schimpfen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃɪmp͡fn̩ ]

Silbentrennung

schimpfen

Definition bzw. Bedeutung

  • (einer anderen Person) seinen Ärger kundtun

  • jemanden, sich oder etwas auf eine bestimmte Weise benennen

  • mit aggressiven oder beleidigenden Worten tadeln

Konjugation

  • Präsens: schimpfe, du schimpfst, er/sie/es schimpft
  • Präteritum: ich schimpf­te
  • Konjunktiv II: ich schimpf­te
  • Imperativ: schimpf! (Einzahl), schimpft! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­schimpft
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für schimp­fen (Synonyme)

abkanzeln:
mit harschen Worten, von oben herab, kritisieren
abqualifizieren (ugs.):
transitiv: auch zu Unrecht abwertend beurteilen
absauen (derb)
anmachen (ugs.):
(ein Gerät) einschalten
(Feuer) anzünden
anmotzen (ugs.)
anpampen (ugs.)
anpöbeln (ugs.):
mit beleidigenden Äußerungen andere Menschen belästigen
ausschimpfen:
jemanden mit lauter Stimme zurechtweisen, jemandem mit lauter Stimme Vorwürfe machen
beleidigen:
auf etwas (insbesondere Sinnesorgane) dadurch einwirken, dass sie als negativ zu klassifizierenden Eindrücken ausgesetzt werden
den Tatbestand der Beleidigung verwirklichen
diffamieren (geh.):
jemanden in seinem Ansehen schädigen, ihn herabsetzen, oder ihn in Verruf bringen
entwerten:
etwas wertlos oder weniger wertvoll machen
entwürdigen:
jemandem oder etwas den innewohnenden oder beigegebenen Wert, die Wertigkeit (die Würde) nehmen
herabsetzen:
(einen Wert) geringer machen
mit Geringschätzung, kränkend behandeln; die Bedeutung oder das Ansehen einer Person oder Sache schmälern
herabwürdigen:
eine Person schlecht behandeln, abwerten; schlecht über eine Leistung reden
niedermachen:
(Hilflose/Wehrlose in großer Zahl) brutal umbringen
(jemanden oder etwas) als sehr schlecht bezeichnen, erniedrigende, heftige Kritik üben
(he)runtermachen (ugs.)
(he)runterputzen (ugs.)
zur Sau machen (derb, fig.)
zur Schnecke machen (ugs., fig.)
zusammenstauchen (ugs.):
auf ein kleineres Außenmaß bringen
ordentlich ausschimpfen
jemandem etwas geigen (ugs.)
rüffeln:
mit einer kritischen Äußerung deutlich zurechtweisen
schelten:
anklagen
ausschimpfen, schmähen
tadeln:
das Verhalten einer Person bemängeln, kritisieren, etwas nicht gutheißen
(den) Namen haben
(den) Namen tragen
(der) Name ist
(der) Name lautet
(die) Bezeichnung (…) tragen
(sich jemanden) als etwas vorstellen müssen (lit.) (geh.)
angesprochen werden (können) als
(sich) bezeichnen (als):
eine Sache ausmachen, für etwas typisch sein
in bestimmter Weise kennzeichnen; durch ein Symbol erkennbar machen
bezeichnet werden als
darstellen:
die Rolle von jemandem, etwas spielen
einen chemischen Stoff synthetisieren
figurieren (als):
als Person (Figur) mit einer bestimmten Rolle auftreten
mit Ausschmückungen (Figuren) versehen
firmieren (unter):
einen bestimmten Firmennamen benutzen und mit diesem unterzeichnen
fungieren (als):
wirken (als), sich betätigen (als), (als etwas) dienen
genannt werden
heißen:
einen bestimmten Sinn haben
es heißt: es gilt
man nennt (ihn)
(sich) nennen:
als etwas bezeichnen
eine Person oder ein Ding mit Namen erwähnen
(die) Welle machen (ugs.)
(ein) Geschrei erheben (geh.)
(eine) Szene machen (ugs.)
(einen) (mächtigen) Wirbel veranstalten (ugs.)
(einen) Riesenaufstand machen (ugs.)
(einen) Zwergenaufstand veranstalten (ugs.)
(he)rumpalavern (ugs.)
(mächtig) auf den Putz hauen (ugs.)
ein großes Palaver veranstalten (ugs.)
fluchen:
drastisch über etwas/jemanden schimpfen, sich erregt negativ äußern
Flüche/Verwünschungen ausstoßen
fluchen wie ein Bierkutscher (ugs.)
fluchen wie ein Droschkenkutscher (ugs.)
fluchen wie ein Fischweib (ugs.)
geifern:
gehässige Worte ausstoßen
Speichel aus dem Mund fließen lassen
herumschreien:
mit lauter Stimme (auch aggressiv/anklagend) reden (schreien), wobei man sich nicht speziell an eine Person wendet
herumzetern (ugs.)
keifen:
fortwährend (störend), oft gehässig schimpfen und nörgeln
keifen wie ein Fischweib (ugs.)
Krawall machen
lautstark protestieren
motzen (ugs.):
meckern; Unzufriedenheit ausdrücken
nicht zu beruhigen sein
poltern:
durch Rumpeln oder durch Stoßen gegen etwas zu lärmen (lauter als klappern, leiser als donnern)
grob schimpfen
Randale machen
rumschreien (ugs.):
mit lauter Stimme (auch aggressiv/anklagend) reden (schreien), wobei man sich nicht speziell an eine Person wendet
schimpfen wie ein Fischweib (ugs.)
schimpfen wie ein Rohrspatz (ugs.)
schnauzen (ugs.):
etwas eher kurz angebunden und grob, barsch von sich geben
Unmut äußern
wettern (ugs.):
auf etwas fluchen oder schimpfen
unbestimmte Wetterereignisse (oft Unwetter) geben
Zeter und Mordio schreien (fig.)
zetern:
abwertend: seine Unzufriedenheit äußern; nörgeln, beschimpfen
Zorn äußern

