Frikadelle

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fʁikaˈdɛlə ]

Silbentrennung

Einzahl:Frikadelle
Mehrzahl:Frikadellen

Definition bzw. Bedeutung

Westmitteldeutsch, nordwestdeutsch, überregional verbreitet und handelsüblich: meist flacher Kloß aus Hackfleisch, der mit Paniermehl oder eingeweichter Semmel und Ei gebunden und mit Zwiebeln und diversen Gewürzen vermischt in heißem Fett gebraten wird.

Begriffsursprung

Von italienisch frittatella für „Gebratenes“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Frikadelledie Frikadellen
Genitivdie Frikadelleder Frikadellen
Dativder Frikadelleden Frikadellen
Akkusativdie Frikadelledie Frikadellen

Anderes Wort für Fri­ka­del­le (Synonyme)

Beefsteak (regional):
deutsches Beefsteak: flacher Kloß aus Rinderhack, der mit Paniermehl oder eingeweichter Semmel und Ei gebunden und mit Zwiebeln und diversen Gewürzen vermischt in heißem Fett gebraten wird
zum Verzehr bestimmtes Fleischstück vom Rind; auch: gebratenes Rinderlendenstück
Boulette:
meist flacher Bratling, der zu großen Teilen aus Hackfleisch besteht
Bratklößchen (regional)
Bratklops (regional)
Brisolette:
Braten aus zerkleinertem Fleisch, zum Kotelett geformtes Hacksteak
Bulette (regional):
französisches Fleischklößchen aus gehacktem Fleisch
Deutsches Beefsteak
faschierte Laibchen
Faschiertes Laibchen (regional)
Fleischbällchen
Fleischbrotl
Fleischklößchen (regional)
Fleischklops (ugs.)
Fleischkloß:
rundlich geformte Speise, die vor allem aus Hackfleisch besteht
stark übergewichtige Person
Fleischkrapferl (regional)
Fleischküchla (fränk., schwäbisch)
Fleischküchle (fränk., schwäbisch)
Fleischlaberl (österr.)
Fleischlaibchen (österr.)
Fleischlaiberl (österr.)
Fleischpflanzerl (bayr., regional):
bairisch, österreichisch: Frikadelle
Fleischtätschli (schweiz.)
Fricandelle
Frikandelle
Gehacktes:
allgemein: Material, das durch Hacken zerkleinert wurde
rohes Fleisch, welches früher mit dem Messer klein gehackt wurde, heute durch einen Fleischwolf gedreht wird
Gehacktesbällchen
Gehackteshuller (thüringisch)
Gehacktesklößchen (regional)
Gehackteskloß (regional)
Gewiegtes
Grilletta (DDR):
offizielle Handelsbezeichnung für ein dem Hamburger ähnliches Fast-Food-Gericht, gegrilltes Hacksteak ohne Salatblatt und Tomatenscheibe
Hackbällchen
Hackbeefsteak
Hackepeter:
gewürztes Hackfleisch vom Schwein, manchmal auch mit Zwiebelstücken gemischt; kann roh gegessen oder wie Hackfleisch weiterverarbeitet werden
Hackfleisch:
durch einen Fleischwolf gedrehtes, rohes Fleisch, gewolftes Fleisch
Hackhuller (thüringisch)
Hackkließla
Hackkloß
Hackplätzchen
Hackplätzli (regional)
Hacksteak:
scheibenförmiges Gehacktes, das meist gebraten wird
Hacktätschli (regional)
Hamburger:
Einwohner der Stadt Hamburg
Huller (thüringisch)
Klops:
ein zu einer mittelgroßen Kugel geformter Teig aus eingeweichten Brötchen und Hackfleisch, der gekocht, gebacken oder gebraten und mit einer gut gewürzten Soße serviert wird
schwerer Fehler
Wiener Braten

Beispielsätze

  • Im Kühlschrank müssen noch zwei appetitliche Frikadellen liegen.

  • Die Frikadelle kommt traditionell zwischen die Brötchenhälften.

  • Zu Silvester isst man in Finnland Frankfurter, Frikadellen und Kartoffelsalat.

  • Maria machte Frikadellen.

  • Ein Hamburger ist eine Frikadelle in einem Brötchen.

  • Seit dreißig Jahren schon brät Tom jeden Tag in dieser Küche Frikadellen.

  • Möchtest du Frikadellen essen?

  • Möchtest du einige Frikadellen haben?

  • Ich hätte gerne fünf Frikadellen.

  • Er spießte eine Frikadelle mit einer Gabel auf.

  • Ich habe zu viele Frikadellen gebraten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die neuen Produkte – Frikadellen, Hackfleisch, Filet und Speck – basieren auf Soja- und Weizenprotein.

  • Es ist die kulinarische Dreifaltigkeit bei jedem Fußballspiel: Rostwurst, Bier und ab und an ’ne Frikadelle.

  • Kleine Bällchen werden in einem meterlangen Ofen zu Frikadellen ausgebacken.

  • Nebenan, in der Küche, brät eine Mitarbeiterin Frikadellen für die heiße Theke.

  • Bei der Absuche des Fundorts entdeckten Polizeibeamten, dass noch eine weitere Frikadelle ausgelegt worden war.

  • Der CSU-Politiker will daher Bezeichnungen wie »Wurst«, »Schnitzel« oder »Frikadelle« für solche Produkte verbieten.

  • Der Mensch ist, wie eine Frikadelle, da ist von allem was drin.

