Gesäß

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡəˈzɛːs]

Silbentrennung

Gesäß (Mehrzahl:Geße)

Definition bzw. Bedeutung

Anatomie: ein nur bei Menschen und ansatzweise bei Affen ausgeprägter Körperteil am unteren Rumpfende.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch gesæze „Körperteil, auf dem man sitzt“, althochdeutsch gisāzi „Sitz, Ruheort“, belegt seit dem 9. Jahrhundert, in heutiger Bedeutung seit dem 13. Jahrhundert

Alternative Schreibweise

  • Gesäss

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Gesäßdie Gesäße
Genitivdes Gesäßesder Gesäße
Dativdem Gesäß/​Gesäßeden Gesäßen
Akkusativdas Gesäßdie Gesäße

Anderes Wort für Ge­säß (Synonyme)

(das) hintere Ende (von jemandem) (geh.)
Allerwertester (ugs.):
umgangssprachlich, scherzhaft: Gesäß; Körperpartie zwischen den Oberschenkeln und dem Rücken beim Menschen
Arsch (derb):
Schimpfwort, Beleidigung: Trottel
umgangssprachlich, vulgär: für Hinterteil, Po, Gesäß
Backen:
ein Teil, ein Seitenteil eines zweigliedrigen Körpers
regional, landschaftlich, oberdeutsch, süddeutsch für: Backe, Back, Wange
Clunium (fachspr., lat.)
Fott (ugs., rheinisch)
Fudi (ugs., schweiz.)
Füdli (ugs., schweiz.)
Futt (ugs., rheinisch)
Glutealregion (fachspr., lat.)
Hinterbacken (ugs.)
Hintern (ugs.):
menschlicher Körperteil, auf dem gesessen wird
Hinterteil:
hinterer Körperteil (unterer Teil des Rumpfes), den der Mensch zum Sitzen benutzt
Kehrseite (scherzhaft):
die abgewandte, hintere Ansicht, besonders auch der Rücken oder das Gesäß
die andere, entgegengesetzte, oftmals negative Seite einer Sache oder Angelegenheit
Kiste (ugs.):
Behältnis für Getränkeflaschen
ein altes, verbrauchtes oder kleines Auto
Nates (fachspr., anatomisch, lat.)
Po (ugs.):
Gesäß (menschlicher Körperteil, auf dem gesessen wird)
Pobacken (ugs.)
Podex (ugs.):
menschlicher Körperteil, auf dem gesessen wird
Pöter (ugs.):
das menschliche Gesäß
Popo (ugs.):
Gesäß (menschlicher Körperteil, auf dem gesessen wird)
Regio glutea (fachspr., lat.)
Regio glutealis (fachspr., lat.)
Schinken (ugs.):
Fleisch der Schenkel von Schlachtvieh meist im engeren Sinne von Schweinen
Oberschenkel und Gesäßhälften
Sitzfleisch (ugs.):
das Vermögen, sich einer Angelegenheit lange (im Sitzen) zu widmen
Steiß:
altertümlich: Gesäß; ein nur bei Menschen und ansatzweise bei Affen ausgeprägter Körperteil am unteren Rumpfende
verlängerter Rücken (euphemistisch)
vier Buchstaben (ugs.)

Beispielsätze

  • Gib es zu, dir gefällt Annas Gesäß!

  • Wer sein Gesäß verbrennt, der bleibt auf den Blasen sitzen.

  • Als der Rettungssanitäter dem verunglückten Stuntman eine Injektionsspritze ins Gesäß rammte, zuckte dieser mit keiner Wimper.

  • Ein mehrfarbiges Gesicht und ein rötliches Gesäß sind charakteristische Merkmale der Mandrills.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beim reinen Inlineskaten werden vor allem die großen Muskeln der Beine, des Gesäßes sowie von Rumpf und Rücken trainiert.

  • Das Opfer wurde von einem ihm unbekannten Mann unsittlich an Brust und Gesäß berührt.