Sinnverwandte Wörter

krän­ken:
jemandes Gefühle verletzen
verletzt sein
rumnörgeln
ver­flu­chen:
jemandem einen Fluch auferlegen
jemanden oder etwas verdammen, voller Wut ablehnen
ver­höh­nen:
sich über jemanden lustig machen; jemanden verspotten
zu­recht­wei­sen:
transitiv: jemandem heftige Vorwürfe machen
veraltet, transitiv: jemandem den richtigen Weg zeigen

Gegenteil von schimp­fen (Antonyme)

an­strah­len:
mit einem glücklichen Gesichtsausdruck, mit leuchtenden Augen ansehen
mit einer (gerichteten) Lichtquelle erhellen
freund­lich:
in der Begegnung mit anderen Menschen, Dingen, Ereignissen positiv eingestellt
sonnig, angenehm warm
lo­ben:
eine wertschätzende Aussage machen
etwas zusagen, sich zu etwas verpflichten
un­ter­stüt­zen:
etwas gutheißen, dafür sein und es gut finden
jemandem bei etwas helfen, entweder durch tatkräftige Hilfe oder auch durch einen finanziellen Beitrag

Redensarten & Redewendungen

  • schimpfen wie ein Rohrspatz
  • schimpfen wie ein Donaumatrose

Beispielsätze

  • Und sowas schimpft sich nun Freundschaft!

  • Die Zuschauer schimpften laut über den Schiedsrichter.

  • Er schimpft ihn einen ewigen Betrüger.

  • Seit wenigen Wochen schimpft er sich Meister.

  • Meine Mutter hat mit mir geschimpft.

  • Man schimpft nur solange auf die Arbeit, bis man keine mehr hat.

  • Früher starben die Menschen mit 35 Jahren, heute schimpfen sie bis 95 auf die Chemie.

  • Ich lasse mich lieber eine linke Sau schimpfen, als für einen Patrioten gehalten zu werden.

  • Ich habe Tom mit Maria schimpfen sehen.

  • Ich schloss die von Tom offengelassene Kühlschranktür und machte mich auf die Suche nach ihm, um wegen derselben mit ihm zu schimpfen.

  • Wir werden mit Tom schimpfen.

  • Wenn Angélique wütend wurde, schimpfte sie auf Französisch, und Tom verstand dann immer kein Wort.

  • Ihr habt mit Tom geschimpft, nicht wahr?

  • Du hast mit Tom geschimpft, nicht wahr?

