Akribie

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ akʁiˈbiː ]

Silbentrennung

Akribie

Definition bzw. Bedeutung

Bildungssprachlich: höchste Sorgsamkeit, höchste Genauigkeit, äußerste Gründlichkeit.

Begriffsursprung

Im frühren 18. Jahrhundert erstmals und vermehrt seit dem 19. Jahrhundert bezeugte Entlehnung aus dem kirchenlateinischen acribia, das seinerseits aus dem altgriechischen akribeia entlehnt worden ist

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Akribie
Genitivdie Akribie
Dativder Akribie
Akkusativdie Akribie

Anderes Wort für Ak­ri­bie (Synonyme)

Akkuratesse:
die Art einer Arbeit, die mit höchster Sorgfältigkeit durchgeführt wurde
die Sorgfalt, die Gründlichkeit, mit der eine Handlung ausgeführt wird
Erbsenzählerei:
auf größte Genauigkeit und Vollständigkeit bedachtes Verhalten
Exaktheit:
(meist angestrebte) weitgehende Vollständigkeit und Fehlerfreiheit einer Ausführung, Wiedergabe oder Herstellung
Eindeutigkeit einer Darstellung oder Erkenntnis
Genauigkeit:
das Genausein als Präzision; die Eigenschaft, dass etwas seine Aufgabe mit großer Exaktheit ausführt und es keine Abweichungen gibt
das Genausein als Sorgfalt; das Pflichtbewusstsein einer Person, die Aufgaben mit großer Richtigkeit erledigt und es kaum Fehler gibt
Gründlichkeit:
Gründlichsein; gründliche Eigenschaft
Pingeligkeit
Präzision:
sachgemäße Genauigkeit, Exaktheit
Sorgsamkeit:
Eigenschaft, achtsam und sorgfältig (sorgsam) zu sein

Gegenteil von Ak­ri­bie (Antonyme)

Ober­fläch­lich­keit:
fehlende Notwendigkeit bzw. das fehlende Bedürfnis, sich mit dem Gegenüber wirklich und tiefer auf ein Gespräch oder eine Beziehung einzulassen
Schlam­pig­keit:
Eigenschaft, nachlässig/schlampig zu sein

Beispielsätze

Er erledigte diese Aufgabe mit großer Akribie.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alles ist da und wird geduldig und mit Akribie ausgebreitet.

  • Ich danke der ILGA, dass sie immer wieder mit viel Akribie solche aktuellen Karten und Tabellen veröffentlicht.

  • Deshalb sei diese Akribie - auch im Interesse der Leihgeber - unverzichtbar, um im Fall der Fälle etwas Greifbares in der Hand zu haben.

  • Dabei hat er mit viel Akribie und dem Blick fürs Controlling gearbeitet.

  • Im Vergleich zur Akribie bei den EF behandelt Pilz nur oberflächlich: „Wozu braucht der ÖGB eine Bank?

  • Die Akribie und Hingabe, mit der die Chinesen ihren Nationalsport leben, hat ihn immer begeistert.

  • ASCII-Künstler zählen häufig zu echten Tüftlern: Mit großer Akribie erschaffen Sie aus Buchstaben und Ziffern ein Bilder oder sogar Filme.

  • Denn dort werden die Spiele englischer Spitzenklubs mit Akribie verfolgt.

  • Da ist eine gewisse Entspanntheit gepaart mit Akribie.

  • Sie nahm auch mit Akribie die Zeiten der Freizeit-Piloten.

  • Akribie in der Asphalt-Wüste.Übernächste Woche soll das neue A-20-Teilstück für den Verkehr freigegeben werden.

  • Der Serienkiller Jigsaw ist tot, die Gerichtsmediziner obduzieren den leblosen Körper mit der notwendigen Akribie.

  • Basketballtrainer Luka Pavicevic sprach mit dem Tagesspiegel über seinen neuen Klub, seine Akribie ? und nicht über seine Spieler.

  • Aber dann half ihm ausgerechnet die Akribie, die er in seinem Fach braucht.

  • Und wenn wir uns erst mit der gewohnten Akribie der Dienstleistung widmen, sie attraktiv machen, dann sind wir unschlagbar.

  • Len Fisher, Physiker an der Universität Bristol, hat ein Buch geschrieben, in dem er dennoch all diese Verrichtungen mit Akribie erklärt.

  • Er hat mit bewundernswerter Akribie Material über ein anderes Dorado der Kriminalität zusammengetragen.

  • Vor allem die geographische Ortsbestimmung betrieben die islamischen Gelehrten mit wissenschaftlicher Akribie.

  • Er tut das mit derselben Akribie wie schon zuvor in seinen viel gepriesenen Büchern über Kathedralen, Pyramiden oder die Stadt Rom.

  • "Die", lobt einer, "erkennt mit Akribie die Probleme der Wirtschaft."

Häufige Wortkombinationen

  • gewohnte, musikwissenschaftliche, philologische, staunenswerte, wissenschaftliche Akribie

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Bretonisch: pervezhded (weiblich)
  • Dänisch: akribi
  • Englisch: meticulousness
  • Französisch: méticulosité (weiblich)
  • Interlingua: acribia
  • Italienisch:
    • acribia (weiblich)
    • scrupolosità (weiblich)
    • precisione (weiblich)
    • pignoleria (weiblich)
  • Katalanisch:
    • cura (weiblich)
    • cura científica (weiblich)
    • rigor (männlich)
    • rigor científico (männlich)
  • Polnisch:
    • akrybia (weiblich)
    • sumienność (weiblich)
  • Portugiesisch: acribia (weiblich)
  • Russisch:
    • скрупулёзность (weiblich)
    • тщательность (weiblich)
    • основательность (weiblich)
  • Schwedisch: akribi
  • Slowakisch: akríbia (weiblich)
  • Spanisch:
    • rigor (männlich)
    • rigor científico (männlich)
  • Tigrinya:
    • ብጥንቃቐ (bitinqaqe)
    • ብውሕሉል ኣገባብ (bwihlul agebab)
  • Tschechisch: akribie (weiblich)

Was reimt sich auf Ak­ri­bie?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ak­ri­bie be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × K & 1 × R

  • Vokale: 2 × I, 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × K, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem K und ers­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von Ak­ri­bie lautet: ABEIIKR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Köln
  3. Ros­tock
  4. Ingel­heim
  5. Ber­lin
  6. Ingel­heim
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Kauf­mann
  3. Richard
  4. Ida
  5. Berta
  6. Ida
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Kilo
  3. Romeo
  4. India
  5. Bravo
  6. India
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

Akribie

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ak­ri­bie ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Akribie. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Akribie. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 1. Band: a–Präfix – Antike, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995, ISBN 3-11-012622-2, DNB 945685645 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung von Gerhard Strauß)
  2. nd-aktuell.de, 31.05.2022
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  9. cash.ch, 22.04.2013
  10. welt.de, 05.01.2011
  11. thueringer-allgemeine.de, 26.07.2010
  12. ln-online.de, 18.07.2009
  13. film-dienst.kim-info.de, 29.01.2008
  14. tagesspiegel.de, 10.10.2007
  15. spiegel.de, 22.03.2005
  16. abendblatt.de, 31.10.2004
  17. Die Zeit (42/2003)
  18. sueddeutsche.de, 26.02.2003
  19. sueddeutsche.de, 13.08.2002
  20. Die Zeit (21/2002)
  21. bz, 11.01.2001
  22. jw, 05.05.2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Welt 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995