schwinden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃvɪndn̩ ]

Silbentrennung

schwinden

Definition bzw. Bedeutung

  • allmählich verschwinden

  • an Volumen abnehmen, ohne sich zu verformen

  • in bedenklichem Maße nachlassen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch: swinden, von althochdeutsch: suuinten, suuintan, suindan.

Konjugation

  • Präsens: schwinde, du schwindest, er/sie/es schwindet
  • Präteritum: ich schwand
  • Konjunktiv II: ich schwände
  • Imperativ: schwinde! (Einzahl), schwindet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­schwun­den
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für schwin­den (Synonyme)

abflauen:
an Intensität nachlassen
nach und nach schwächer werdender Wind; der Wind lässt allmählich nach
dahingehen:
(von einer bestimmten Zeitspanne) durch Ablauf zu Ende gehen bzw. (in bestimmter Weise) verlaufen
aufhören zu leben
dahinschmelzen (geh., fig.):
durch ein positives Ereignis allmählich weniger werden
von Dingen: allmählich weniger werden, besonders durch den Einfluss von Wärme (Schnee, Eis, Wachs)
dahinschwinden (geh.):
(allmählich) weniger werden
(von einer bestimmten Zeitspanne) durch Ablauf zu Ende gehen
schmelzen (fig.):
flüssig machen, vom festen in den flüssigen Aggregatzustand bringen
flüssig werden, vom festen in den flüssigen Aggregatzustand übergehen
schmelzen wie Schnee an der Sonne (fig.)
vergehen:
(rasch) zu Ende kommen
etwas Unmoralisches tun
weniger werden (ugs.)
zergehen:
sich in einer Flüssigkeit auflösen
vom festen in den flüssigen Zustand übergehen
zerschmelzen (fig.):
flüssig machen, erhitzen und schmelzen
flüssig werden, von alleine schmelzen
(immer) unwahrscheinlicher werden (lassen)
(sich) weiter entfernen von
auf den Sankt-Nimmerleinstag verschieben (fig.)
auf die lange Bank geraten (/ kommen) (fig.)
auf unbestimmte Zeit verschoben werden
im Schwinden begriffen sein
in weite Ferne rücken (lassen) (Hauptform)

Sinnverwandte Wörter

ab­neh­men:
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
atro­phie­ren:
stark abmagern, auszehren, aufgrund einer Atrophie
aus­ge­hen:
(Feuer oder Kunstlicht wie Straßenlaternen) erlöschen
(Geräte) ihre Funktion einstellen
nach­las­sen:
(eine Leine, ein Seil, Zügel) entspannen
bezogen auf Pachten, Mieten, Schulden: erlassen, auf Rechte/Forderungen verzichten
schrump­fen:
etwas verkleinern
geringer werden, schmälern
ver­schwin­den:
aufhören zu existieren, sich in Nichts auflösen
den wahrnehmbaren Bereich verlassen
wenigerwerden
zu­rück­ge­hen:
den Punkt, von dem man aufgebrochen ist, wieder aufsuchen
herstammen aus

Gegenteil von schwin­den (Antonyme)

schrum­peln:
allgemeiner: weniger werden
Feuchtigkeit verlieren und dadurch an Masse verlieren und faltig werden
ver­schrum­peln:
faltig, schrumpelig werden; sich in Falten, Runzeln legen
wach­sen:
allmählich größer werden; von der Größe, vom Umfang her zunehmen
im Laufe der Zeit länger werden; an Länge gewinnen
zu­neh­men:
Gewicht: schwerer oder dicker werden
größer werden

Redensarten & Redewendungen

  • die Sinne schwinden jemandem

Beispielsätze

  • Die schwindende Nachfrage bereitet der Automobilindustrie Sorgen.

  • Die Jahre schwinden nur so dahin.

  • Im Gegensatz zum Leim schwindet Kunstharzkleber nicht.

  • Unter dem Gipsverband sind die Muskeln geschwunden.

  • Er litt unter der schwindenden Popularität seiner Bücher.

  • Das Licht schwand.

  • Das Tageslicht schwand dahin.

  • Das Tageslicht schwindet draußen langsam.

  • Draußen schwindet langsam das Licht.

  • Wer seine Argumente nicht gründlich begründet, dessen Glaubwürdigkeit schwindet.

  • Seine Kräfte schwinden.

  • Ein zerbrochener Spiegel lässt das Glück schwinden.

  • Man schwindet.

  • Beim Anblick vollkommener Schönheit schwinden die Sinne.

  • Die Klienten des Winkelanwalts schwinden.

  • Die Niedrigzinsphase lässt die Rücklagen für den Ruhestand schwinden.

  • Die Traurigkeit wird schwinden.

  • Die Trauer wird schwinden.

  • Seine Popularität schwindet.

  • Der Hang, überharte Strafen aufzuerlegen, muss eher schwinden als sein Anlass.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings ist die Euphorie bei den Beteiligten für ein solches Experiment in den vergangenen Monaten merklich geschwunden.

  • Besonders im Hinblick auf Daytona schwinden ihre Chancen immer mehr.

  • Aber im entscheidenden Doppel schwinden bei Patty Schnyder und bei Hingis die Kräfte.

  • Auch bei den Unterstützern scheinen Energie und Hoffnung zu schwinden.

  • Da werden die Kilos schon schwinden“, prophezeite der 69-Jährige.

  • Auch ist das Vertrauen zwischen den Banken und auch bei den Anlegern geschwunden.

  • Denn erst mit zunehmender Kälte schwinden die Abwehrkräfte.

  • Die Bedeutung von El-Kaida als operative Terrorgruppe ist geschwunden.

  • Wann immer der Glaube an ein Comeback zu schwinden schien, sprachen ihm die Anhänger wieder Mut zu.

  • Damals, als wir rebellierten, sahen unsere Lehrer die Zivilisation schwinden.

Häufige Wortkombinationen

  • Holz, Leim, Ton schwindet

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf schwin­den?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb schwin­den be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × E, 1 × H, 1 × I, 1 × S & 1 × W

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von schwin­den lautet: CDEHINNSW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Wupper­tal
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg
  7. Düssel­dorf
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Wil­helm
  5. Ida
  6. Nord­pol
  7. Dora
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Whis­key
  5. India
  6. Novem­ber
  7. Delta
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

schwinden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort schwin­den ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

brö­ckeln:
schwinden (von Aktienkursen, Gefühlen, der Liebe etc.)
ei­teln:
schwinden, leeren
ent­fal­len:
vergessen werden, aus dem Gedächtnis schwinden, aus dem Gedächtnis verloren werden
schwen­den:
zum Schwinden/Verschwinden bringen; schwinden machen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schwinden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schwinden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12193861, 12132303, 11629702, 11514307, 10572196, 6451612, 5967203, 5592318, 4943697, 4677343, 4298424, 3600524, 3600520, 2951351 & 2852506. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. n-tv.de, 08.09.2021
  2. motorsport-total.com, 07.01.2018
  3. diepresse.com, 12.02.2017
  4. taz.de, 13.10.2014
  5. focus.de, 23.03.2012
  6. vdi-nachrichten.com, 07.11.2008
  7. abendblatt.de, 14.02.2007
  8. dw-world.de, 15.04.2006
  9. fr-aktuell.de, 06.11.2004
  10. DIE WELT 2001