pulsieren

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Pul­sie­ren (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ pʊlˈziːʁən ]

Silbentrennung

pulsieren

Definition bzw. Bedeutung

  • dem Pulsschlag entsprechend oder in regelmäßigen Abständen anschwellen und abschwellen

  • lebendig fließen, vital strömen, sich lebhaft regen

Begriffsursprung

Lehnwort aus dem Lateinischen pulsare „schlagen, stoßen“, einer Intensivbildung (Intensivum) zu pellere

Konjugation

  • Präsens: pulsiere, du pulsierst, er/sie/es pul­siert
  • Präteritum: ich pul­sier­te
  • Konjunktiv II: ich pul­sier­te
  • Imperativ: pulsiere/​pulsier! (Einzahl), pul­siert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: pul­siert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für pul­sie­ren (Synonyme)

bumpern (ugs.)
hämmern:
ein stetiges, klopfendes Geräusch verursachen
etwas mit dem Hammer bearbeiten
klopf klopf machen (ugs.)
klopfen:
durch periodische Bewegung ein rhythmisches Geräusch erzeugen
pochen:
(rhythmisch) (gegen etwas) schlagen
Ansage und Bieten beim Kartenspiel Poch
schlagen:
anschlagen
ein akustisches Signal geben, Vogel: singen
oszillieren:
durch Tektonik auf- und abwärts bewegen
periodische (zeitbezogen) Änderung einer Größe um einen Fixpunkt herum, schwingen, schwanken, pendeln
schwingen:
etwas hin und her oder kreisend bewegen
etwas mit Schwung zu einem bestimmten Ziel befördern
schwummern (ugs.)

Weitere mögliche Alternativen für pul­sie­ren

ballern:
Drogen nehmen; intravenös Heroin konsumieren oder auch nasal chemische Drogen konsumieren
eine ballern: jemanden schlagen
branden:
mit einer gewissen Heftigkeit auf etwas aufprallen, zum Beispiel die Küste oder ein Schiff
sich mit gewisser Heftigkeit bewegen oder auch mit gewisser Lautstärke ertönen
brummen:
(undeutlich) mit tiefer Stimme sprechen oder singen
ein langes, tiefes (vibrierendes) Geräusch machen
bumsen:
Geschlechtsverkehr ausüben
lautmalend für das Entstehen eines dumpfen, dröhnenden, von einem Aufprall hervorgerufenen, knallartigen Geräusches
fließen:
austauschen von Ladungsträgern
transferieren von Zahlungsmitteln
puckern:
ein pochendes Gefühl (Geräusch), das an den Herzschlag erinnert, von sich geben
pulsen:
die fühlbare Auswirkung des Herzschlages (Puls) messen
sich im Takt (des Herzens) (Puls) rhythmisch bewegen
pumpern:
ein dumpfes Geräusch machen, prasseln; rumpelnd lärmen, poltern; donnern
laut klopfen, zum Beispiel an eine Tür oder vom pochenden Herzen; schlagen
strömen:
sich in großen Mengen, in großer Anzahl, oft heftig und recht gleichmäßig in eine bestimmte Richtung bewegen
trommeln:
Aufmerksamkeit für etwas erzeugen
durch rasches periodisches Schlagen, meist auf einen hohlen Behälter oder das Musikinstrument Trommel, ein rhythmisches Geräusch erzeugen

Gegenteil von pul­sie­ren (Antonyme)

er­star­ren:
starr werden, die Beweglichkeit verlieren
flat­tern:
Flügel aktiv schnell bewegen
von einer flächigen Struktur: sich schnell hin und her (beziehungsweise auf und ab) bewegen
ge­frie­ren:
durch Kälteeinwirkung fest und hart werden, zu Eis erstarren
Lebensmittel durch Kühlmittel einfrieren oder tiefgefrieren, um sie haltbar zu machen
ra­sen:
sich (übermäßig) schnell bewegen
wüten, toben
ru­hen:
Position einnehmen
sich erholen, eine Pause machen
sto­cken:
durch Feuchtigkeit Schaden nehmen
eine Flüssigkeit wird fest
ver­sie­gen:
langsam aber sicher weniger und weniger werden

Beispielsätze

  • Die Delta-Scuti-Sterne pulsieren auf interessante Art und Weise.

  • Die universelle Aktivität des absoluten Bewusstseins pulsiert in jedem Wesen.

  • Alle Wesen pulsieren, von winzigen Elementarteilchen bis hin zu riesigen Galaxien.

