Moralist

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ moʁaˈlɪst ]

Silbentrennung

Einzahl:Moralist
Mehrzahl:Moralisten

Definition bzw. Bedeutung

Person, die für Prinzipien der Moral eintritt.

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert von französisch moraliste entlehnt

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Moralistdie Moralisten
Genitivdes Moralistender Moralisten
Dativdem Moralistenden Moralisten
Akkusativden Moralistendie Moralisten

Anderes Wort für Mo­ra­list (Synonyme)

Moralprediger
Philister:
kleinlicher Mensch
nichtstudierte Person, Nichtakademiker
Sittenprediger
Sittenwächter:
Person, die über das sittliche, moralisch einwandfreie Verhalten anderer wacht
Tugendwächter:
Person, die über das sittliche, moralisch einwandfreie Verhalten anderer wacht

Gegenteil von Mo­ra­list (Antonyme)

An­ti­mo­ra­list:
Person, die gegen die allgemein verbindliche Moral ist

Beispielsätze

  • Im Moment sind die Moralisierer, die Moralisten, die Gutmenschen, die Woke-Leute am Ruder.

  • Nicht jeder Moralist ist moralisch mustergültig.

  • Moralisten sind meist die, die am wenigsten den Unterschied zwischen eigener Sensationsgier und wirklicher Empathie kennen.

  • Es sind immer die Moralisten, die das meiste Unheil anrichten.

  • Die Moralisten sagen uns, was wir tun sollen, doch nicht immer sagen sie uns, wie wir es tun können, und das ist nicht weniger wichtig.

  • Moralisten sind Menschen, die sich jedes Vergnügen versagen, außer jenem, sich in das Vergnügen anderer Menschen einzumischen.

  • Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ich werde niemals und in keiner Weise den Moralisten, die D aufgegeben haben, Beifall leisten.

  • Ein Moralist auf weltpolitischer Bühne, einst mit angeblichen Kontakten ins Rotlicht Saarbrückens.

  • Er wolle gegen „die unheilige Allianz von staatsheiligen Moralisten, diesen Meinungsdiktatoren zeigen wir die kalte Schulter.

  • Tofu werde oft missverstanden, man verbinde ausschließlich Pflanzenfresser, Gutmenschen und Moralisten damit.

  • Der verstorbene Autor wird als stringenter Moralist und Philosoph geehrt.

  • Moralisten sind mir gerne suspekt.

  • Solche "Moralisten" sollten "mehr Toleranz zeigen", findet er.

  • Er war Moralist, aber auch ein Zweifelnder, ein Unentschiedener.

  • Nach seinem Kabinenauftritt fordern viele Fans, Experten und „Moralisten“ den Rauswurf des Sorgenbengels.

  • Das klingt ebenso bekloppt wie asozial, und es ist das Thema des Moralisten Jonas.

  • Ayala versteht sich als ein Moralist und Liberaler, der den moralischen Verfall der Gesellschaft beklagt.

  • "Ich bin so ein bisschen Moralist", lächelt Schweer, während er vor einer roten Ampel den Motor seines Kleinwagens abstellt.

  • Neulich habe ich einen kleinen Band von Hans Sahl erstanden: ?Memoiren eines Moralisten.

  • Ob Biermann es wollte oder nicht, er musste, ähnlich wie Böll, als Moralist und Pädagoge wirken.

  • So kam es, wie jeder gestandene Moralist es für notwendig halten musste: Es ging nicht gut.

  • Es geht hier um Moral, und natürlich ist der Sniper als angeblicher Moralist der größte Heuchler.

  • Für die Moralisten in Bushs außenpolitischer Riege ist diese Dosis an Realpolitik eine bittere Lektion.

  • Soll ich den Moralisten spielen und beispielsweise auf 600 Arbeitsplätze verzichten?

  • Dieser ist ein besorgter Moralist und umständlicher Denker, jener ein fröhlicher Menschenfreund und schalkhafter Sponti.

  • Aus betonierten Masken zaubert der 45-jährige Moralist mit Kamera unschuldiges Antlitz.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Mo­ra­list?

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Mo­ra­list be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × I, 1 × L, 1 × M, 1 × O, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × M, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem O und A mög­lich. Im Plu­ral Mo­ra­lis­ten zu­dem nach dem S.

Das Alphagramm von Mo­ra­list lautet: AILMORST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Aachen
  5. Leip­zig
  6. Ingel­heim
  7. Salz­wedel
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Otto
  3. Richard
  4. Anton
  5. Lud­wig
  6. Ida
  7. Samuel
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Lima
  6. India
  7. Sierra
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Mo­ra­list (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für Mo­ra­lis­ten (Plural).

Moralist

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mo­ra­list kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Königs Erläuterungen: Fabian. Die Geschichte eines Moralisten von Erich Kästner. Erich Kästner | ISBN: 978-3-80442-020-5
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Moralist. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Moralist. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11771750, 4836334, 2365704, 2245838, 2160818, 1492274 & 969771. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. jungefreiheit.de, 24.08.2023
  3. tagesschau.de, 17.03.2022
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  6. faz.net, 04.11.2014
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  11. giessener-anzeiger.de, 08.02.2010
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  14. faz.net, 29.06.2007
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  21. DIE WELT 2001
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  23. Berliner Zeitung 2000
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  25. Welt 1998
  26. TAZ 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995