Kuttel

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ ˈkʊtl̩ ]

Silbentrennung

Kuttel (Mehrzahl:Kutteln)

Definition bzw. Bedeutung

  • süddeutsch, oft Plural, landsmannschaftlich oder umgangssprachlich: Gedärm

  • süddeutsch, Plural, speziell zu : Gericht aus dem in Streifen geschnittenen Wiederkäuermagen des Rindes

Begriffsursprung

Seit dem 13. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: kutel; weitere Herkunft dunkel

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kutteldie Kutteln
Genitivdie Kuttelder Kutteln
Dativder Kuttelden Kutteln
Akkusativdie Kutteldie Kutteln

Anderes Wort für Kut­tel (Synonyme)

Bauch:
(bei Wirbeltieren samt Mensch) der sich zwischen Zwerchfell und Becken befindliche vordere Teil des Rumpfes
der innere unter beschriebene Teil des Rumpfes, in dem die Nahrung verdaut wird; Magen (samt Darm)
Eingeweide:
das Innere von Gegenständen
die inneren Organe in Brust- und Bauchhöhle beim Menschen und bei Wirbeltieren
Kaldaunen
Kuttelfleck

Gegenteil von Kut­tel (Antonyme)

Beiner
Bries:
lymphatisches Organ, hinter dem oberen Brustbein gelegen
Herz:
das Zentralorgan für den Blutkreislauf
ein Symbol (♥) für
Hirn:
bairisch umgangssprachlich: Teil des Gesichts zwischen Augenbrauen und Haaransatz; Stirn
Gehirn von Schlachttieren als Lebensmittel
Le­ber:
die Leber von verschiedenen Tieren, die als Speise zubereitet wird
für den Stoffwechsel wichtigstes, inneres Organ von Tier und Mensch
Lun­ge:
ein Organ zum Atmen von Luft
Muskelfleisch
Nie­re:
paarig angelegtes bohnenförmiges Ausscheidungsorgan, das durch Bildung von Harn Gifte und Endprodukte des Stoffwechsels ausscheidet (beim Menschen etwa: 4 × 7 × 11 cm)
unter beschriebenes Organ von bestimmten Tieren, das als Nahrung dient

Beispielsätze

  • Ach Herr Doktor, wenn die Kuttel nur noch weh tut und die Beiner auch, dann sollte man eigentlich sterben.

  • Ich habe gestern ein Reizker-Gericht gegessen, seitdem rumorts mir gewaltig in der Kuttel.

  • Zu Sauren Kutteln gehören Bratkartoffeln als Beilage.

  • Ich habe so ein Gefühl in der Kuttel, als bekämen wir bald anderes Wetter.

  • Viele mögen keine Kutteln, weil sie schon alleine den Anblick der Zotteln des Wiederkäuermagens nicht ertragen und ihnen der immer etwas anhaftende saure Geruch den Rest gibt.

  • Den Schinken muss man vom Wasser getrennt dünsten, die Kutteln nur kurz im Wasser blanchieren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Kutteln und Ochsenschwanz Aber dem «Clandestino» ging die Luft aus.

  • Bäähh" heißt es da gleich und deshalb bieten viele Metzgereien gar keine Kutteln, Lunge oder Nieren mehr an. Kauft ohnehin keiner.

  • Sie zeigen das Theaterstück Ringelnatz für Kids, das die bekannteste Ringelnatz-Figur, den Seemann Kuttel Daddeldu, aufleben lässt.

  • Das gilt auch für die Speisekarte, auf der Kutteln und andere einfache Dinge vom Leben in den Bergen künden.

  • Zu den Weinen werden Kässpätzle, Schupfnudeln mit Kraut, saure Kutteln, Ofaschlupfer, Buabespitzle und Maultaschen serviert.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Gefühl in der Kuttel haben
  • Kutteln mögen, verabscheuen
  • Kutteln waschen, auskochen, (in Streifen) schneiden, anbraten, kochen, abschmecken, essen
  • oft im selben Kontext: Brühe, Essig, sämig

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Kut­tel?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Kut­tel be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × E, 1 × K, 1 × L & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × K, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T mög­lich. Im Plu­ral Kut­teln an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Kut­tel lautet: EKLTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Unna
  3. Tü­bin­gen
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Ulrich
  3. Theo­dor
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Uni­form
  3. Tango
  4. Tango
  5. Echo
  6. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Kut­tel (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Kut­teln (Plural).

Kuttel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kut­tel kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fle­cke:
Kutteln
Lo­cro:
Gastronomie: ein argentinischer Fleisch- und Gemüseeintopf, der in Argentinien lokal hinsichtlich seiner Zutaten variiert. Klassischerweise sind folgende Zutaten im Locro enthalten: Siedfleisch, Rinder- und Schweinfüße, Paprikawurst (Chaurico), Kutteln, Speck, Kürbis, normaler und weißer Mais, Kraut, Süßkartoffeln, Bohnen und Weizen
Sau­re Kut­teln:
Suppe mit klein geschnittenen Kutteln
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kuttel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kuttel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10776849. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. bazonline.ch, 03.05.2014
  3. fr-online.de, 22.01.2011
  4. nordsee-zeitung.de, 08.01.2010
  5. Die Zeit (44/2003)
  6. Berliner Zeitung 1998