graben

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Gra­ben (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɡʁaːbn̩ ]

Silbentrennung

graben

Definition bzw. Bedeutung

Konjugation

  • Präsens: grabe, du gräbst, er/sie/es gräbt
  • Präteritum: ich grub
  • Konjunktiv II: ich grübe
  • Imperativ: grab/​grabe! (Einzahl), grabt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­gra­ben
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für gra­ben (Synonyme)

ausheben:
ein Loch ins Erdreich graben
eine kriminelle Gruppe unschädlich machen
baggern:
intransitiv, offensichtlich sexuelles Interesse gegenüber jemandem zeigen
intransitiv: mit einem Bagger arbeiten, meist Erdreich ausheben
buddeln:
etwas (zum Beispiel Erde oder Ähnliches) durch Buddeln ausheben
etwas durch Buddeln schaffen
schaufeln:
Erde oder andere Dinge (beispielsweise Schnee) mit einem Werkzeug (beispielsweise einem Bagger, einer Kelle, einer Schaufel) bewegen
große Mengen bewegen
schippen:
Erde/Sand oder andere Dinge (beispielsweise Schnee) mit einem schaufelartigen Gerät (beispielsweise einer Schippe, einem Schneeschieber) bewegen
(Loch / Grube / Graben) ausschachten
(Loch / Grube / Graben) machen (ugs.):
beginnen
den nachfolgend umschriebenen Laut von sich geben

Weitere mögliche Alternativen für gra­ben

fördern:
dazu beitragen, etwas in einen besseren Zustand zu versetzen
einen Rohstoff abbauen
herausnehmen:
etwas aus dem Inneren von etwas entfernen
etwas tun, für das man keine sichere Legitimation hat
schürfen:
Bodenschätze abbauen, fördern
die Haut durch Reibung an einer rauen Oberfläche verletzen

Gegenteil von gra­ben (Antonyme)

ein­bud­deln:
eingraben; in der Erde vergraben
ver­gra­ben:
ein Loch in die Erde, den Boden machen, etwas hineinlegen oder -werfen und das Loch wieder zuschütten
zu­schüt­ten:
schüttend mit einer Masse füllen oder abdecken
sich voll betrinken

Beispielsätze

  • Man kann nach manchen Dingen graben, die sich in der Erde befinden, zum Beispiel nach einem Schatz.

  • Für das Pflanzloch müssen wir noch etwas tiefer graben.

  • Wenn du schon einen Brunnen gräbst, dann grab so lang, bis du Wasser findest.

  • Der Gärtner grub den Boden mit einem Spaten um.

  • Wo graben sie?

  • Wir haben ein Loch gegraben.

  • Tom, Sie graben Ihre Nägel in meinen Arm.

  • Tom, du gräbst deine Nägel in meinen Arm.

  • Ein Diplomat ist, wer anderen eine Grube gräbt und nicht selbst hineinfällt.

  • Sie grub mit dem Spaten, den er ihr gegeben hatte, ein Loch im Garten.

  • Wenn der Frühling kommt, graben sie die Felder um und säen.

  • Über die Jahrtausende hatte der reißende Bach eine tiefe Rinne in den Fels gegraben.

  • Bald kam ein Bagger, der den Weg durch einen Hügel grub, der mit Gänseblümchen bedeckt war.

  • Die Pipeline geht über seinen Grund und Boden, aber man wird dafür einen Kanal graben müssen.

  • Du musst nicht tiefer graben.

  • Im Großstadtdschungel Berlins gehen Füchse auf die Jagd nach Kaninchen, die ihre Bauten in die Grünstreifen gegraben haben.

  • Mit ihren namengebenden langen Schnäbeln graben die Langschnabelsittiche nach den Wurzeln von Gräsern.

  • Sie grub ein Loch.

  • Das Kind grub für seinen gerade gestorbenen Hund ein Grab.

  • Ich werde einen großen Tunnel graben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auf dem ehemaligen Militärgelände wurde mit Schaufeln und Spaten gegraben, auch ein Minibagger stand bereit.

  • Beim umstrittenen Milliardenprojekt sind inzwischen alle im Talkessel gegraben – insgesamt rund 51 Kilometer.

  • Den Kalkstein dafür müssen die Märbelpicker aus bis zu 20 Meter tiefen Schächten graben.

  • Aus früheren Studien ist bekannt, dass wilde Schimpansen Werkzeuge einsetzen, um nach Wurzeln, Knollen oder Ameisen zu graben.

