Gebilde

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈbɪldə ]

Silbentrennung

Gebilde (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Etwas, das eine bestimmte Form oder Gestalt hat, aus einzelnen Teilen zustande gekommen ist, auch: mit ungenau beschreibbarer, unklarer, uneindeutiger Form.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch gebilde, althochdeutsch gebilide

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Gebildedie Gebilde
Genitivdes Gebildesder Gebilde
Dativdem Gebildeden Gebilden
Akkusativdas Gebildedie Gebilde

Anderes Wort für Ge­bil­de (Synonyme)

Anlage:
Abgabe an den Staat, Besteuerung
Anhang (Beilage) eines Briefes, Dokuments oder einer E-Mail
Geflecht:
aus elastischem Material Geflochtenes
etwas Verflochtenes
Konstrukt:
gedankliches Konzept, mit dem versucht wird, Beobachtungen/Sachverhalte auf einen gemeinsamen interpretativen „Nenner“ zu bringen
Konstruktion:
gedanklicher Aufbau einer Sache, Errichten eines Gedankengebäudes
Mathematik: Zeichnen geometrischer Figuren
Organisation:
(gemeinnützige) Einrichtung; ein koordinierter Zusammenschluss von Menschen und Ressourcen, der dem Zweck dient, das Gemeinwohl im Arbeitsfeld der Organisation zu verbessern
das geordnete, strukturierte Zusammenspiel von Elementen und Faktoren als Gegensatz zum unbestimmten Chaos
Organismus:
der Körper eines Lebewesens
individuelles Lebewesen, gesehen als Gesamtsystem aller seiner Organe
Struktur:
abstrakter innerer Aufbau einer Sprache
allgemein: etwas Aufgebautes, aus mehreren Teilen bestehendes und von seinen Einzelteilen abhängiges Gefüge
System:
eine sich abgrenzende/nicht-abgrenzende, auf kausaler/nicht-kausaler Ebene korrelierende Struktur, die eine Gesamtheit bzw. eine finite/infinite „Menge“ von Objekten einbezieht; ein definiertes Prinzip, das einer bestimmten Ordnung zugrunde liegt
Gefüge, in sich zusammenhängende Gesamtheit mit einer bestimmten inneren Ordnung

Beispielsätze

  • Sieh dir dieses merkwürdige Gebilde an.

  • Das handgebaute Gebilde setzt sich aus tausenden kleinen Einzelteilen zusammen.

  • Das Kleinkind malt mit einem pinken Farbstift ein blumenähnliches Gebilde.

  • Die Sprache ist kein statisches Gebilde, sondern ist ständig im Fluss.

  • Kornkreise sind mysteriöse hundertmetergroße Gebilde, welche auf Getreidefeldern erscheinen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auf seinen Werken sind florale, zarte Gebilde zu entdecken, die verwobene Muster bilden.

  • Ein Knochen ist nicht länger nur ein Gebilde, dessen Form man analysieren kann.

  • Ab September sind an der Blattunterseite pustel- und zipfelförmige Gebilde zu erkennen, aus denen dann die Pilzsporen freigesetzt werden.

  • Bayern München ist ein sehr fragiles Gebilde.

  • Der Besucher erstaunt angesichts der aberwitzigen, absurden oder verspielten Gebilde.

  • Becker wurde Geschäftsführerin des neuen Gebildes Betreuungsverein – mit einer sehr aktiven Vorsitzenden im Hintergrund.

  • Bis 1975 blieb Niedersachsen ein fragiles Gebilde, wie auch ein Volksentscheid zeigte.

  • Auch die West Bank und Gaza tauchen, obwohl sie keine eigenen Staaten sind, als quasi staatliche Gebilde auf.

  • Das ist ein mysteriöses Gebilde.

  • Das, was Teamarbeit ausmacht, dieses soziale Gebilde, das auch für eine Bindung sorgt, ist nur durch persönlichen Kontakt möglich.

  • Man muss x-fach zu deren Anfängen zurückspringen, um die ungelenken Gebilde auszuloten.

  • Alle diese Bausteine lassen sich lückenlos zu einem räumlichen Gebilde stapeln.

  • Ein engagiertes Bürgertum Höchst ist ein kompliziertes Gebilde.

  • Da haben supranationale Gebilde wie eine EU keine Chance, höchstens kleine Einheiten.

