säuseln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈzɔɪ̯zl̩n]

Silbentrennung

säuseln

Definition bzw. Bedeutung

  • ein schwaches Geräusch machen, ähnlich dem, das der Wind hervorbringt

  • leise und geziert sprechen und dabei oftmals eine gewisse Absicht verfolgen, zum Beispiel, jemanden zu beeindrucken

  • sich mit leisem, murmelndem Geräusch bewegen

Begriffsursprung

Diminuierendes Iterativum zum Verb sausen im 17. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: säusel, du säuselst, er/sie/es säuselt
  • Präteritum: ich säu­sel­te
  • Konjunktiv II: ich säu­sel­te
  • Imperativ: säusel/​säusele! (Einzahl), säuselt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­säu­selt
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für säu­seln (Synonyme)

(die) Stimme dämpfen
(jemandem etwas) ins Ohr hauchen (auch ironisch, fig.)
(jemandem etwas) ins Ohr sagen
flüstern (Hauptform):
mit gesenkter, leiser Stimme sprechen
hauchen:
sanft flüstern
sanft und gezielt durch den Mund ausatmen
hinter vorgehaltener Hand (zuflüstern o.ä.)
leise sprechen
mit tonloser Stimme (sagen o.ä.)
munkeln:
„hinter vorgehaltener Hand“ reden; Gerüchte in die Welt setzen
murmeln:
mit gedämpfter, fast unverständlicher Stimme sprechen
raunen:
mit gedämpfter Stimme sprechen
tonlos (sprechen o.ä.)
tuscheln:
heimlich und leise, meist abfällig, etwas über einen anderen sagen
wispern:
(aufgeregt und aus innerer Unruhe heraus) sehr leise sprechen
(aufgeregt und aus innerer Unruhe heraus) sehr leise und nur für eine oder wenige Personen hörbar sagen
zischeln:
abwertend: versteckt und flüsternd Böses über jemanden oder etwas sprechen
in scharfem Ton leise reden, wobei insbesondere Zischlaute hervortreten
(jemandem etwas) zuflüstern:
jemandem etwas flüsternd mitteilen, jemandem etwas flüsternd sagen
(jemandem etwas) zuraunen:
mit leiser Stimme eine Botschaft übermitteln
flirten:
einen Flirt betreiben; ungezwungen und spontan durch Körpersprache oder Smalltalk versuchen, sich gegenseitig näherzukommen
flöten:
flötenähnliche Töne hervorbringen
in hohen Tönen jemandem etwas erzählen
schmeicheln:
mit Dativ: versuchen, jemandem zu gefallen oder jemanden zu beeinflussen, indem man Dinge sagt, die der Andere gern hört, die aber nicht unbedingt der eigenen Meinung entsprechen.
turteln:
den charakteristischen Tierlaut einer Taube von sich geben
liebeln, flirten
dahinsäuseln
fächeln:
die Flügel bewegen, mit den Flügeln schlagen
Luft bewegen, indem ein flacher Gegenstand (zum Beispiel ein Fächer) hin und her bewegt wird
leicht wehen
sanft wehen
streicheln (fig.):
etwas/jemanden streicheln; (meist mit der flachen Hand bzw. mit den Fingern) sanft über das Äußere eines Tieres, Menschen oder selten auch Gegenstandes fahren
streichen:
eine Brotscheibe mit Belag versehen
eine formbare Masse mit den Händen verändern
streifen:
Hilfsverb haben: jemanden oder etwas leicht berühren
Hilfsverb sein: sich fortbewegen, ohne einer klaren Richtung auf ein Ziel zu folgen

