Schimpf

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃɪmp͡f ]

Silbentrennung

Einzahl:Schimpf
Mehrzahl:Schimpfe

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch schimph, althochdeutsch scimph „Scherz, Kurzweil; Kampfspiel“, weitere Herkunft ungeklärt, belegt seit dem 11. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schimpfdie Schimpfe
Genitivdes Schimpfs/​Schimpfesder Schimpfe
Dativdem Schimpf/​Schimpfeden Schimpfen
Akkusativden Schimpfdie Schimpfe

Anderes Wort für Schimpf (Synonyme)

Affront (geh., franz.):
öffentlicher verbaler oder schriftlicher Angriff bzw. Beschuldigung
Beleidigung:
beleidigende Äußerung oder Handlung
deutsches Strafrecht: nach § 185 StGB strafbare vorsätzliche Kundgabe der Missachtung oder Nichtachtung einer (natürlichen oder juristischen) Person, wodurch deren Ehre (Wert, der ihr aufgrund der Personenwürde und dem sittlich-sozialen Verhalten zukommt) verletzt wird
Diskreditierung (geh., bildungssprachlich):
Geringschätzung/Vernachlässigung der Bedeutung eines Menschen
Erniedrigung:
Maßnahme oder Ergebnis der Verringerung von etwas
menschenunwürdige Behandlung
Herabwürdigung:
Geringschätzung der Leistung einer Person; Abwertung
Insult (geh., bildungssprachlich):
plötzliches, heftiges Auftreten einer Krankheit
starke verbale Verletzung der persönlichen Ehre eines anderen
Kränkung:
die Verletzung eines anderen Menschen in seiner Ehre, seinen Gefühlen oder seinem Selbstbewusstsein
Schlag ins Gesicht (fig.)
schwere Beleidigung
Verbalinjurie:
veraltend: in Worten ausgedrückte Beleidigung, üble Nachrede
Verletzung:
das Übertreten eines Gebotes, einer Grenze
eine Beschädigung von Gewebe
Verunglimpfung:
Herabsetzung, Verächtlichmachung von jemandem oder etwas

Sinnverwandte Wörter

De­mü­ti­gung:
Verletzung der Rechte/der Selbstachtung anderer
Schan­de:
ein empörender, skandalöser Vorgang
etwas, was jemandem in seinem Ansehen stark schadet
Schmach:
erhebliche Beeinträchtigung des Ansehens, durch andere beigebracht

Redensarten & Redewendungen

  • mit Schimpf und Schande

Beispielsätze

  • Hör mit dem Schimpfen auf und tu etwas!

  • Schimpfe nicht auf ihn!

  • Maria jagte Tom mit Schimpf und Schande aus dem Haus.

  • Schimpf nicht mit mir!

  • Schimpfe nur, dass du noch Platz zu loben hast.

  • Fürsten können Schimpf, aber keinen Schaden leiden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Schimpfen helfe nicht weiter, betonte Stuttgarts Ordnungsbürgermeister Clemens Maier (Freie Wähler).

  • Ungeduldig werden, Drohungen aussprechen und Schimpfen verunsichert Kinder nur.

  • Schimpf ist froh und dankt auch der Gemeinde und den zuständigen Behörden, dass der FC diese Maßnahme für den Nachwuchs anbieten kann.

  • Aber sein Schimpfen ist noch deutlich zu hören, als das Paar weitergeht.

  • Schimpf und Schande: Pöbel-Attacken im Internet können für die Betroffenen schwere psychische Folgen haben.

  • Dann habe ich mit dem Schimpfen angefangen.

  • Dazu musste zunächst die Oberleitung geerdet werden, erläuterte Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf.

  • Doch hatte er es in der Vergangenheit meist beim Schimpfen belassen.

  • Wolfgang Hesoun:Ich finde es schade, dass im allgemeinen Schimpfen untergeht, dass da jetzt fünf Milliarden Euro verteilt werden.

  • Einen Sonderapplaus verdienten sich schließlich noch Irmgard Schimpf und Erich Süßner als Mundharmonika-Duo.

  • Schimpfen will der Kreisvorsitzende der Fahrlehrer aber nicht auf die Busfahrer, vielmehr müsse die Gefahr gemeinsam entschärft werden.

  • Das war nicht sein Beruf", sagte Kuratorin Simone Schimpf.

  • Doch in Wirklichkeit dient das Schimpfen der Erziehung, um dem Kind zu verdeutlichen, dass es vielleicht falsch gehandelt hat.

  • Geborene Mitglieder sind der Erste Stadtrat Helmut Sachwitz und der Finanzdezernent Matthias Schimpf.

