schnappen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃnapn̩ ]

Silbentrennung

schnappen

Definition bzw. Bedeutung

  • jemanden festnehmen

  • schnell nach etwas greifen

  • sich schnell und meist geräuschvoll in eine feste Position bewegen

  • versuchen, mit dem Maul oder dem Schnabel etwas zu fassen bekommen

Konjugation

  • Präsens: schnappe, du schnappst, er/sie/es schnappt
  • Präteritum: ich schnapp­te
  • Konjunktiv II: ich schnapp­te
  • Imperativ: schnapp/​schnappe! (Einzahl), schnappt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­schnappt
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für schnap­pen (Synonyme)

(jemandem) das Handwerk legen (fig.)
(jemandes) habhaft werden
am Schlafittchen packen (ugs.)
arripieren (geh., veraltet)
aufbringen (Schiff) (fachspr., Jargon):
beim Erwachsenwerden begleiten, versorgen und erziehen
ein fremdes Schiff besetzen (durch Piraterie oder per hoheitsrechtlichem Akt)
auffliegen lassen
aufgreifen:
(ein Thema) wieder behandeln
(Personen) wahrnehmen und mitnehmen
ausheben:
ein Loch ins Erdreich graben
eine kriminelle Gruppe unschädlich machen
(wieder) einkassieren (ugs., fig., salopp):
durch die Polizei festnehmen
Geld in Empfang nehmen
ergreifen:
jemanden gefangen nehmen, festnehmen
jemanden innerlich erregen, bewegen; von einem bestimmten Gefühl, einer gewissen Empfindung erfüllt werden
ertappen:
reflexiv: sich selbst bei etwas Verbotenem überraschen
transitiv: jemanden bei etwas Verbotenem überraschen
erwischen:
in der 3. Person Singular: jemand wird von einem meist einschneidenden, unvorhergesehenen oder prägenden Ereignis, für welches das „es“ steht, überrascht
jemanden oder etwas (gerade noch rechtzeitig) erreichen
fangen:
ein Wildtier zur Strecke bringen, zu erlegen
einen zugeworfenen Gegenstand fassen und festhalten
fassen:
aufnehmen können
aufnehmen und verstehen können
festnehmen:
in Gewahrsam nehmen
greifen:
das gewünschte Resultat zeigen
ein Musikinstrument durch Berührung: zum Klingen bringen
hochgehen lassen
hochnehmen (ugs.):
auf den Arm nehmen, sich über jemanden lustig machen, indem man ihn täuscht
über Verbrecher, ungesetzlich Handelnde: verhaften, aus dem Verkehr ziehen
hoppnehmen (ugs.)
hopsnehmen (ugs.)
kaschen (ugs.):
etwas oder jemanden fangen oder gefangen nehmen
kassieren (ugs.):
etwas beenden
etwas gegen seinen Willen hinnehmen
kriegen (ugs.):
bekommen, erhalten
Krieg führen
packen (ugs.):
etwas zusammenlegen, zusammenfalten, wegräumen, in eine gepackte Form (Bündel, Packen, Paket) bringen, zubinden, zusammenkleben, in eine Verpackung tun
jemanden innerlich im übertragenen Sinn stark ergreifen, berühren, fesseln; einen starken Eindruck, ein starkes Gefühl hervorrufen
stellen:
einstellen, etwas justieren
etwas Eigenes zu einer Gegebenheit beisteuern, etwas kostenlos einbringen
verhaften:
(mit etwas mental auf irgendeine Weise) verbunden
jemanden in Haft, in Gewahrsam nehmen
zu fassen kriegen
(jemanden) zu fassen bekommen
(jemanden) haschen (altertümelnd, literarisch):
(die Hände [oder, bei Tieren, sonstige Greifwerkzeuge]) schnell nach jemandem oder etwas ausstrecken, um ihn oder es (in bestimmter Absicht, zu einem bestimmten Zweck) zu ergreifen (suchen)
einander (im Spiel nachlaufen und) zu fangen suchen; Haschen spielen
(jemanden) beim Arsch kriegen (derb)
(jemanden) beim Wickel packen (ugs., variabel)
(jemanden) strafrechtlich verfolgen
(jemanden) zur Verantwortung ziehen
(jemanden) drankriegen (ugs.):
(geschickt) dafür sorgen, dass jemand sich etwas (etwa einer Verpflichtung oder einer Strafe) nicht mehr länger entziehen kann
jemanden hereinlegen, überlisten
angeln (nach):
an dem Zeitpunkt angelangt sein, wo ein Fisch dann tatsächlich gefangen ist
dabei sein, versuchen, Fische zu fangen
fischen (nach):
etwas aus einer Flüssigkeit entfernen
Tiere fangen, die im Wasser leben
grabschen (nach):
schnell nach etwas greifen, schnell irgendwohin greifen
zu erhaschen versuchen
zu erwischen versuchen
zu fangen versuchen
festhalten:
an etwas festhalten: ein Konzept beibehalten
auf ein Speichermedium aufzeichnen
in die Hand nehmen
nehmen (ugs.):
eine Sache greifen
eine Vielzahl von charakteristischen Verbindungen, die eigene Bedeutungen haben
nicht aus der Hand geben
nicht loslassen
auffangen:
die (negativen) Auswirkungen von etwas abmildern, verringern
ein über Funk laufendes Gespräch zufällig einschalten
(mit Glück) noch bekommen (ugs.)
an Land ziehen (ugs., salopp)
(knappes Angebot) ergattern (Hauptform):
sich etwas Rares mit List und Tücke, Ausdauer oder Glück verschaffen
(noch) erhaschen (poetisch, regional):
etwas durch das Sehen oder Hören aufnehmen, das nur kurz und ganz undeutlich zu sehen oder hören ist
etwas, das sich schnell rührt, einfangen und festhalten
(sich) krallen (derb, salopp):
die Finger oder Ähnliches mithilfe der Krallen oder Fingernägel in etwas hineinbohren
die Hände/Finger krümmen, zu Krallen formen

Beispielsätze

  • Das Krokodil schnappt nach dem Hals des Gnus.

