Moralpredigt

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ moˈʁaːlˌpʁeːdɪçt ]

Silbentrennung

Einzahl:Moralpredigt
Mehrzahl:Moralpredigten

Definition bzw. Bedeutung

Intensive Aufforderung zu sittlichem Verhalten.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus den Substantiven Moral und Predigt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Moralpredigtdie Moralpredigten
Genitivdie Moralpredigtder Moralpredigten
Dativder Moralpredigtden Moralpredigten
Akkusativdie Moralpredigtdie Moralpredigten

Anderes Wort für Mo­ral­pre­digt (Synonyme)

Abkanzelung
Abmahnung (juristisch):
die formale Aufforderung einer Person an eine andere Person, ein bestimmtes Verhalten künftig zu unterlassen
Abreibung (ugs.):
Handlung, etwas abzureiben
Verabreichung von Prügel/Schlägen
Adhortation (fachspr., veraltet)
Anpfiff (ugs.):
Sport: Zeichen für den Beginn eines Spiels
umgangssprachlich: scharfer Tadel, herbe Zurechtweisung
Anschiss (ugs., salopp):
tadelnde und zurechtweisende Worte, meist von einer höherstehenden Person
Denkzettel (ugs.):
Gedächtnisstütze, Merkhilfe
übertragen: eindringlicher Hinweis in Form einer Bestrafung oder Ermahnung
(ein) Donnerwetter (ugs.):
Gewitter
heftige Schelte, deutliche Zurechtweisung
Einlauf (ugs., fig., salopp):
Medizin: Methode, bei der eine Flüssigkeit über den After in den Darm eingeleitet wird, um den Enddarm von Kot zu säubern
Medizin: zu benutzte Flüssigkeit
Epistel (geh.):
ein Brief, Brieftext gehobenen Anspruchs (Sendschreiben, Versepistel)
Religion, Bibel: Brief eines Apostel
Ermahnung:
Handlung, mit der jemand zu etwas veranlasst oder von etwas abgehalten werden soll
Ermahnungsrede
Exhorte (fachspr., neulateinisch, veraltet)
Gardinenpredigt (ugs.):
nachdrückliche Vorwürfe als Ausdruck erheblicher Verärgerung
Lektion:
Abschnitt in einem Lehrprogramm/Lehrwerk
eindringliche, wirksame Belehrung (oft im Sinne von „Tadel“)
Leviten (ugs., Pluraletantum)
Maßregelung:
Handlung, jemanden bezogen auf ein Fehlverhalten zurechtzuweisen und/oder zu bestrafen
Opprobration (geh., lat., veraltet)
Ordnungsruf (politisch)
Rüffel:
oft deftige, aber ansonsten folgenlose Äußerung des Missfallens über das Tun eines (scheinbar) Niedrigergestellten
Rüge (Hauptform):
Ermahnung ohne negative Konsequenzen durch eine vorgesetzte Person oder Institution
Schimpfe (ugs.):
umgangssprachlich: Schelte
Schimpfkanonade:
wiederholtes, vielfaches Schimpfen
Standpauke (ugs.):
Rede, mit der jemand heftig gerügt wird
Strafpredigt (Hauptform):
eine Rede oder Ansprache, bei der jemand heftig kritisiert wird
Strafrede
Tadel:
Erziehungsmaßnahme mit verhaltenskorrigierender Funktion
Verweis:
Disziplinarmaßnahme, die jemandem ein Fehlverhalten vor Augen führt; tadelnde Ansprache
Disziplinarmaßnahme, die jemanden von etwas ausschließt; von einem Ort verbannt
Zigarre (ugs., fig.):
Tabak, der in ein Tabakblatt eingerollt ist und geraucht wird
Zurechtweisung; Tadel
Zurechtweisung

Beispielsätze

  • Würden Sie mir einen Gefallen tun und mir keine Moralpredigt halten?

  • Er hielt ihm eine Moralpredigt.

  • Jedes Mal, wenn ich während meines Studiums Geld brauchte, nahmen meine Eltern dies zum Anlass, mir eine Moralpredigt zu halten.

  • Wann immer ich während meines Studiums in Geldnot war, nutzten meine Eltern dies als Gelegenheit, mir eine Moralpredigt zu halten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber von mir gab es keine Moralpredigten.

  • Erdogan sei „der Letzte“, der Moralpredigten halten könne.

  • Doch weder die Freiwilligkeit der Staaten noch die auf die einzelnen Menschen zielenden Moralpredigten halten den Klimawandel auf.

  • Beim nächsten Stockwerk saß der Youtuber Rezo und hielt eine Moralpredigt.

  • Ob die Mischung aus Drohung und Moralpredigt fruchtet, wird sich am Sonntag zeigen.

  • Die Moralpredigten der Eltern fruchteten.

  • Die beiden mussten sich eine erhitzte Moralpredigt anhören.

  • Und der revolutionäre Jugendfreund Loth hält Moralpredigten, ehe er entsetzt vor den schlechten Erbanlagen der Tochter des Hauses flieht.

  • Sein Kino ist Pop, vor B-Movie-Gesten scheut er ebenso wenig zurück wie vor gelegentlichen Moralpredigten.

  • Bei Moralpredigten des FC Bayern, das erlauben die Münchner Meldungen in Addition, braucht man künftig nicht mehr zuzuhören.

  • Polen müsse in die EU mehr einbringen als katholische Bekenntnisse und Moralpredigten.

  • Und auch Bruder Kresniks Moralpredigten sind ja gemeinhin nicht dafür bekannt, die Zwischentöne zugunsten der Amboßschläge zu begünstigen.

  • Das soll niemandem die Freude vermiesen, verbiesterte Moralpredigten sind fehl am Platz.

Übergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Mo­ral­pre­digt be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × L, 1 × M, 1 × O, 1 × P & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × D, 1 × G, 1 × L, 1 × M, 1 × P, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem O, L und E mög­lich. Im Plu­ral Mo­ral­pre­dig­ten zu­dem nach dem G.

Das Alphagramm von Mo­ral­pre­digt lautet: ADEGILMOPRRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Aachen
  5. Leip­zig
  6. Pots­dam
  7. Ros­tock
  8. Essen
  9. Düssel­dorf
  10. Ingel­heim
  11. Gos­lar
  12. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Otto
  3. Richard
  4. Anton
  5. Lud­wig
  6. Paula
  7. Richard
  8. Emil
  9. Dora
  10. Ida
  11. Gus­tav
  12. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Lima
  6. Papa
  7. Romeo
  8. Echo
  9. Delta
  10. India
  11. Golf
  12. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort Mo­ral­pre­digt (Sin­gu­lar) bzw. 22 Punkte für Mo­ral­pre­dig­ten (Plural).

Moralpredigt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mo­ral­pre­digt kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Moralpredigt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Moralpredigt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8343381, 1726997, 1326867 & 1326865. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. tagblatt.ch, 01.02.2023
  2. welt.de, 27.12.2023
  3. revue.lu, 10.11.2021
  4. stern.de, 25.02.2020
  5. jungefreiheit.de, 15.06.2019
  6. neuepresse.de, 05.10.2016
  7. spiegel.de, 27.07.2006
  8. merkur-online.de, 04.06.2005
  9. fr-aktuell.de, 23.12.2004
  10. archiv.tagesspiegel.de, 03.03.2003
  11. Berliner Zeitung 1997
  12. TAZ 1995
  13. Stuttgarter Zeitung 1995