  • Das Gebilde, das dieser rings um uns aufspannt, nennt man Heliosphäre.

  • Eine Quote von 35 Prozent sei jedoch ?kein starres Gebilde?, betonte die Ministerin.

  • In den Teleskopen der Astronomen erscheint der Orionnebel als eines der hellsten Gebilde am Nachthimmel.

  • Die ausgemergelten, matschigen, mit weißem Schimmel überzogenen Gebilde sind wirklich nicht ihr Fall.

  • Dort war freilich noch zu zeigen, wie der Künstler seine Gebilde formt, in die Natur setzt und deren Gewalten überlässt.

  • Drei rotbraune, raspelartige Gebilde kommen zu Tage - Zähne des Hummers.

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • shape
    • construct
  • Französisch: chose (weiblich)
  • Mazedonisch: состав (sostav) (männlich)
  • Russisch:
    • создание
    • сооружение
  • Schwedisch:
    • bildning
    • skapelse
    • formation
  • Serbisch:
    • слика (slika) (weiblich)
    • творевина (tvorevina) (weiblich)
    • облик (oblik) (männlich)
    • састав (sastav) (männlich)
  • Spanisch:
    • figura
    • objeto
    • creación
    • producto
    • formación
    • obra
  • Tschechisch: útvar (männlich)
  • Ungarisch:
    • képződmény
    • alakulat
    • szülemény

Was reimt sich auf Ge­bil­de?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ge­bil­de be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × I & 1 × L

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und L mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­bil­de lautet: BDEEGIL

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ber­lin
  4. Ingel­heim
  5. Leip­zig
  6. Düssel­dorf
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Berta
  4. Ida
  5. Lud­wig
  6. Dora
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Bravo
  4. India
  5. Lima
  6. Delta
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

Gebilde

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­bil­de ent­spricht dem Sprach­niveau C1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ap­pa­ra­te­bau:
Technik: Konstruktion und Herstellung von technischen Gebilden mit höherer Komplexität
Epi­ge­ne­se:
die von Caspar Friedrich Wolff (1738 – 1794) in seiner „Theoria generationis“ begründete und von Karl Ernst von Baer (1792 - 1876) ausgearbeitete Theorie, dass – entgegen der Präformationstheorie – alle Organismen in ihrer Embryogenese eine materielle Differentiation von einfachen zu komplexen Gebilden durchlaufen
Ge­fels:
felsiges Gebilde
Ge­fü­ge:
Gebilde und die Art und Weise, wie es zusammenhängt
Ju­lia­men­ge:
geometrisches Gebilde der komplexen Zahlenmenge, das die Vergrößerung seiner eigenen Objekte ist, aus denen es sich zusammensetzt
Kol­lek­tiv:
Soziologie: soziales Gebilde, dessen Mitglieder unter einem Gesichtspunkt zusammengefasst werden können
Kör­per­maß:
Abmessungen eines Lebewesens oder Gebildes (Körpers)
Kral­le:
Gebilde an den Extremitäten von Gliederfüßern
Kunst­stoff­bau:
Konstruktion und Herstellung von Gebilden aus Plastik/Kunststoffen
Zähn­chen:
Teil des zahnähnlichen Gebildes auf der Haifischhaut
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gebilde. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gebilde. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5417528, 1662164 & 1535913. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. tagblatt.ch, 12.01.2023
  3. tagesspiegel.de, 03.10.2022
  4. bvz.at, 13.06.2021
  5. focus.de, 13.06.2020
  6. spiegel.de, 12.12.2019
  7. shz.de, 07.03.2018
  8. bazonline.ch, 28.10.2016
  9. welt.de, 03.01.2015
  10. winfuture.de, 18.11.2014
  11. swr.de, 29.05.2013
  12. maerkischeallgemeine.de, 13.09.2012
  13. fr-online.de, 06.10.2011
  14. faz.net, 17.02.2010
  15. bernerzeitung.ch, 26.07.2009
  16. heise.de, 03.07.2008
  17. netzeitung.de, 03.04.2007
  18. focus.msn.de, 18.08.2006
  19. spiegel.de, 02.11.2005
  20. berlinonline.de, 04.11.2004
  21. sueddeutsche.de, 04.03.2003
  22. fr, 19.01.2002
  23. sz, 02.10.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Tagesspiegel 1999
  26. Spektrum der Wissenschaft 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995