  • Die Polizei konnte den Dieb gerade noch schnappen.

  • Schnapp dir deine Kamera und komm mit!

  • Hinter ihm schnappte die Tür ins Schloss.

  • Wenn die Musik aufhört zu spielen, schnappt euch einen Stuhl.

  • Der Dieb schnappte sich die Handtasche der Frau und lief davon.

  • Tom sah, dass Maria zu weinen anfing, schnappte sie sich und drückte sie.

  • Er wurde geschnappt.

  • Sie schnappte sich meine Tasche und rannte damit weg.

  • Maria schnappte sich ihre Handtasche.

  • Ich bin froh, das der Dieb geschnappt wurde.

  • Er schnappte sich seinen Rucksack und ging.

  • Wenn sie dich schnappen, bist du dran!

  • Ein feiner Herr schnappt einer Dame niemals etwas weg und vergisst nie, sich zu bedanken, und zieht nie jemandem die Haare lang!

  • Ein jeder soll sich einen Teller schnappen.

  • Diana schnappte nach Luft.

  • Wir versuchten seinem Gemüt unter die Arme zu greifen und ließen ihn frische Luft schnappen.

  • Tom schnappt nach Luft.

  • Ein Vogel wurde von einer Katze geschnappt.

  • Die Polizei hat den Bösewicht geschnappt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • All das schnappen die Funkamateure vom Ortsverband Eckernförde im Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) am Wochenende 20./21.

  • Als er sich kurz vor der polnischen Grenze ins Mobilfunknetz einloggte, wurde er von der Polizei geortet und geschnappt.

  • Dann muss man immer noch unterscheiden zwischen beissen und schnappen.

  • Aber witzig, dass die Polizei die Räuber nicht zu schnappen vermag, aber ein Opfer das sich selbst zu helfen versucht.

  • Nach sechs Stunden hatte die australische Polizei den Ferrari-Dieb geschnappt.

  • Als sich die Ziege wieder aus ihrem Versteck hervortraute, wurde sie geschnappt und an eine Leine gelegt.

  • Kurz vor sieben bin ich raus aus dem Bett und rein in meine Klamotten, habe meine Diggi geschnappt und ab nach draußen.

  • Die mächtigen Tiere springen in die Luft, schnappen nach dem Fleisch.

  • Wenn sie es bewegen und gleichzeitig nach Luft schnappen, erzeugen sie einen Unterdruck im Brustkorb, der mehr Luft in der Lunge hält.

  • Als ich zwischen zwei Beamten durchging, haben die mich sofort geschnappt und in die Wanne reingeprügelt.

Häufige Wortkombinationen

  • nach Luft schnappen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf schnap­pen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb schnap­pen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 2 × P, 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H & 1 × S

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × P, 1 × C, 1 × H, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten P mög­lich.

Das Alphagramm von schnap­pen lautet: ACEHNNPPS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Nürn­berg
  5. Aachen
  6. Pots­dam
  7. Pots­dam
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Nord­pol
  5. Anton
  6. Paula
  7. Paula
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Novem­ber
  5. Alfa
  6. Papa
  7. Papa
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

schnappen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort schnap­pen ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

jap­sen:
intransitiv: nach Luft schnappen, um Luft ringen
knau­ben:
schnappen, greifen
Schnap­per:
allgemein, auf Mensch oder Tier bezogen, veraltet: einer, der nach etwas schnappt in Form eines zuschnappenden Bisses oder eines schnellen Atemholens mit dem Mund oder dem Maul

Buchtitel

  • Schnipp, schnapp, Haare ab! Silke Schlichtmann | ISBN: 978-3-44626-442-7
  • Wer schnappt Ronaldo? Benjamin Tienti | ISBN: 978-3-75130-109-1

Film- & Serientitel

  • Den letzten schnappen die Fische (Film, 1984)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schnappen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schnappen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11622154, 11503106, 9989194, 9985277, 9206607, 8842927, 8810464, 8786914, 8786047, 8163237, 7728731, 7697000, 6847580, 6615026, 5706571 & 5442871. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. kn-online.de, 21.08.2022
  2. tagesspiegel.de, 25.06.2018
  3. blick.ch, 30.04.2015
  4. spiegel.de, 19.07.2013
  5. feedsportal.com, 21.05.2010
  6. thueringer-allgemeine.de, 25.07.2008
  7. ngz-online.de, 17.08.2007
  8. archiv.tagesspiegel.de, 28.06.2004
  9. sueddeutsche.de, 30.07.2002
  10. Junge Welt 2000