verschlafen

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈʃlaːfn̩ ]

Silbentrennung

verschlafen

Definition bzw. Bedeutung

Schläfrig, schlafgezeichnet, obwohl wach dem Schlafe noch nicht entkommen.

Steigerung (Komparation)

  1. verschlafen (Positiv)
  2. verschlafener (Komparativ)
  3. am verschlafensten (Superlativ)

Anderes Wort für ver­schla­fen (Synonyme)

(jemand) kann kaum die Augen aufhalten (ugs.)
(jemand) könnte im Stehen schlafen (ugs., fig.)
(jemandem) fallen fast die Augen zu (ugs.)
(sich) kaum noch auf den Beinen halten (können) (ugs.)
(sich) Streichhölzer zwischen die Augen(lider) klemmen (ugs.)
dösig (ugs.)
ein fades Aug haben (ugs., wienerisch)
hundemüde (ugs.):
mit einem großen Bedürfnis nach Schlaf, sehr müde; aufgrund übermäßiger Anstrengung stark ermüdet, sehr erschöpft
müde:
kraftlos, ohne Kraft
schläfrig, schlafbedürftig
reif fürs Bett (ugs.)
schläfrig:
ein Bedürfnis nach Schlaf verspürend, geneigt einzuschlafen
einen schläfrigen Eindruck machend, durch Langsamkeit und fehlenden Pep von Schläfrigkeit zeugend
schlafbedürftig
schlaftrunken:
noch vom Schlaf benommen; durch Müdigkeit hervorgerufenes Gefühl, als sei man betrunken
sterbensmüde
todmüde:
mit einem großen Bedürfnis nach Schlaf, sehr müde; aufgrund übermäßiger Anstrengung stark ermüdet, sehr erschöpft
übermüdet
übernächtigt:
aussehend, als habe man zu wenig geschlafen
unter Schlafmangel leiden
verpennt (ugs., salopp)
vor Müdigkeit umfallen
nicht mitbekommen (ugs.)
übersehen:
etwas absichtlich nicht beachten (oft im Sinne von: ein erkanntes Fehlverhalten ungetadelt lassen)
etwas oder jemanden nicht wahrnehmen; versehentlich nicht beachten
verbaseln (ugs., regional):
etwas verlegen, verlieren
etwas versehentlich nicht erfolgreich beenden, verfehlen
verfehlen:
ein Ziel nicht treffen, nicht erreichen
vergessen:
(lange) nicht mehr bekannt/beachtet/wahrgenommen, für längere Zeit ganz und gar aus dem Sinn gekommen
in Moment/bestimmter Situation nicht daran gedacht, nicht daran erinnert
verpassen:
(ein Treffen) nicht zu Stande kommen
ein Ereignis nicht miterleben
verpennen (ugs.):
einen gewissen Zeitraum hinter sich bringen, in dem man schläft (pennt)
etwas Zugesagtes nicht tun, weil man es, bzw. den richtigen Zeitpunkt, vergessen hat
versäumen:
etwas verpassen
etwas, das erforderlich wäre, nicht tun
zu lange schlafen
altmodisch:
nicht mehr der heutigen (aktuellen) Mode/dem Zeitgeschmack entsprechend
angestaubt
hinterm Mond (ugs.)
hinterwäldlerisch:
wie ein Hinterwäldler, in der Art eines Hinterwäldlers
muffig:
nach abgestandener Luft, nach Muff, Moder riechend
provinziell
rückständig
überholt
verschnarcht
verstaubt (fig.):
nicht mehr zeitgemäß
von Staub bedeckt
zurückgeblieben
(da ist) (der) Hund verfroren (ugs.)
(da ist) tote Hose (ugs., salopp)
(da werden) abends die Bürgersteige hochgeklappt (ugs.)
(da) möchte man nicht tot überm Zaun hängen (ugs., salopp)
(da) sagen sich Fuchs und Hase Gute Nacht (Redensart)
langweilig (Gegend, kleiner Ort):
eintönig, uninteressant
sich über eine lange Zeitspanne erstreckend
nichts los
den Zeitpunkt verpassen (fig.)
(noch) im Halbschlaf
noch nicht richtig da (ugs.)
noch nicht richtig wach
unausgeruht

Gegenteil von ver­schla­fen (Antonyme)

hell­wach:
geistig sehr fit, völlig klar denkend, einen wachen Verstand besitzend
sich in einem völlig ausgeschlafenen Zustand befindend

Beispielsätze

  • Ich habe die Stunde verschlafen.

  • Das Leben ist zu kurz, um es zu verschlafen.

  • Ich habe verschlafen und meine Mitfahrgelegenheit in die Stadt verpasst.

  • Ich habe verschlafen und meinen Bus verpasst.

  • Tom hat verschlafen und einen wichtigen Termin mit einer Kundin verpasst.