  • "Felipes Visier ist erst abgerissen, als die Ärzte daran zogen", wird Schuberth-Geschäftsführer Oliver Schimpf von 'Bild.de' zitiert.

  • Das Herzenspärchen Björn und Barbara (O-Ton Björn-Hergen Schimpf: Das ist eine Comicfigur, die Du hier gibst ) müssen dran glauben.

  • Alle wurden als Sündenböcke gebrandmarkt und mit Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt.

  • Hans-Dietrich Genscher ist dabei, Rolf Schimpf und Günther Lamprecht, Maria Hellwig und Jutta Limbach.

  • Schimpfen dagegen sei auf Italienisch am Befriedigendsten, da ihre Muttersprache diesbezüglich mehr Vielfalt biete.

  • Herr Kirsch hat mir gegenüber bereits angekündigt, mich mit Schimpf und Schande vom Betzenberg zu jagen", gab Jäggi zu.

Häufige Wortkombinationen

  • jemandem Schimpf antun, zufügen

Übersetzungen

  • Tschechisch:
    • urážka (weiblich)
    • potupa (weiblich)
    • pohana (weiblich)
    • hanba (weiblich)
    • ostuda (weiblich)

Was reimt sich auf Schimpf?

Wortaufbau

Das Isogramm Schimpf be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × I, 1 × M, 1 × P & 1 × S

  • Vokale: 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × M, 1 × P, 1 × S

Das Alphagramm von Schimpf lautet: CFHIMPS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Ingel­heim
  5. Mün­chen
  6. Pots­dam
  7. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Ida
  5. Martha
  6. Paula
  7. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. India
  5. Mike
  6. Papa
  7. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Schimpf (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Schimp­fe (Plural).

Schimpf

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schimpf kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Flu­chen:
derbes/heftiges Schimpfen
Ge­flu­che:
anhaltendes, pausenloses Schimpfen über etwas oder jemanden
Ge­schimp­fe:
ständiges, ununterbrochenes Schimpfen
Kat­zen­mu­sik:
übertragen aus : soziale Sanktion, bei der von meist mehreren Personen ein Geschrei, Gejohle, eine absichtlich misstönende Musik gegenüber einer anderen Person aufgeführt wird, um ihr damit einen Schimpf anzutun
Schimpf­du­ell:
Wortwechsel, bei dem einer den andern im Schimpfen zu übertreffen sucht
Schimp­fe­rei:
andauerndes Schimpfen
Schimpf­ka­no­na­de:
wiederholtes, vielfaches Schimpfen
Schimpf­ri­tu­al:
Schimpfen gemäß konventionellen, ritualisierten Regeln
Schimpf­ti­ra­de:
wortgewandtes, anhaltendes Schimpfen
Ze­ter und Mor­dio:
lautstarkes Schimpfen, Herumjammern

Buchtitel

  • Das große Schimpfen Michael Escoffier | ISBN: 978-3-95854-187-0
  • Elternratgeber Schluss mit Schimpfen für Dummies Maren Tromm, Nicole Huser | ISBN: 978-3-52772-058-3
  • Erziehen ohne Schimpfen Nicola Schmidt | ISBN: 978-3-83386-856-6
  • Hunde erziehen ohne Schimpfen Alexander Schillack, Johanna Spahr | ISBN: 978-3-83388-470-2
  • Hundsbua! Schimpfen und Fluchen auf Bairisch Langenscheidt Hundsbua! | ISBN: 978-3-12563-049-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schimpf. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schimpf. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12269386, 10160795, 7051708, 4816367, 3269367 & 1979087. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden Online
  2. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  3. augsburger-allgemeine.de, 13.09.2023
  4. bvz.at, 25.08.2022
  5. giessener-allgemeine.de, 06.01.2021
  6. augsburger-allgemeine.de, 14.10.2020
  7. m.faz.net, 23.07.2019
  8. wienerzeitung.at, 30.03.2018
  9. stuttgarter-zeitung.de, 25.02.2017
  10. spiegel.de, 03.03.2016
  11. kurier.at, 23.06.2015
  12. echo-online.de, 16.12.2014
  13. nordbayern.de, 23.03.2013
  14. schwaebische.de, 08.11.2012
  15. zeit.de, 28.07.2011
  16. morgenweb.de, 16.04.2010
  17. feedsportal.com, 08.08.2009
  18. rp-online.de, 15.01.2008
  19. woz.ch, 15.11.2007
  20. welt.de, 21.12.2004
  21. f-r.de, 30.06.2003
  22. berlinonline.de, 27.08.2002
  23. Junge Welt 2001
  24. Die Welt 2001
  25. FREITAG 2000
  26. BILD 2000
  27. Welt 1999
  28. Berliner Zeitung 1998
  29. Welt 1997
  30. Süddeutsche Zeitung 1995