Verunglimpfung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈʔʊnɡlɪmp͡fʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Verunglimpfung
Mehrzahl:Verunglimpfungen

Definition bzw. Bedeutung

Herabsetzung, Verächtlichmachung von jemandem oder etwas.

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs zum Stamm des Verbs verunglimpfen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Verunglimpfungdie Verunglimpfungen
Genitivdie Verunglimpfungder Verunglimpfungen
Dativder Verunglimpfungden Verunglimpfungen
Akkusativdie Verunglimpfungdie Verunglimpfungen

Anderes Wort für Ver­un­glimp­fung (Synonyme)

Diffamation (geh.)
Diffamie (geh.):
Äußerung, die jemanden verleumdet, dessen Ruf schädigt
kein Plural: die verleumderische Bosheit
Diffamierung:
die gezielte Verleumdung Dritter
Herabwürdigung:
Geringschätzung der Leistung einer Person; Abwertung
Rufschädigung
Schmähung:
Handlung, jemanden oder etwas zu beleidigen und verächtlich zu machen, beleidigende Worte
Verleumdung:
deutsches Strafrecht: Straftatbestand des § 187 StGB, der verwirklicht ist, wenn jemand wider besseres Wissen über einen anderen eine unwahre Tatsache, also Vorgänge oder Zustände der Vergangenheit oder der Gegenwart, die dem Beweis zugänglich sind, behauptet, das heißt, als nach seiner eigenen Überzeugung wahr hinstellt, oder verbreitet, sie also als Gegenstand fremden Wissens weitergibt, die dazu geeignet ist, diesen verächtlich zu machen, ihn in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder seinen Kredit zu gefährden
Rufschädigung durch falsche Aussagen oder Behauptungen
Rufmord:
schwere üble Nachrede, die das Ansehen einer Person nachhaltig beschädigen kann
üble Nachrede
Affront (geh., franz.):
öffentlicher verbaler oder schriftlicher Angriff bzw. Beschuldigung
Beleidigung:
beleidigende Äußerung oder Handlung
deutsches Strafrecht: nach § 185 StGB strafbare vorsätzliche Kundgabe der Missachtung oder Nichtachtung einer (natürlichen oder juristischen) Person, wodurch deren Ehre (Wert, der ihr aufgrund der Personenwürde und dem sittlich-sozialen Verhalten zukommt) verletzt wird
Diskreditierung (geh., bildungssprachlich):
Geringschätzung/Vernachlässigung der Bedeutung eines Menschen
Erniedrigung:
Maßnahme oder Ergebnis der Verringerung von etwas
menschenunwürdige Behandlung
Insult (geh., bildungssprachlich):
plötzliches, heftiges Auftreten einer Krankheit
starke verbale Verletzung der persönlichen Ehre eines anderen
Kränkung:
die Verletzung eines anderen Menschen in seiner Ehre, seinen Gefühlen oder seinem Selbstbewusstsein
Schimpf:
Verletzung der Selbstachtung
Schlag ins Gesicht (fig.)
schwere Beleidigung
Verbalinjurie:
veraltend: in Worten ausgedrückte Beleidigung, üble Nachrede
Verletzung:
das Übertreten eines Gebotes, einer Grenze
eine Beschädigung von Gewebe

Sinnverwandte Wörter

Ent­wür­di­gung:
Verletzung eines Menschen in seiner Würde
He­r­ab­set­zung:
Handlung, etwas weniger oder kleiner zu machen
unsachliche Geringschätzung der Bedeutung eines Menschen

Beispielsätze

  • Das ist eine Verunglimpfung.

  • Verunglimpfungen sind für den, der sie ausspricht, schimpflicher als für den, dem sie gelten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Mädchen kam daraufhin in ein Heim, sein Vater wurde im März wegen "Verunglimpfung" der russischen Armee zu zwei Jahren Haft verurteilt.

  • Im Laufe der Zeit ist daraus eine demagogische Verunglimpfung des Konzepts geworden («Narrativ ist doch nur ein Modewort!»).

  • Besonders Grüne-Chefin Annalena Baerbock geriet häufiger ins Visier von Verunglimpfungen.