  • Anscheinend benötigte Kehrseite besonders viel Sonnenschutz – auf den meisten Fotos cremt Anwar ihr Gesäß ein.

  • Daraufhin sei es zu einem Gerangel gekommen, in dessen Verlauf der Jugendliche plötzlich einen Schmerz im Gesäß verspürte.

  • Der einschlägig vorbestrafte Pädophile Olaf R. hatte wiederholt Kinder angesprochen und einem Zwölfjährigen ans Gesäß gefasst.

  • Er lief den beiden jungen Frauen nach und begrapschte sie schließlich an Brust und Gesäß.

  • Um die Spannung im Trizeps zu bewahren, darf das Gesäß dabei nicht den Boden berühren.

  • So sollen die Angeklagten dem Jungen auch schwerste Verbrennungen am Gesäß zugefügt haben.

  • Als Strafe für irgendwelche angeblichen Verfehlungen schlug er seine Opfer gewalttätig auch auf das nackte Gesäß.

  • Vermutlich hat Dennis K. seinem Opfer zunächst einen Stich ins Gesäß und in die Flanke zugefügt.

  • Gegen 10 Uhr 15 stach der junge Mann an einer Ampel in der Carl-Schurz-Straße einem 26-Jährigen mit einem Klappmesser ins Gesäß.

  • Der Mann hatte der Frau in einer Kurve aufgelauert und ihr ganz bewusst sein nacktes Gesäß gezeigt.

  • Als türkisches Muskelpaket Hassan prahlt er damit, mit seinem Gesäß Paranüsse knacken zu können, bedauert aber, dass er keine dabei hat.

  • Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler fällt nach wie vor wegen muskulärer Probleme am Gesäß aus.

  • Da wundert es nicht, daß auf Faschingsumzügen Frau Dr. Merkel aus dem Gesäß eines George Walker Bush herausschaut, oder sollte es das?

  • Als die Kinder an dem Mann vorbeigingen, gab er ihnen jeweils einen Klaps aufs Gesäß.

  • Das Gesäß eines Mannes etwa weist mehrere kreisrunde Löcher auf, die von Geschossen herrühren könnten.

  • Der 27 Jahre alte US-Tourist wurde am Gesäß aufgespießt, er musste operiert werden; der 30-jährige Spanier wurde am Bein verwundet.

  • Als der eintraf, schlug der Sohn auf den Vater ein, rammte ihm mehrmals ein Messer in den Oberkörper, einmal auch ins Gesäß.

  • Der Gläubiger habe seinem Schuldner erst eine Kopfnuss verpaßt und ihm dann das Messer ins Gesäß gestochen.

  • Nun denn, flink eins "hinten aufs Gesäß" - schon saust das arme Würstchen unter lärmigem Oktavgerumpel die Treppe wieder hinunter.

  • Auf den Unterarmen und Zehenspitzen abstützen und das Gesäß hochheben, bis Beine und Rumpf eine Linie bilden.

  • Daß Bundeskanzler Gerhard Schröder die neuen Bundesländer am Gesäß vorbeigehen, ist bekannt.

  • Die spätere Diagnose ergab eine ungewöhnliche Verletzung: eine Zerrung am Gesäß.

  • Der Mann kam schon nervös ins Studio, und während der Diskussion walkte sein Gesäß unruhig über zierliches Gestühl.

  • Außerdem leidet Bartoli an einer Entzündung am Gesäß.

  • Mit spitzem Finger zeigt er auf den schmalen Sessel des Motorseglers und sagt: "Das geht ganz schön aufs Gesäß."

