einbrechen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaɪ̯nˌbʁɛçn̩ ]

Silbentrennung

einbrechen

Definition bzw. Bedeutung

  • beginnen eines besonderen Zeitabschnittes ohne Licht, ohne Wärme

  • den Halt auf einer Oberfläche verlieren und sich dann durch diese Oberfläche nach unten bewegen

  • einem Reittier beibringen, geritten zu werden

  • in ein Gebäude (beziehungsweise bei jemandem) eindringen ohne dazu befugt zu sein, oft mit Gewalt und Zerstörung von etwas verbunden

  • kaputtgehen und nach unten oder innen durchbrechen

  • von der Leistung her stark abbauen

Begriffsursprung

Aus Präfix ein- und Verb brechen.

Konjugation

  • Präsens: breche ein, du brichst ein, er/sie/es bricht ein
  • Präteritum: ich brach ein
  • Konjunktiv II: ich bräche ein
  • Imperativ: brich ein! (Einzahl), brecht ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ge­bro­chen
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für ein­bre­chen (Synonyme)

aufbrechen (fig.):
(eine intakte Fläche, Oberfläche) in einzelne Stücke brechen
(einen Ackerboden oder dergleichen) mit einem Pflug (erstmals oder erneut) bearbeiten, umwenden
(etwas) hacken (IT-Technik, Hauptform):
(mit dem Schnabel) kräftig picken
mit einem spitzen Werkzeug auflockern, zerkleinern, zerschlagen
(etwas) knacken:
ein kurzes Geräusch erzeugen, meist wenn Holz zerbricht
ein schwieriges Problem bewältigen/lösen
(in sich) zusammenfallen wie ein Kartenhaus
einfallen:
(unerwünscht oder sogar gewaltsam) eindringen
Abreißen der laminaren Strömung an einem Segel, beginnend am Vorliek; es gibt dann eine charakteristische Beule im Segel
einkrachen (ugs.):
als Projektil/Bombe/Granate mit lautem Geräusch einschlagen
mit lautem Geräusch in sich zusammenfallen
einsinken:
in eine weiche Materie eintauchen
in sich zusammenfallen
einstürzen:
eine Person befallen, ohne dass diese genügend Zeit hat, den Vorgang kontrollieren zu können
etwas zum Einsturz bringen
einstürzen wie ein Kartenhaus
in sich zusammenfallen
in Trümmer fallen
umknicken wie Streichhölzer
zusammenbrechen:
die innere Stabilität verlieren und kollabieren
zusammenfallen:
an Umfang verlieren
durch Einstürzen kaputtgehen
zusammenkrachen (ugs.):
mit Geschwindigkeit und deutlich sichtbar/hörbar aufeinanderprallen; übertragen: lautstark streiten
schnell und deutlich sichtbar/hörbar einstürzen/zerstört werden
zusammensacken (ugs.):
bei Dingen: die innere Statik verlieren und langsam zusammenstürzen
die Körperspannung verlieren, weil man so geschockt oder enttäuscht ist
zusammensinken:
bei Dingen: die innere Statik verlieren und langsam zusammenstürzen; oder auch: die innere Masse verbraucht/verloren haben und deshalb langsam verschwinden
über Personen: langsam kleiner werden, den inneren Halt verlieren, zu Boden gehen
zusammenstürzen:
in sich zusammenfallen, zu Boden gehen, in Trümmer gehen
abstürzen (fig.):
als Person oder Gegenstand herunterfallen
Informationstechnologie, umgangssprachlich: infolge eines schwerwiegenden Programm- oder Hardwarefehlers stillstehen
fallen (Wirtschaft):
auf einen niedrigeren Wert sinken
beschönigend, verharmlosend: sterben durch Gewalteinwirkung im Krieg
in den Keller gehen (ugs., fig.)
in den Keller rauschen (ugs., fig.)
nach unten gehen (ugs.)
(ab)sacken (auf / unter / um … %) (ugs.):
an Höhe verlieren, gen Boden sinken, sich nach unten bewegen
im Laufe eines Zeitraumes unangetastet bleiben, um sich in Ruhe zu entwickeln
(stark) sinken (Kurse, Preise) (Hauptform):
(fliegend) absteigen; sich nach unten bewegen
in einer Flüssigkeit oder Ähnlichem durch die Schwerkraft nach unten gezogen werden
(sich) gewaltsam Zugang verschaffen
eindringen (in):
einbrechen oder (manchmal gewaltsam) einfallen
in etwas eintreten, hineingelangen

Weitere mögliche Alternativen für ein­bre­chen

abbauen:
(vor allem auch übertragen) verringern, beseitigen; mindern von Hindernissen, die Prozesse behindern
bauliche und andere (auch zeitweilig errichteten) technische oder künstliche Anlagen, Einrichtungen, Aufbauten und Ähnliches beseitigen, zurückbauen
anfangen:
intransitiv, örtlich: beginnen, seinen Ausgangspunkt haben
intransitiv, zeitlich: beginnen, seinen Ausgangszeitpunkt haben
beginnen:
etwas in Gang setzen, etwas starten, etwas anfangen
sich in Bewegung setzen, starten, anfangen
dämmern:
allmählich hell bzw. dunkel werden; von einem Beleuchtungszustand in den anderen übergehen
etwas langsam, allmählich verstehen oder begreifen
durchbrechen:
in zwei Teile brechen
einreiten:
ein Pferd überhaupt an einen Reiter gewöhnen (aber auch einen Reiter an ein bestimmtes Pferd gewöhnen)
von außen mit einem Reittier (zum Beispiel in ein Gebäude oder eine Stadt) hineinkommen
schwächeln:
Schwäche zeigen; nicht die gewohnte Stärke aufweisen
zureiten:
einem Reittier beibringen, einen Reiter zu tragen und auf dessen Hilfen/Befehle zu reagieren
sich auf einem Reittier in Richtung auf etwas oder jemanden hinbewegen

Gegenteil von ein­bre­chen (Antonyme)

aus­bre­chen:
auch übertragen: sich aus Mauern, Gittern, Gefängnis, Konventionen oder Ähnlichem befreien
aus dem Magen hochwürgen

Beispielsätze

  • Wenn die Dunkelheit einbricht, bist du aber zuhause.