  • Laut seiner Aussage gegenüber der Bild-Zeitung sei die Bezeichnung vegetarische Wurst, Schnitzel oder Frikadelle irreführend.

  • Es wurde bei Bier und Frikadellen geplaudert wie zu alten Zeiten in den Pausen oder Freistunden.

  • Auf "Frikadellen" muss sie dennoch nicht verzichten - wie ihr Bericht für X-ray zeigt.

  • Bis dahin müssen die Angler mit Frikadellen vorlieb nehmen.

  • Frikadelle, Maultasche, Pfandbons, 1,8 Cent Strom, Müll, abgelaufene Lebensmittel u. ä.

  • Sie werden genauso untersucht werden wie die Frikadelle, die der Hundebesitzer noch am gestrigen Tag sichergestellt hat.

  • Oben beschriebene Hackfleischbällchen sind meines Erachtens nichts anderes als kleine Frikadellen mit Soße, das kann man doch überall essen.

  • Das Angebot reicht von alkoholfreien Getränken über Spirituosen bis hin zu kleinen Speisen wie Frikadellen, Bockwurst und Schnitzel.

Häufige Wortkombinationen

  • heiße Frikadelle, kalte Frikadelle, warme Frikadelle

Wortbildungen

  • Frikadellenbräter
  • Frikadellenbude
  • Frikadellenfertiggewürz
  • Frikadellengericht
  • Frikadellengewürz

Übergeordnete Begriffe

  • Fleischspeise

Untergeordnete Begriffe

  • Bäckerfrikadelle
  • Fertigfrikadelle
  • Fleischerfrikadelle
  • Industriefrikadelle

Übersetzungen

  • Albanisch: qofte (weiblich)
  • Bokmål:
    • kjøttkake (männlich)
    • karbonade (männlich)
    • karbonadekake (männlich)
  • Dänisch: frikadelle
  • Englisch:
    • meatball
    • burger
    • hamburger
    • patty
    • rissole
    • frikkadel
  • Esperanto:
    • buleto
    • viandbuleto
  • Finnisch: lihapulla
  • Französisch:
    • boulette (weiblich)
    • boulette de viande hachée (weiblich)
  • Indonesisch: pergedel (weiblich)
  • Italienisch:
    • polpetta (weiblich)
    • frikadeller (männlich)
  • Kroatisch:
    • pljeskavica (weiblich)
    • frikadela (weiblich)
    • ćufta (weiblich)
    • mesni valjušak (männlich)
    • valjušak od mesa (männlich)
  • Neugriechisch:
    • κεφτές (keftés) (männlich)
    • μπιφτέκι (biftéki) (sächlich)
  • Niederländisch: frikadel (männlich)
  • Nynorsk:
    • kjøtkake (weiblich)
    • kjøttkake (weiblich)
    • karbonadekake (weiblich)
    • karbonade (männlich)
  • Polnisch: (kotlet) mielony (männlich)
  • Portugiesisch: almôndega (weiblich)
  • Rumänisch: chiftea (weiblich)
  • Russisch: котлета (weiblich)
  • Schwedisch:
    • pannbiff
    • köttbullar
  • Slowakisch: fašírka (weiblich)
  • Slowenisch: polpeta (weiblich)
  • Spanisch: albóndiga (weiblich)
  • Tschechisch: karbanátek (männlich)
  • Türkisch: köfte
  • Ungarisch:
    • fasírt
    • fasírozott
    • vagdalt

Was reimt sich auf Fri­ka­del­le?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Fri­ka­del­le be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × L, 1 × A, 1 × D, 1 × F, 1 × I, 1 × K & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × D, 1 × F, 1 × K, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem I, A und ers­ten L mög­lich. Im Plu­ral Fri­ka­del­len an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Fri­ka­del­le lautet: ADEEFIKLLR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Ros­tock
  3. Ingel­heim
  4. Köln
  5. Aachen
  6. Düssel­dorf
  7. Essen
  8. Leip­zig
  9. Leip­zig
  10. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Richard
  3. Ida
  4. Kauf­mann
  5. Anton
  6. Dora
  7. Emil
  8. Lud­wig
  9. Lud­wig
  10. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Romeo
  3. India
  4. Kilo
  5. Alfa
  6. Delta
  7. Echo
  8. Lima
  9. Lima
  10. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort Fri­ka­del­le (Sin­gu­lar) bzw. 19 Punkte für Fri­ka­del­len (Plural).

Frikadelle

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Fri­ka­del­le kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fleisch­pflanzl:
Frikadelle
Kar­bo­na­de:
gebratener Fleischkloß, Frikadelle, Bulette
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Frikadelle. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Frikadelle. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10220998, 10012742, 9436276, 6971890, 5343759, 3763549, 3763547, 3763540, 3763539 & 3169929. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden Online
  2. tagesspiegel.de, 05.12.2023
  3. saarbruecker-zeitung.de, 16.09.2023
  4. faz.net, 20.07.2022
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  7. focus.de, 21.07.2016
  8. finanztreff.de, 28.12.2016
  9. bergisches-handelsblatt.de, 26.08.2015
  10. rga-online.de, 03.10.2013
  11. bergedorfer-zeitung.de, 14.03.2013
  12. arbeitsrecht.org, 30.07.2010
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  15. dk-online.de, 05.04.2009
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  21. spiegel.de, 01.03.2005
  22. sueddeutsche.de, 24.02.2003
  23. Die Zeit (05/2003)
  24. FREITAG 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Welt 1999
  27. TAZ 1997
  28. Berliner Zeitung 1995