff und Rückstand klingt.

  • Dabei geht es Schreier jedoch nicht um einen "Kinder-Knigge" oder gar die Rückkehr in den Muff der fünfziger Jahre.

  • Wiesbadens Kulturdezernentin will indessen jeglichen Muff aus dem Museum raushalten, ist aber "für Gespräche offen", wie sie betont.

  • Die Zeit der nikotin-gelben Wände und Decken, des gepflegten, angenehm verlebten Muffs ist vorläufig vorbei.

  • Schließlich gibt man sich gerade in Deutschland nicht mit szenischem Muff so leicht zufrieden.

  • Glas, Stahl, helles Holz und kühle Farben nähren die Hoffnung, dass der militärische Muff auch auf dem übrigen Gelände weicht.

  • Doch die Gruppe hatte sich nach der erfolglosen, von Muff Winwood produzierten LP "Beat In The Street", eine Pause verordnet.

  • Über allem liegt der Muff von Sättigungsbeilage und Bohnerwachs.

  • Manch alter Muff wurde mit großer Geste neu aufgewirbelt.

  • Das mit dem Muff war 1968 eine Losung des SDS.

  • Altehrwürdig hingegen schien die Helva (DM 6,00), die den Muff jahrhundertealter Geschichte ausstrahlte.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Pelzmuff

Übersetzungen

Was reimt sich auf Muff?

Wortaufbau

Das Substantiv Muff be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × F, 1 × M & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 2 × F, 1 × M

Das Alphagramm von Muff lautet: FFMU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Muff (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Muf­fe (Plural).

Muff

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Muff kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

muf­fig:
nach abgestandener Luft, nach Muff, Moder riechend
Müff­chen:
ein kleiner Muff oder eine Art Stulpen für Unterarme und Hände, die die Finger frei lassen (Pulswärmer)
Schlie­fer:
schwäbisch: eine Hülle aus Pelz oder gefüttertem Stoff zum Wärmen oder Warmhalten der Hände, Muff
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Muff. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Muff. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10350771 & 1562361. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. wissen.de
  3. computerwoche.de, 02.09.2022
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  30. Süddeutsche Zeitung 1995