Aas

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ aːs ]

Silbentrennung

Einzahl:Aas
Mehrzahl:Aase

Definition bzw. Bedeutung

  • Fleisch, das zum Anlocken von Tieren ausgelegt wird

  • nur Plural 1: toter und meist verwesender Tierkörper

  • nur Plural 2, umgangssprachlich, abwertend: ein Tier, das nicht hört

  • ohne Plural: Fleisch eines toten, verwesenden Tierkörpers

Begriffsursprung

Verwandt ist niederländisch lokaas „Köder“. Die Verwendung als Schimpfwort ist bereits im 12. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Aasdie Aase/​Äser
Genitivdes Aasesder Aase/​Äser
Dativdem Aas/​Aaseden Aasen/​Äsern
Akkusativdas Aasdie Aase/​Äser

Anderes Wort für Aas (Synonyme)

Kadaver:
schwacher, kraftloser Körper
toter, in Verwesung begriffener Tierkörper
Tierkörper:
Körper eines Tieres
Tierleiche:
verstorbenes Tier
Biest (ugs.):
gemeiner, hinterhältiger Mensch, häufig speziell: gemeine Frau
widerwärtiges Tier
Bissgurn (ugs., bayr.):
zänkische, tyrannische Frau
Bitch (derb, engl.)
Hexe (ugs.):
(betagte) weibliche Person, die als bösartig, zänkisch, unangenehm (und hässlich) empfunden wird
(weibliche) Person, die angeblich Zauberkräfte besitzen und mit dem Teufel verbündet sein soll
Lombadier (ugs., schwäbisch, stark abwertend)
Luder (ugs.):
abgefeimtes, durchtriebenes Weibsbild
Frau, die ihre Reize einsetzt, um ihre Karriere zu beschleunigen
(das) Mensch (derb, abwertend, schwäbisch):
als einzelnes Individuum
Lebewesen; Spezies, der Klasse der Säugetiere angehörend, die sich durch folgende besondere Eigenschaften auszeichnet: aufrechter Gang, Sprache, Erfindertum, Vorausdenken und Nachahmung
Mistkuh (derb)
Miststück (Frau) (derb, Hauptform)
Weibsstück (derb):
abwertend: geringgeschätzte weibliche Person

Weitere mögliche Alternativen für Aas

Kadaverfleisch
Köder:
Objekt, welches Tiere dazu bringt, sich ihm anzunähern und/oder es zu essen
Sache, welche dazu dient, eine Partei zu etwas zu verleiten, was der anderen Partei einen Vorteil bringt
Köderfleisch
Lockmittel:
etwas, womit man eine Person oder ein Tier anlocken kann
Moderfleisch
Tierkadaver:
Kadaver eines Tiers
Verwesendes

Gegenteil von Aas (Antonyme)

Frisch­fleisch:
nicht weiterverarbeitetes Fleisch von frisch geschlachteten Tieren

Redensarten & Redewendungen

  • ein Aas auf der Bassgeige sein
  • ein As auf der Bassgeige sein
  • kein Aas

Beispielsätze

  • Hinter dem Busch fanden wir ein stark verwestes Aas.

  • Das Aas hat mich reingelegt.

  • Das Aas ist ausgelegt.

  • berlinisch: Det is ′n falschet Aas – Das ist ein hinterhältiger Mensch.

  • Stirb, du Aas!

  • berlinisch: Du bist ′n Aas uf de Jeije. – Du bist super.

  • berlinisch: Dir Aas kenn ick! – Dich kenne ich, du führst doch was im Schilde.

  • Ich wollte das Pferd füttern und da hat mich das Aas in die Hand gebissen.

  • Die Aase verbreiteten bereits einen widerlichen Gestank.

  • Der Tyrannosaurus Rex ernährte sich vielleicht von Aas.

  • Geier ekeln sich nicht davor, stinkendes Aas zu fressen.

  • Und die Raubvögel fielen auf das Aas, aber Abraham scheuchte sie davon.