  • Ermittelt werde wegen Bedrohung, Volksverhetzung und der Verunglimpfung von Verfassungsorganen.

  • Dann reagieren sie aggressiv, mit persönlicher Verunglimpfung der Ungläubigen, mit deren Ausgrenzung als verstockte Heiden.

  • Der Betreiber des Parks muss sich nun vor Gericht verantworten wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener.

  • Der Leiter des "Instituts für die Freiheit und Sicherheit von Reportern" wurde wegen "Verunglimpfung" zu zwei Jahren Haft verurteilt.

  • Der Fraktionschef der SPD im Bundestag, Thomas Oppermann, warf der AfD eine „pauschale Verunglimpfung aller friedlichen Muslime“ vor.

  • Die Hetzerei aus Pegida und die totale Verunglimpfung Regierender (sie als Volksverhetzer zu bezeichnen) ist unterirdischer-geht-es-nimmer!

  • Bitte verzichten Sie auf Beleidigungen, Verunglimpfungen und andere möglicherweise strafrechtlich relevante Inhalte.

  • Danach fiel er wegen der Verunglimpfung eines Journalisten in Ungnade und hatte er mit Verletzungen zu kämpfen.

  • Das Unglaubliche an diesen und anderen Verunglimpfungen von Assad Vater wie Sohn ist, dass ihre Namen ausgesprochen werden.

  • Diese Verunglimpfung von Hopp ist lachhaft.

  • Der Strafrechtsparagraf stellt in der ursprünglichen Fassung die Verunglimpfung sowohl des Türkentums als auch der Türkei unter Strafe.

  • Das ist Hohn und Verunglimpfung.

  • Sie entbehren deshalb jeglicher Grundlage für die Verunglimpfung: Beobachtung durch den Verfassungsschutz!

  • Das Justizministerium soll inzwischen sogar erwägen, die beiden gestrauchelten Läufer wegen "Verunglimpfung des Landes" anzuklagen.

  • Roeder muss sich wegen Beleidigung, Verunglimpfung des Staates und Volksverhetzung vor Gericht verantworten.

  • Der 73-Jährige ist wegen Beleidigung, Verunglimpfung des Staates und Volksverhetzung angeklagt.

  • Aber was soll's, die Verunglimpfung des politischen Gegners hat eine lange Tradition.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Ver­un­glimp­fung be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × G, 2 × N, 2 × U, 1 × E, 1 × F, 1 × I, 1 × L, 1 × M, 1 × P, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 2 × U, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × G, 2 × N, 1 × F, 1 × L, 1 × M, 1 × P, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R, ers­ten N und P mög­lich. Im Plu­ral Ver­un­glimp­fun­gen zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Ver­un­glimp­fung lautet: EFGGILMNNPRUUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Unna
  5. Nürn­berg
  6. Gos­lar
  7. Leip­zig
  8. Ingel­heim
  9. Mün­chen
  10. Pots­dam
  11. Frank­furt
  12. Unna
  13. Nürn­berg
  14. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Ulrich
  5. Nord­pol
  6. Gus­tav
  7. Lud­wig
  8. Ida
  9. Martha
  10. Paula
  11. Fried­rich
  12. Ulrich
  13. Nord­pol
  14. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Uni­form
  5. Novem­ber
  6. Golf
  7. Lima
  8. India
  9. Mike
  10. Papa
  11. Fox­trot
  12. Uni­form
  13. Novem­ber
  14. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄▄▄▄ ▄
  13. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 30 Punkte für das Wort Ver­un­glimp­fung (Sin­gu­lar) bzw. 32 Punkte für Ver­un­glimp­fun­gen (Plural).

Verunglimpfung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ver­un­glimp­fung kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ball­hor­ni­sie­ren:
mit eigentlich guter Absicht etwas ausdrücken/sagen, was dann von schlechter Qualität ist, Fehler oder Verunglimpfungen enthält; durch Korrigieren verschlechtern
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Verunglimpfung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Verunglimpfung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5789325 & 2760646. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nachrichten.at, 21.04.2023
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  22. Berliner Zeitung 2000
  23. BILD 2000
  24. Tagesspiegel 1999
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 15.11.1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995