Grundannahme

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɡʁʊntʔanˌnaːmə ]

Silbentrennung

Einzahl:Grundannahme
Mehrzahl:Grundannahmen

Definition bzw. Bedeutung

Voraussetzung oder Vermutung, welche die Basis, Grundlage für etwas bildet.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus den Substantiven Grund und Annahme.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Grundannahmedie Grundannahmen
Genitivdie Grundannahmeder Grundannahmen
Dativder Grundannahmeden Grundannahmen
Akkusativdie Grundannahmedie Grundannahmen

Anderes Wort für Grund­an­nah­me (Synonyme)

Annahme:
Akzeptanz von jemandem oder etwas
Einverständnis zu einem Vorschlag
Ausgangsbasis
Axiom (fachspr.):
meist Mathematik, Logik: nicht abgeleitete Aussage, die als Ausgangspunkt einer deduktiven Theorie dient
meist Philosophie: unbeweisbare, aber in sich einsichtige Wahrheit, die daher nicht bewiesen werden muss und allgemein als gültig und richtig anerkannt wird
Bedingung:
Bedingungssatz
Forderung, von der etwas abhängt
Grundlage:
Ausgangssubstanz eines synthetischen Stoffes
etwas (bereits Vorhandenes), auf das man etwas aufbauen oder von dem aus man etwas weiterentwickeln kann. Wesentlicher Bestandteil (einer Idee, Lehre, Theorie)
Grundsatz:
basale Regel oder Annahme, auf der das Weitere aufbaut
Grundvoraussetzung:
wichtige, maßgebende Bedingung, Annahme, welche die Basis, Grundlage für etwas bildet
Grundwahrheit:
grundlegende, nicht zu widerlegende Aussage, Tatsache
Kondition:
Anfälligkeit gegenüber Störungen
Anstellung, Dienstverhältnis
Notwendigkeit:
eine unvermeidliche Handlung oder Unterlassung, Entscheidung bzw. Gegenstand
Prämisse:
Annahme, Voraussetzung (eines Schlusses)
Vorannahme:
von vornherein, von Anfang an geltende Meinung, Aussage zu etwas
Voraussetzung:
eine Annahme, die einer Überlegung vorangestellt wurde
eine Bedingung, die im Vorfeld erfüllt sein muss; etwas was benötigt wird, bevor etwas anderes eintreten kann
Vorbedingung:
Bedingung, die erfüllt sein muss, bevor eine Handlung gesetzt wird oder ein Ereignis eintreten kann
Informatik: Voraussetzung, die gegeben sein muss, damit die Ausführung einer Funktion ein definiertes Ergebnis erbringt

Sinnverwandte Wörter

The­se:
eine noch nicht bewiesene Behauptung

Beispielsätze (Medien)

  • Dazu gehöre auch, dass bestimmte "normative Grundannahmen" nicht hinterfragt würden, etwa dass Migration der "Normalfall" sei.

  • Würde diese Grundannahme also getroffen, hätte das laut Kreisbaurat Kiehl Folgen.

  • Grundannahme sei hierbei, dass sich ein Hochdruckwetter für eine längere Zeit hält und im Winter wiederkommt.

  • Nach seiner Grundannahme bestand die Tundra zur Zeit der Wollmammuts aus Grasland, das die Tiere maßgeblich mit hergestellt hatten.

  • Die bis dahin geltende Grundannahme, man könne mit Putin kooperieren, erwies sich als falsch.

  • Auf Basis dieser Grundannahmen formulieren sie politische Handlungsempfehlungen, um die Ungleichheit zu bekämpfen.

  • Dieses unterscheidet die drei Ebenen Grundannahmen, Normen und Werte und Artefakte - im Sinne manifestierter Werte.

  • Denn schon die Grundannahmen der Demografie-Angst sind falsch.

  • Zunächst stimmen die Grundannahmen von Invisible Children nicht.

  • Die Idee ist entstanden, weil laut Steding & Co. die Grundannahme in Deutschland vorherrsche, dass es in den Stadien nicht mehr sicher sei.

  • Das Bundesfinanzministerium sprach am Freitag in Berlin von „sehr hypothetischen Grundannahmen“ und einem „unrealistischen Extremszenario“.

  • Wenn die Grundannahmen falsch sind, lassen sich keine richtigen Schlüsse ziehen.

  • Außerdem ist die Grundannahme falsch, dass Interventionen für die Interessen der betroffenen Länder gemacht würden.

  • Die Asse hat bewiesen, daß die Grundannahme der Geologen falsch war.

  • Auch sind einige der Grundannahmen, mit denen der Optimismus für Gold begründet wird, zu hinterfragen.

  • Denn erstens stimmen die Grundannahmen nicht oder nicht mehr, nach welchen die Nachfrage immer weiter zunehmen werde.

  • Für Goerdeler war es eine Grundannahme, dass "das Wirken des Staates von christlicher Gesinnung in Wort und Tat erfüllt sein" muss.

  • Ihre drei Grundannahmen - "Präemption", "Regimewechsel" und "Mit uns oder mit den Terroristen" - sind widerlegt oder überholt.

  • Ein paar Grundannahmen geändert - und schon kommt eine andere Rangliste heraus.

  • Von dieser Grundannahme sei erkennbar auch der Gesetzgeber ausgegangen, als er zum 28. Juli 2001 das BVG novelliert habe.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Französisch:
    • hypothèse de base (weiblich)
    • présupposé (männlich)
    • postulat (männlich)

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Grund­an­nah­me be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × M, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × D, 1 × G, 1 × H, 1 × M, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem D, zwei­ten N und H mög­lich. Im Plu­ral Grund­an­nah­men an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Grund­an­nah­me lautet: AADEGHMNNNRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Unna
  4. Nürn­berg
  5. Düssel­dorf
  6. Aachen
  7. Nürn­berg
  8. Nürn­berg
  9. Aachen
  10. Ham­burg
  11. Mün­chen
  12. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Ulrich
  4. Nord­pol
  5. Dora
  6. Anton
  7. Nord­pol
  8. Nord­pol
  9. Anton
  10. Hein­reich
  11. Martha
  12. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Uni­form
  4. Novem­ber
  5. Delta
  6. Alfa
  7. Novem­ber
  8. Novem­ber
  9. Alfa
  10. Hotel
  11. Mike
  12. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort Grund­an­nah­me (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für Grund­an­nah­men (Plural).

Grundannahme

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Grund­an­nah­me kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

For­schungs­rich­tung:
von bestimmten Grundannahmen geleitete und auf ein Ziel hin ausgerichtete Forschung
Re­li­gi­ons­wis­sen­schaft:
zur Zeit der Aufklärung aus der Theologie hervorgegangene Geisteswissenschaft, die die Erforschung des gesellschaftlichen Phänomens der Religion aus einer (soweit möglich) neutralen Perspektive zum Gegenstand hat, insbesondere (in Abgrenzung zur Theologie) ohne dabei bestimmte Grundannahmen bzw. Glaubenswahrheiten/Dogmen der jeweils untersuchten Religion vorauszusetzen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Grundannahme. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Grundannahme. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  25. Berliner Zeitung 1997
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