  • Wo ein Aas ist, sammeln sich die Geier.

  • Aas und Politik lösen bei ihr einen unüberwindbaren Ekel aus.

  • Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.

  • Geier zerfleischten das Aas.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bei Aasen läuft es noch nicht rund, doch die Elf ist gefährlich und jederzeit in der Lage, für eine Überraschung zu sorgen.

  • In Aasen befindet sich ein Fanzentrum, bei dem die Fahrer der Radmeisterschaft viel Beifall erhalten.

  • SV Aasen - SG Marbach/Rietheim 03. September 2022 Aasen beim 2:0 präsenter als Marbach/Rietheim – mit Videos!

  • Mit ihrem Gestank ahmen sie Aas nach - eine extrem clevere Art, sich das Überleben zu sichern.

  • Denn der Name Goldschakal täuscht: Es handelt sich um einen eng mit dem Wolf verwandten Wildhund, der kaum Aas frisst.

  • Das alte Aas hat mich gezwungen, abzuschalten -- das Resultat ist zwar nicht zu 100% gut, aber erstmal etwas, womit ich arbeiten kann.

  • Ebenso stehen Aas und Früchte auf seinem Speiseplan.

  • Man wisse aber, dass heute wie damals die trockene Wüstenluft in dieser Gegend verhindere, dass Leichen und Aas verwesen.

  • Gregor Aas vom Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth referiert über Verwandtschaft, Verbreitung und Biologie.

  • Der Radtreff am Samstag, 20. Juni, führt nach Aasen.

  • "Aber im aufgeräumten Deutschland werden sie kaum Aas finden", meint Axel Halley vom "Club 300", einer Ornithologen-Plattform im Internet.

  • Aase wird nicht seekrank.

  • Es ist so, als ob der Magen in den Hals rutscht", erinnert sich Aase Abrahamsen an das Training, "es wirkt wie eine halbe Ewigkeit.

  • Und die außerordentlich starken Beißer könnten auch dazu gedient haben, das vorwiegend aus Knochen bestehende Aas zu knacken.

  • Aas konnte bei seiner Arbeit 1200 Häftlingsnummern zuordnen.

Häufige Wortkombinationen

  • Aas anrühren, stinkendes Aas
  • Aas fressen, faules Aas, sich von Aas ernähren
  • faules Aas, feines Aas, freches Aas, so ein Aas, olles Aas, schlaues Aas
  • mit Aas anlocken, mit Aas anludern

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Afrikaans: aas
  • Albanisch:
    • kërmë
    • stërvinë
  • Bokmål: åtsel (sächlich)
  • Bosnisch: lešina (weiblich)
  • Bulgarisch: мърша (mărša) (weiblich)
  • Dänisch: ådsel
  • Englisch:
    • carrion
    • carcass
  • Esperanto:
    • kadavraĵo
    • putraĵo
  • Finnisch:
    • haaska
    • raato
  • Französisch: charogne (weiblich)
  • Grönländisch:
    • qilloq
    • silu
  • Interlingua: caronia
  • Isländisch: hræ
  • Italienisch: carogna (weiblich)
  • Japanisch:
    • 死骸 (shigai)
    • 屍骸 (shigai)
  • Katalanisch: carronya (weiblich)
  • Kroatisch:
    • strvina (weiblich)
    • lešina (weiblich)
  • Latein: cadaver (sächlich)
  • Lettisch:
    • maita
    • sprāgonis
  • Mazedonisch: стрвини (strvini)
  • Neugriechisch: ψοφίμι (psofími) (sächlich)
  • Niederländisch:
    • aas
    • kreng
  • Niedersorbisch:
    • sćerbina (weiblich)
    • sćerb (männlich)
  • Nynorsk: åtsel (sächlich)
  • Obersorbisch:
    • sćerbina (weiblich)
    • sćerb (männlich)
  • Polnisch:
    • padlina (weiblich)
    • ścierwo (sächlich)
  • Portugiesisch:
    • carniça (weiblich)
    • cadáver (männlich)
  • Rätoromanisch: capiergna (weiblich)
  • Rumänisch:
    • cadavru (sächlich)
    • hoit (sächlich)
    • stârv (sächlich)
  • Russisch: падаль
  • Saterfriesisch: Oas (sächlich)
  • Schwedisch: as
  • Serbisch: стрвине (strvine)
  • Serbokroatisch: стрвине (strvine)
  • Slowakisch:
    • zdochlina (weiblich)
    • mrcina (weiblich)
  • Slowenisch: mrhovina (weiblich)
  • Spanisch:
    • cadáver
    • carroña
  • Tschechisch:
    • zdechlina (weiblich)
    • mršina (weiblich)
  • Türkisch: leş
  • Ukrainisch: падаль (padalʹ)
  • Ungarisch: dög
  • Weißrussisch: падальля