  • Unermessliche Freude pulsiert nun in meinem Blut.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • «Bald wird das Leben bei uns wieder in fröhlicher Runde pulsieren», meint er.

  • Das Radio kennt jedoch keinen Stillstand, Zeiten ändern sich, und unser Leben pulsiert immer schneller.

  • Das Herz der Metropole pulsiert ununterbrochen, warum man sie auch die «Stadt, die niemals schläft» nennt.

  • Es beginnt, überall lustvoll zu pulsieren.

  • Dafür pulsiert diese dann aber auch, während sie akkubetrieben oszillierend-rotiert.

  • Monoton pulsieren Geräte, mit leisen Kommandos verlangt der operierende Arzt nach Instrumenten.

  • Das Programm ist von Beginn an enorm, vor allem im Festzelt am Plantschbecken pulsiert das Leben.

  • Die Stadt lebt und pulsiert.

  • Diese mechanische Tastatur kann in blauem Licht pulsieren.

  • In ihrer Wahlheimat Berlin ist sie überall anzutreffen, wo die Hauptstadt pulsiert.

  • Glich der Platz vor 20Jahren noch einem Niemandsland, so pulsiert er heute.

  • Quantenmechanisch gesehen, pulsiert dieser freie Platz nun im Atom weiter als sogenannte Quantenschwebung.

  • Kaum aber hat das Kind den Geburtskanal verlassen, bricht der Nachschubweg ab, die Nabelschnur hört auf zu pulsieren.

  • Man fühlt sich wie in einer südländischen Stadt, in der nach Sonnenuntergang das Leben zu pulsieren beginnt.

  • Vor dem Gotteshaus pulsiert im Junno-Viertel der Alltag von heute im Ambiente von einst.

  • "Da ist Energie, das pulsiert", sagte Bundestrainer Jürgen Klinsmann.

  • Aber Tag für Tag in der unter Hochdruck pulsieren den Millionenmetropole leben?

  • Das Blut hört er in sich pulsieren.

  • Man muss "Alibi" nicht mögen, aber es pulsiert nur so vor schwarzer Energie.

  • Andere Dörfer, in denen das Leben pulsiert und dahinrottet, in denen es nach fauligem Obst riecht, nach Hitze und nach Verwesung.

Häufige Wortkombinationen

  • Architektur, Dorfleben, Großstadt, Leben, Nacht, Stadt pulsiert
  • Beleuchtung, Blut, Fontanelle, Halsschlagader, Helligkeit, Induktionsfeld, Licht, Schlagader, Wunde pulsiert

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • palpitieren

Übersetzungen

Was reimt sich auf pul­sie­ren?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb pul­sie­ren be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem L und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von pul­sie­ren lautet: EEILNPRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Unna
  3. Leip­zig
  4. Salz­wedel
  5. Ingel­heim
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Ulrich
  3. Lud­wig
  4. Samuel
  5. Ida
  6. Emil
  7. Richard
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Uni­form
  3. Lima
  4. Sierra
  5. India
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

pulsieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort pul­sie­ren kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

er­po­chen:
merklich schlagen, pulsieren (pochen)

Buchtitel

  • Ruinen im Radeberger Land – Zerfall, wo einst das Leben pulsierte – Ein Beitrag zur Heimat- und Industriegeschichte im Rödertal Felix A. Behr | ISBN: 978-3-98727-027-7
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: pulsieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: pulsieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11502759, 10515778, 10515696 & 2785825. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. tagblatt.ch, 15.08.2023
  3. deutsch.radio.cz, 13.02.2022
  4. blick.ch, 21.03.2021
  5. n-tv.de, 18.09.2020
  6. n-tv.de, 20.11.2019
  7. neues-deutschland.de, 05.02.2018
  8. shz.de, 27.05.2017
  9. meinbezirk.at, 19.09.2016
  10. pcwelt.de, 18.05.2013
  11. presseportal.de, 02.03.2012
  12. sz-online.de, 29.09.2011
  13. vwd.de, 06.08.2010
  14. tagesspiegel.de, 19.09.2007
  15. pnp.de, 24.07.2006
  16. sueddeutsche.de, 27.08.2005
  17. fr-aktuell.de, 04.12.2004
  18. sueddeutsche.de, 03.05.2003
  19. daily, 20.03.2002
  20. tagesspiegel.de, 18.05.2002
  21. Die Welt 2001
  22. bz, 08.09.2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Welt 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Welt 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995