  • Der Aktienkurs brach im Laufe der Woche ein.

  • Bei der Scheune ist das Dach eingebrochen.

  • Die Diebe sind durch die Terrassentür eingebrochen.

  • Man hat bei uns eingebrochen.

  • Der Schlag war so brutal, dass die Schädeldecke einbrach.

  • Er ist in das Haus eingebrochen.

  • Letztes Jahr war der Winter zu Weihnachten schon eingebrochen.

  • Die Diebe brachen durch die Terrassentür ein.

  • Die Läuferin brach auf den letzten Metern ein.

  • Er brach in das Eis ein.

  • Im letzten Jahr sind seine Leistungen dann völlig eingebrochen.

  • Die Rettungskräfte hatten die Mauer eingebrochen, um an die Verschütteten zu gelangen.

  • Der Hengst wurde als Zweijähriger eingebrochen.

  • Als alter Hase hat er schon viele Pferde eingebrochen.

  • Der Dachdecker ist auf dem Glasdach eingebrochen.

  • Kürzlich wurde in meine Wohnung eingebrochen.

  • Tom ist bei seinem eigenen Vater ins Haus eingebrochen.

  • Gestern wurde in den Laden eingebrochen.

  • Wen rufe ich an, wenn in mein Auto eingebrochen wurde?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings ist die Nachfrage stark eingebrochen, offenbar hat Meta zeitweise doll von der Pandemie profitiert.

  • Am ersten oder zweiten Weihnachtstag 2020 soll er dann bei der Vermieterin seines Sohnes eingebrochen sein.

  • Allerdings sind die Einnahmen im Corona-Jahr 2020 stark eingebrochen.

  • Am Donnerstag war er bereits um 3,85 Prozent eingebrochen.

  • Als Diebe am Donnerstag in Ermatingen TG in sein Haus einbrechen, werden sie von einer Überwachungskamera gefilmt.

  • Am vergangenen Wochenende wurde in drei Vereinsheime in Schleswig eingebrochen.

  • Auf ihrer diabolischen Checkliste: In den Garten einbrechen, die Schlüssel klauen und den Gärtner nassspritzen.

  • Chinas Aktienmarkt war seit Mitte 2015 um rund 40 Prozent eingebrochen.

  • Aber die CDU wird nach Merkel ebenso einbrechen wie nach Kohl.

  • Als es das zweite Mal dort hinaufging, sei er richtig eingebrochen.

  • Unbekannte sind in der vergangenen Nacht in ein Juweliergeschäft in Tegel eingebrochen und haben Schmuck gestohlen.

  • Der Konzernüberschuss sei um rund 65 Prozent auf 353 Millionen Euro eingebrochen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

  • Da der Automarkt in den USA eingebrochen ist, baut nun auch Toyota Kapazitäten ab.

  • Der Gewinn des Konzerns sei von 2,66 Milliarden im Vorjahreszeitraum auf 892 Millionen Euro eingebrochen.

  • Der 2006 noch dominierende Verkauf von DSL-Anschlüssen war dagegen deutlich eingebrochen.

Häufige Wortkombinationen

  • Dunkelheit, Dämmerung, Nacht, Abend, Winter, Kälte
  • im Schlussspurt einbrechen, auf den letzten Metern einbrechen
  • in etwas einbrechen, auf etwas einbrechen
  • in etwas einbrechen, durch etwas einbrechen, bei jemandem einbrechen

Wortbildungen

Übersetzungen

Anagramme

  • beirechnen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ein­bre­chen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × N, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × I & 1 × R

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ein­bre­chen lautet: BCEEEHINNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Ber­lin
  5. Ros­tock
  6. Essen
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Berta
  5. Richard
  6. Emil
  7. Cäsar
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Bravo
  5. Romeo
  6. Echo
  7. Char­lie
  8. Hotel
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

einbrechen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­bre­chen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einbrechen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einbrechen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11999720, 11122426, 11021145 & 10712987. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. heise.de, 13.10.2023
  2. augsburger-allgemeine.de, 13.09.2022
  3. 24vest.de, 01.03.2021
  4. kleinezeitung.at, 28.02.2020
  5. watson.ch, 28.01.2019
  6. shz.de, 17.09.2018
  7. gamestar.de, 05.10.2017
  8. schaumburger-zeitung.de, 12.03.2016
  9. spiegel.de, 19.05.2015
  10. schwaebische.de, 10.10.2013
  11. berlin.de, 31.12.2012
  12. godmode-trader.de, 25.02.2010
  13. tagesspiegel.de, 29.08.2009
  14. net-tribune.de, 14.05.2008
  15. pcwelt.de, 06.11.2007
  16. welt.de, 23.02.2006
  17. archiv.tagesspiegel.de, 11.03.2004
  18. welt.de, 04.08.2003
  19. sueddeutsche.de, 31.10.2002
  20. bz, 27.02.2001
  21. Tagesspiegel 2000
  22. Tagesspiegel 1998
  23. Berliner Zeitung 1997
  24. Berliner Zeitung 1996
  25. Berliner Zeitung 1995