Was reimt sich auf Aas?

Wortaufbau

Das Substantiv Aas be­steht aus drei Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A & 1 × S

  • Vokale: 2 × A
  • Konsonanten: 1 × S

Das Alphagramm von Aas lautet: AAS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Aachen
  3. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Anton
  3. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Alfa
  3. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 3 Punkte für das Wort Aas (Sin­gu­lar) bzw. 4 Punkte für Aa­se und 9 Punkte für Äser (Plural).

Aas

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Aas kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Aas­blu­me:
Botanik, speziell: eine zur Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae) gehörende Pflanze, die beim Öffnen der Blüten einen penetranten, aasartigen Geruch verströmt, mit dessen Hilfe sie die der Bestäubung förderlichen Aasfliegen anlockt
Botanik: Pflanze, deren Blüten nach Aas riechen und die mit diesen Aas liebende Insekten, meist Aasfliegen, anzieht
aas­frä­ßig:
sich von Aas ernährend
aas­fres­send:
Aas fressend, sich von toten Organismen ernährend
Aas­gei­er:
großer Raubvogel, der sich hauptsächlich von Aas ernährt (zum Beispiel Schmutzgeier oder Gänsegeier)
Aas­ge­ruch:
Geruch, der von Aas ausgeht
Aas­ge­stank:
derb: übler, ekelerregender Geruch, der durch Aas verursacht wird
aa­sig:
wie Aas beschaffen; verwesend, faulig
Aas­in­sekt:
Insekt, dessen Nahrung aus Aas besteht
Aas­vo­gel:
Zoologie, speziell Ornithologie: ein sich von Aas ernährender Vogel
an­lu­dern:
fleischfressendes Wild mit Aas (Luder) an eine bestimmte Stelle locken

Film- & Serientitel

  • Adhuri Aas (TV-Serie, 2023)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Aas. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Aas. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10725763, 7756786, 3117935, 2847765, 2316110 & 1973166. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Hermann Bluhme: Etymologisches Wörterbuch des deutschen Grundwortschatzes. LINCOM Europa, München 2005, ISBN 3-89586-805-1, DNB 974999334
  2. suedkurier.de, 28.09.2023
  3. suedkurier.de, 26.06.2023
  4. suedkurier.de, 06.09.2022
  5. ga.de, 26.02.2021
  6. thueringer-allgemeine.de, 04.06.2020
  7. blogigo.de, 05.02.2015
  8. goerlitzer-anzeiger.de, 15.12.2014
  9. spiegel.de, 14.08.2012
  10. mainpost.de, 17.05.2010
  11. szon.de, 18.06.2009
  12. morgenweb.de, 01.07.2006
  13. tagesschau.de, 24.01.2005
  14. spiegel.de, 19.02.2003
  15. sueddeutsche.de, 03.07.2002
  16. Die Welt 2001
  17. Tagesspiegel 2000
  18. Berliner Zeitung 1997
  19. Die Zeit 1996
  20. Süddeutsche Zeitung 1996