  • Ein Däne ist von seiner Frau mit einem Messer am Hals und am Gesäß verletzt worden, weil er ihre Kochkünste kritisiert hatte.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Dänisch:
    • røv (männlich)
    • sæde (sächlich)
  • Englisch:
    • seat
    • buttocks
  • Esperanto: postaĵo
  • Französisch:
    • séant (männlich)
    • postérieur (männlich)
  • Friaulisch: cûl (männlich)
  • Georgisch: საჯდომი (sajdomi)
  • Italienisch:
    • chiappe
    • culo (männlich)
    • deretano (männlich)
    • sedere (männlich)
  • Katalanisch: cul (männlich)
  • Niederländisch:
    • billen
    • zitvlak (sächlich)
  • Norwegisch: bak (männlich)
  • Polnisch:
    • pupa (weiblich)
    • pośladki (männlich)
    • tyłek (männlich)
  • Portugiesisch: bunda (weiblich)
  • Russisch: ягодицы
  • Schwedisch:
    • stjärt
    • rumpa
    • bak
    • röv
    • arsle
  • Serbisch:
    • гузица (guzica) (weiblich)
    • дупе (dupe) (sächlich)
  • Spanisch:
    • nalga (weiblich)
    • culo (männlich)
  • Tschechisch:
    • hýždě (weiblich)
    • zadnice (weiblich)
    • prdel (weiblich)
    • zadek (männlich)
  • Ungarisch:
    • far
    • ülep
  • Venezianisch:
    • cuło (männlich)
    • dadrio (männlich)
    • tafanario (männlich)
    • bueo (männlich)
  • Vietnamesisch: mông

Was reimt sich auf Ge­säß?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Ge­säß be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × Ä, 1 × E, 1 × G, 1 × S & 1 × 

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × S, 1 × 
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem E mög­lich. Im Plu­ral Ge­sä­ße zu­dem nach dem Ä.

Das Alphagramm von Ge­säß lautet: ÄEGSẞ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Umlaut-Aachen
  5. Es­zett

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Ärger
  5. Es­zett

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Alfa
  5. Echo
  6. Sierra
  7. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Ge­säß (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Ge­sä­ße (Plural).

Gesäss

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­säß kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Arsch­ba­cke:
vulgär: einer von zwei rundlich hervortretenden Teilen des Gesäßes
Ba­cke:
eine Hälfte des Gesäßes
Mau­rer­de­kol­le­té:
umgangssprachlich, salopp: kleiner Bereich des Gesäßes, welcher sichtbar wird, wenn die Hose nicht richtig hochgezogen wurde
Po­ba­cke:
einer von zwei rundlich hervortretenden Teilen des Gesäßes
Rum­po­lo­gie:
Pseudowissenschaft, die behauptet, Charaktereigenschaften, den Lebenslauf und die Zukunft einer Person anhand der Form, den Falten, Muttermalen und anderen Merkmalen ihres Gesäßes vorhersagen zu können
Spank­ing:
(meist im sexuellen Kontext verwendete) Bezeichnung für das Schlagen eines Gesäßes
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gesäß. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gesäß. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5231085, 5106206 & 4443810. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. geo.de, 04.08.2022
  3. presseportal.de, 06.06.2021
  4. promiflash.de, 06.01.2020
  5. berlin.de, 26.08.2019
  6. abendblatt.de, 08.02.2018
  7. abendzeitung-muenchen.de, 22.09.2017
  8. moviepilot.de, 01.05.2016
  9. sz.de, 23.10.2015
  10. morgenpost.de, 26.01.2014
  11. feeds.rp-online.de, 03.03.2013
  12. berlin.de, 07.05.2012
  13. stimme.de, 01.04.2011
  14. gmuender-tagespost.de, 29.04.2010
  15. sport1.de, 25.09.2009
  16. faz.net, 04.02.2008
  17. augsburger-allgemeine.de, 19.07.2007
  18. tagesschau.de, 16.02.2006
  19. n-tv.de, 06.07.2005
  20. abendblatt.de, 10.12.2004
  21. fr-aktuell.de, 22.12.2003
  22. tsp, 05.01.2002
  23. DIE WELT 2001
  24. Junge Welt 2000
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Welt 1999
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. TAZ 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996