  • Abu Simbel ist der letzte entdeckte Tempel Ägyptens, erst 1817 wurde er aus dem Sand gegraben.

  • Alle, die in diesen Prozess involviert sind, haben wirklich tief gegraben und gute Arbeit geleistet.

  • Am Strassenrand zwischen Hotel und Supermarkt hat eine Gruppe Iraker ein Loch gegraben, es mit Kohlen gefüllt und Feuer gemacht.

  • Bei einem langen und harten Winter graben die Wildschweine die Radioaktivität regelrecht aus.

  • Im Oktober hat Curiosity mit seinem Schaufelarm diese beiden Löcher gegraben.

  • ARD-Korrespondent Udo Lielischkies und sein Team können auch Taucher filmen, die riesige Muscheln aus dem Meeresboden graben: Geoducks.

  • Auf jeden Fall brauchen Hunde aber eine Stelle, wo sie graben dürfen, sowie einen geschützten, schattigen Platz im Sommer.

  • Davor haben wir noch mit der Hand gegraben, aber da wären wir ja nie fertig geworden«, sagt Sprengmeister Gerhard Dürr.

  • Stattdessen hat er mit dem Kopf in dem sumpfigen Boden selbst nach Wasser gegraben und dann nur aus diesem Loch getrunken.

  • Da muss man nicht einmal tief graben.

  • Nicht um den Zuschauer auf dieselbe zu nehmen, sondern um den ganzen Bühnen-Sand hinweg zu graben, unter dem sich das Leben versteckt.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf gra­ben?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm gra­ben be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem A mög­lich.

Das Alphagramm von gra­ben lautet: ABEGNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Ber­lin
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Anton
  4. Berta
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Bravo
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

graben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort gra­ben ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Brun­nen­grä­ber:
Person, die Brunnen gräbt
Ei­sen­gru­be:
Ort, wo nach Eisenerz gegraben wird
Fall­tür­spin­ne:
bräunliche Spinne, die eine Wohnröhre in den Boden gräbt und diese mit Spinnseide verschließt
Maul­wurf:
Familie der Talpidae, ein Säugetier, das sich durch die Erde gräbt
schach­ten:
einen Schacht graben
schar­ren:
(mit den Gliedmaßen) den Erdboden nur an der Oberfläche mit oft wiederholten, schnellen, kratzenden Bewegungen aufwühlen, auch: mit der Schnauze, mit den Pfoten durch Kratzen ein Loch graben oder den Boden aufwühlen
Schatz­grä­be­rin:
weibliche Person, die nach einem Schatz/nach Schätzen gräbt
sei­gern:
Bergmannssprache: einen Schacht in die Tiefe graben
tel­ben:
graben, begraben
un­ter­wüh­len:
einen Hohlraum unter etwas graben (wühlen), etwas unterhöhlen

Buchtitel

  • Der Hund, der eine Grube gräbt Carine Bernard | ISBN: 978-3-42621-675-0
  • Je tiefer man gräbt Mary Ann Fox | ISBN: 978-3-74663-361-9
  • Lumpi gräbt ein Loch Ralph Caspers | ISBN: 978-3-52246-038-5

Film- & Serientitel

  • Dreck aus der Erde graben (Kurzdoku, 2011)
  • Wer gräbt den Bestatter ein? (Film, 2022)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: graben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: graben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5093926, 12189361, 12038042, 12017472, 11848792, 11848791, 11825068, 11823170, 10955062, 10588407, 10351047, 10266235, 10245891, 9350652, 9141535, 8860735, 8596395 & 8450211. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. ga.de, 14.12.2023
  2. esslinger-zeitung.de, 05.10.2022
  3. sueddeutsche.de, 01.05.2020
  4. derstandard.at, 18.05.2019
  5. welt.de, 20.02.2018
  6. tagesspiegel.de, 14.06.2016
  7. derbund.ch, 28.12.2015
  8. schwaebische.de, 21.08.2013
  9. zeit.de, 04.12.2012
  10. presseportal.de, 05.01.2011
  11. presseportal.de, 05.05.2009
  12. pnp.de, 11.03.2008
  13. pnp.de, 31.08.2006
  14. Die Zeit (06/2004)
  15. spiegel.de, 18.05.2003
  16. sueddeutsche.de, 02.11.2002
  17. bz, 15.09.2001
  18. Spektrum der Wissenschaft 1998
  19. TAZ 1996
  20. Die Zeit 1995