Verbalinjurie

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [vɛʁˈbaːlʔɪnˌjuːʁiə]

Silbentrennung

Verbalinjurie (Mehrzahl:Verbalinjurien)

Definition bzw. Bedeutung

Veraltend: in Worten ausgedrückte Beleidigung, üble Nachrede.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus verbal und Injurie.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Verbalinjuriedie Verbalinjurien
Genitivdie Verbalinjurieder Verbalinjurien
Dativder Verbalinjurieden Verbalinjurien
Akkusativdie Verbalinjuriedie Verbalinjurien

Anderes Wort für Ver­bal­in­ju­rie (Synonyme)

Affront (geh., franz.):
öffentlicher verbaler oder schriftlicher Angriff bzw. Beschuldigung
Beleidigung:
beleidigende Äußerung oder Handlung
deutsches Strafrecht: nach § 185 StGB strafbare vorsätzliche Kundgabe der Missachtung oder Nichtachtung einer (natürlichen oder juristischen) Person, wodurch deren Ehre (Wert, der ihr aufgrund der Personenwürde und dem sittlich-sozialen Verhalten zukommt) verletzt wird
Beschimpfung:
das Beschimpfen, Schmähen
die Worte, die dem Beschimpfen dienen
böse Zungen (sagen o.ä.)
Diskreditierung (geh., bildungssprachlich):
Geringschätzung/Vernachlässigung der Bedeutung eines Menschen
Erniedrigung:
Maßnahme oder Ergebnis der Verringerung von etwas
menschenunwürdige Behandlung
Herabwürdigung:
Geringschätzung der Leistung einer Person; Abwertung
Injurie (geh., bildungssprachlich):
gehoben: Beleidigung, üble Nachrede
Insult (geh., bildungssprachlich):
plötzliches, heftiges Auftreten einer Krankheit
starke verbale Verletzung der persönlichen Ehre eines anderen
Invektive (geh., bildungssprachlich):
unflätige Beleidigung, beleidigende Äußerung, Beschimpfung, Schmähung
Kränkung:
die Verletzung eines anderen Menschen in seiner Ehre, seinen Gefühlen oder seinem Selbstbewusstsein
Schimpf:
Verletzung der Selbstachtung
Schlag ins Gesicht (fig.)
Schmähung (geh.):
Handlung, jemanden oder etwas zu beleidigen und verächtlich zu machen, beleidigende Worte
schwere Beleidigung
Verhöhnung:
Handlung, jemanden abfällig/beleidigend zu behandeln und Ergebnis dieser Handlung
Verletzung:
das Übertreten eines Gebotes, einer Grenze
eine Beschädigung von Gewebe
Verunglimpfung:
Herabsetzung, Verächtlichmachung von jemandem oder etwas

Gegenteil von Ver­bal­in­ju­rie (Antonyme)

Realinjurie

Beispielsätze

  • Manchmal zu fanatisch, wenn Verbalinjurien und, schlimmer noch, Bierbecher Richtung Linienrichter und Gegenspieler fliegen.

  • Deutsche Regierungsanhänger jubelten, natürlich auf Twitter, und traten mit Verbalinjurien hinterher.

  • Schnell greift Zeman auch zu Verbalinjurien, wenn es gilt, den politischen Gegner zu diffamieren.

  • Verbalinjurien aus der Masse, wie sie früher üblich waren, gebe es nicht mehr, bemerkt Barthel.

  • Genüßlich griff Heide Simonis politische Verbalinjurien auf, die man ihr in letzter Zeit übelgenommen hatte.

  • Fünf mit Verbalinjurien gespickte Briefe mußten die Postler mittlerweile nach Schöneiche bei Berlin und nach Dresden tragen.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Ver­bal­in­ju­rie be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 2 × R, 1 × A, 1 × B, 1 × J, 1 × L, 1 × N, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × B, 1 × J, 1 × L, 1 × N, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R, L, N und U mög­lich. Im Plu­ral Ver­bal­in­ju­ri­en zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Ver­bal­in­ju­rie lautet: ABEEIIJLNRRUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Ber­lin
  5. Aachen
  6. Leip­zig
  7. Ingel­heim
  8. Nürn­berg
  9. Jena
  10. Unna
  11. Ros­tock
  12. Ingel­heim
  13. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Berta
  5. Anton
  6. Lud­wig
  7. Ida
  8. Nord­pol
  9. Julius
  10. Ulrich
  11. Richard
  12. Ida
  13. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Bravo
  5. Alfa
  6. Lima
  7. India
  8. Novem­ber
  9. Juliett
  10. Uni­form
  11. Romeo
  12. India
  13. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 26 Punkte für das Wort Ver­bal­in­ju­rie (Sin­gu­lar) bzw. 27 Punkte für Ver­bal­in­ju­ri­en (Plural).

Verbalinjurie

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ver­bal­in­ju­rie kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Verbalinjurie. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Verbalinjurie. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. fr.de, 12.07.2022
  2. jungefreiheit.de, 04.06.2017
  3. bz, 23.01.2002
  4. Tagesspiegel 1999
  5. Welt 1998
  6. Süddeutsche Zeitung 1995