  • Tom hat verschlafen und einen wichtigen Termin mit einem Kunden verpasst.

  • Mit zerzaustem Haar und zerknitterter Kleidung hatte der zu spät gekommene Student eindeutig verschlafen.

  • Ich habe mich verschlafen.

  • Sie kam zu spät, weil sie verschlafen hatte.

  • Er kam zu spät, weil er verschlafen hatte.

  • Ich habe verschlafen und den Bus verpasst.

  • Weil ich verschlafen habe, habe ich den Bus verpasst.

  • Ich habe den Bus verpasst, weil ich verschlafen habe.

  • Tom hat den Vormittag verschlafen.

  • Ich habe den ganzen Film verschlafen.

  • Ich habe wieder verschlafen.

  • Ich habe heute Morgen verschlafen.

  • Ich habe verschlafen und bin zu spät zur Schule gekommen.

  • Wir hatten von drei bis halb sechs eine Sitzung, die ich bis auf zehn Minuten verschlafen habe.

  • Tom hat fast den ganzen Film verschlafen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bordeaux-Weine litten auch unter dem Ruf, die Bio-Wein-Wende verschlafen zu haben.

  • Eher trifft da die Bezeichnung verschlafene Kleinstadt zu.

  • Aber der verschlafene Oldie scheint hellwach zu sein, denn der Mann regiert passabel mit seiner Mannschaft und nicht aus dem Bauch heraus.

  • Cheftrainer Serge Aubin hinterher: „Das erste Drittel haben wir ein bisschen verschlafen, vielleicht auch, weil wir nervös waren.

  • Da hat man viel verschlafen gerade im Ballungsraum.

  • Die Partei hatte schlichtweg abgewirtschaftet, Reformen verschlafen.

  • Den Trend, mit einem Mobilfunkangebot Gegensteuer zu geben, hat man allerdings verschlafen.

  • "Auf ins Abenteuer", ruft der Barkeeper Kinan Haddad, noch etwas verschlafen.

  • Antwort schreiben Und der Deutsche Michel glotzt ein wenig verschlafen aus der Wäsche.

  • Dabei hatte Williams im imposanten Indoor Stadium auch diesmal den Start verschlafen und lag im ersten Satz mit 1:2 zurück.

  • Als ich verschlafen im Auto saß, war das schon die halbe Miete.

  • Auf die Frage, ob man im ÖSV eine Entwicklung verschlafen habe, meinte Reichelt: "Hoffentlich nicht.

  • Das iPhone 4S soll Probleme mit der Ortung haben, was dazu geführt hat, dass diverse Nutzer verschlafen haben.

  • Zu Beginn sah es allerdings so aus, als ob die Löwen den Start verschlafen würden.

  • Costa Rica ist ein ziemlich verschlafenes Land.

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Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­schla­fen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ver­schla­fen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und A mög­lich.

Das Alphagramm von ver­schla­fen lautet: ACEEFHLNRSV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Leip­zig
  8. Aachen
  9. Frank­furt
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Lud­wig
  8. Anton
  9. Fried­rich
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Lima
  8. Alfa
  9. Fox­trot
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

verschlafen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ver­schla­fen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Als der Sandmann fast verschlafen hätte Daniela Drescher | ISBN: 978-3-82515-120-1
  • Der Tag, an dem die Sonne verschlafen hat Philip C. Stead | ISBN: 978-3-83696-294-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verschlafen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verschlafen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12281744, 12199488, 12193198, 11916794, 11261252, 11261251, 10665450, 10130665, 9964631, 9964627, 9752226, 9752224, 9752222, 9695131, 8860986, 8649680, 8644135, 8611232, 8492964 & 8330682. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. faz.net, 12.02.2023
  2. otz.de, 17.07.2022
  3. focus.de, 12.05.2021
  4. berliner-kurier.de, 17.10.2020
  5. vol.at, 08.07.2019
  6. stuttgarter-zeitung.de, 25.02.2018
  7. nzz.ch, 17.08.2017
  8. stern.de, 11.12.2016
  9. focus.de, 18.04.2015
  10. kicker.de, 26.10.2014
  11. schwaebische.de, 31.12.2013
  12. skionline.ch, 14.12.2012
  13. nzz.ch, 16.12.2011
  14. morgenweb.de, 28.03.2010
  15. sz-magazin.sueddeutsche.de, 18.04.2009
  16. satundkabel.magnus.de, 09.06.2008
  17. szon.de, 29.11.2007
  18. ngz-online.de, 04.06.2006
  19. abendblatt.de, 15.02.2005
  20. archiv.tagesspiegel.de, 03.05.2004
  21. welt.de, 07.07.2003
  22. berlinonline.de, 20.08.2002
  23. bz, 04.04.2001
  24. Die Zeit (46/2000)
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 20.03.1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. TAZ 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995