  • Man schreit dich an, schimpft laut mit dir.

  • Wenn Mutter sich ärgert, schimpft sie.

  • Ich habe mit ihr geschimpft.

  • Meine Mutter schimpft immer mit mir.

  • Da schimpfte der Esel den Hahn einen Dickkopf.

  • Besser ein Licht anzünden als auf die Dunkelheit schimpfen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alfred Dierlamm kennt viele sprachliche Kniffe, um Oliver Bellenhaus einen Lügner zu schimpfen.

  • Als Merkel vor der Wahl leitend die Corona-Krise lenkte wurde geschimpft, das wäre Ländersache, sie solle sich da heraushalten.

  • Aber anonym schimpfen, geht gar nicht.

  • Auf die Journalisten schimpfen, das ist aber nicht die Sache des scheidenden Bundespolizei-Sprechers.

  • An der Friedhofstraße in wird rangiert - und gelegentlich gehupt und geschimpft.

  • Aber soll man schimpfen, nur weil Guibert seine erstaunliche Kunst diesmal nur mit einer sehr dünn ausgewalzten Handlung zusammenfädelt?

  • Aber Europa sollte nicht zu laut schimpfen, Deutschland ist ebenso besatzt.

  • Alle, die hier jammern und über den Euro schimpfen, sollten sich mal die Frage stellen, wie die Schweiz "ihr" Geld verdient.

  • Diese kamen dann auch zu uns und fingen an auf mich einzu schimpfen.

  • Vlt. sollte ich aber weniger schimpfen und einfach mal sehen, ob es was wird.

  • Auch andere Anwohner schimpfen über das, was zwischen den riesigen Buchen und Eichen geplant ist.

Häufige Wortkombinationen

  • mit jemandem (Dativ) schimpfen
  • über jemanden (Akkusativ) schimpfen
  • ungeniert/ungehalten schimpfen

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf schimp­fen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm schimp­fen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × P & 1 × S

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × P, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem P mög­lich.

Das Alphagramm von schimp­fen lautet: CEFHIMNPS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Ingel­heim
  5. Mün­chen
  6. Pots­dam
  7. Frank­furt
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Ida
  5. Martha
  6. Paula
  7. Fried­rich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. India
  5. Mike
  6. Papa
  7. Fox­trot
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

schimpfen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort schimp­fen ent­spricht dem Sprach­niveau A2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

bel­fern:
bellen, keifend schimpfen, verlauten, schroff kundtun
drauf­los­schimp­fen:
ohne große Überlegung, ohne zu zögern (anfangen) jemandem seinen Ärger kundtun, schimpfen
kep­peln:
österreichisch abwertend: fortwährend und störend schimpfen, nörgeln und keifen
kläf­fen:
übertragen: aufgeregt, schrill schimpfen
los­le­gen:
offen seine Meinung sagen, auch: lautstark / ungehemmt über etwas schimpfen
los­schimp­fen:
(plötzlich) beginnen, über etwas oder jemand zu schimpfen
lyn­chen:
ironisch: sehr mit jemandem schimpfen
rä­so­nie­ren:
über etwas räsonieren: über etwas schimpfen, sich (lautstark) über etwas beschweren
raun­zen:
schimpfen
Schimpf­re­de:
Rede, die dazu eingesetzt wird, über jemanden oder etwas zu schimpfen

Buchtitel

  • Der Hahn tropft ständig, schimpft der Hahn Martin Verg | ISBN: 978-3-41172-066-8
  • Schöner schimpfen auf Latein Karl-Wilhelm Weeber | ISBN: 978-3-15014-308-7
  • Wenn du mit mir schimpfst, kann ich mich nicht leiden, Mama Petra Krantz-Lindgren | ISBN: 978-3-43211-739-3

Häufige Rechtschreibfehler

  • geschumpfen (Partizip II: ge­schimpft)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schimpfen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schimpfen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12026490, 11161958, 10884920, 10466000, 10172915, 10162510, 9994424, 8794526, 7452518, 7452517, 7006621, 6996300, 6854838, 6685836, 5445797 & 5229096. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  7. derstandard.at, 21.11.2013
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  10. computerbase.de, 30.04.2007
  11. lvz.de, 22.10.2004