Sinnverwandte Wörter

glu­ckern:
ein Geräusch von sich geben, das dem von dumpf platzenden Blasen in bewegtem Wasser ähnelt
sich geräuschvoll fließend bewegen
plät­schern:
langsames Verstreichen der Zeit (Hilfsverb sein)
monoton leise, helle Geräusche von sich geben, verursachen (Hilfsverb haben)
ra­scheln:
das eher leise Geräusch von sich geben, das entsteht, wenn sich trockene Teile, zum Beispiel Blätter aneinander reiben
rau­schen:
brünstig sein
ein gleichförmiges Geräusch machen
rie­seln:
mit dem Hilfsverb haben: ein fließendes Geräusch, wie es Wasser macht, machen
mit dem Hilfsverb sein: in feinen Partikeln leise herabfallen
rin­nen:
langsam und in geringer Menge fließen
leck, undicht sein; Flüssigkeit verlieren
Süssholz raspeln
win­den:
ausweichen, sich um eine angemessene Antwort drücken
etwas drehen, wickeln
zwit­schern:
(etwas durch) eine Reihe aufeinanderfolgender hoher Töne von sich geben
ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen

Gegenteil von säu­seln (Antonyme)

schrei­en:
einen plötzlichen, lauten Ruf ausstoßen (zum Beispiel Schmerzschrei) oder auch längere Zeit unartikulierte, laute Geräusche von sich geben
mit lauter Stimme äußern
to­sen:
durch wilde Bewegung anhaltende, dröhnende Geräusche erzeugen
sich mit lautem, brausendem Geräusch vorwärts bewegen

Beispielsätze

  • Sanft säuselt der Frühlingswind über das Schilf.

  • Leise säuselt das Schilf im Frühlingswind.

  • Zu ihrer Rechten säuselte ein Bächlein.

  • Was säuseln die Bäume?

  • Horch auf den Klang der Muschel, sie säuselt so sanft in dein Ohr.

  • Der Herbstwind säuselt in den Bäumen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Und ich möchte keinen einzigen Moment ohne dich verbringen", habe er gesäuselt, bevor er ihr die im Kerzenschein gestellt hat.

  • Den Werbespruch für die Schaumküsse könnte Frau Briatore auch ihrem Flavio gerade säuseln.

  • Dann in den Medien ein bisschen säuseln.

  • Zärtlichst begleitet von Sam Devol (Cello) und John Woo (Gitarre und Banjo) säuseln Merritts kleine, bittersüße Liedchen durch den Saal.

  • Man muss manchmal jammern, manchmal schimpfen, manchmal säuseln, manchmal kungeln.

  • Winde säuseln, steigern sich zu einem Brausen, machmal zu heftigen Böen.

Häufige Wortkombinationen

  • der Wind säuselt, Blätter säuseln
  • jemandem etwas ins Ohr säuseln

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bosnisch: šuštati
  • Englisch: whisper
  • Estnisch: sosistama
  • Kroatisch: šuštati
  • Lettisch: šalkas
  • Litauisch: ošimas
  • Mazedonisch: шушти (šušti)
  • Niedersorbisch: šwarkotaś
  • Obersorbisch:
    • šwižolić
    • šwiholić
  • Polnisch: szumieć
  • Russisch: шелестеть
  • Serbisch: шуштати (šuštati)
  • Serbokroatisch: шуштати (šuštati)
  • Slowakisch: šelestiť
  • Slowenisch: šelesteti
  • Tschechisch:
    • šelestit
    • ševelit
  • Ukrainisch: шелестіти
  • Weißrussisch: шамацець

Was reimt sich auf säu­seln?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb säu­seln be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × Ä, 1 × E, 1 × L, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × L, 1 × N
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von säu­seln lautet: ÄELNSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Umlaut-Aachen
  3. Unna
  4. Salz­wedel
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Ärger
  3. Ulrich
  4. Samuel
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Alfa
  3. Echo
  4. Uni­form
  5. Sierra
  6. Echo
  7. Lima
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

säuseln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort säu­seln kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

sau­sen:
veraltet: säuseln, rieseln, murmeln
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: säuseln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: säuseln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9395620, 6967445 & 4997394. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9
  2. promiflash.de, 09.05.2020
  3. kurier.at, 05.01.2013
  4. feedsportal.com, 26.10.2011
  5. welt.de, 08.10.2004
  6. Berliner Zeitung 2000
  7. TAZ 1997