eigentümlich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaɪ̯ɡn̩ˌtyːmlɪç]

Silbentrennung

eigentümlich

Definition bzw. Bedeutung

  • auf bestimmte Art typisch, charakteristisch für eine Person, Sache oder Situation

  • seltsam und merkwürdig anmutend

  • zum Eigentum gehörend

Steigerung (Komparation)

  1. eigentümlich (Positiv)
  2. eigentümlicher (Komparativ)
  3. am eigentümlichsten (Superlativ)

Anderes Wort für ei­gen­tüm­lich (Synonyme)

besonders:
eine Eigenschaft verstärkend: sehr
für sich alleine, gesondert, separat
eigen:
abweichend von anderen, auffällig
jemandem oder etwas zugehörig, jemandem selbst gehörend
idiosynkratisch:
allgemein: spezifisch, eigentümlich
Linguistik: Eigenschaft, nur bei einzelnen Wörtern vorzukommen und sich nicht aus Regeln zu ergeben; einer Idiosynkrasie entsprechend
nischig (ugs.)
originell:
geistreich/witzig wirkend
in seiner Art neu
(sehr) speziell:
sich vom Normalfall (der Regel oder von den jeweils anderen) in den Eigenschaften oder der Wichtigkeit unterscheidend
(ein) eigen Ding (geh., veraltend)
eigenartig:
mit einer eigenen Art und Weise, besonders in seiner Art, vom Standard/Durchschnitt abweichend
komisch:
nach Art einer Komödie
Verwunderung auslösend
merkwürdig:
auffallend, des Merkens würdig, bedeutsam
durch Abweichung vom Üblichen auffallend; Staunen, Verwunderung oder aber leises Misstrauen bewirkend
obskur:
anrüchig, von schlechtem Ruf
unbekannt, mysteriös
ominös (geh.):
mit einem realen oder befürchteten negativen Aspekt behaftet, zweifelhaft, anrüchig
mit einem unheimlichen Gefühl verbunden, seltsam, unheimlich
seltsam (unerklärlich) (Hauptform):
nicht normal; merkwürdig, sonderbar
sonderbar:
sich im Vergleich abhebend, einen unterschiedlichen Charakter besitzend, durch Absonderung entstanden oder entstehend (häufig mit der Tendenz zum Außergewöhnlichen, zum Komischen, zum Skurrilen)
ungewöhnlich:
nicht gewöhnlich, nicht der Gewohnheit entsprechend
wunderlich:
auch spöttisch: merkwürdig, so dass es befremdend wirkt
veraltet: kennzeichnend für Eigenarten und das Handeln Gottes
bezeichnend:
ein Verhalten, eine Reaktion zeigend, wie erwartet, vorhersehbar war
charakterisiert (durch)
charakteristisch (für):
typisch, für etwas bezeichnend/ kennzeichnend
gekennzeichnet (durch)
kennzeichnend
spezifisch (für):
auf die Masse, Fläche oder Volumen bezogen
sich aus den Eigenschaften einer Sache oder Person ergebend
symptomatisch (für):
die Symptome einer Krankheit betreffend; Symptome zeigend
typisch, bezeichnend für etwas
typisch (für):
als Muster/Vorbild geltend
einen bestimmten allgemeinen Typ verkörpernd

Sinnverwandte Wörter

ab­son­der­lich:
stark von der Norm abweichend; sich sonderbar verhaltend
ab­s­t­rus:
abwertend: absonderlich, töricht
schwer verständlich, verworren, ohne gedankliche Ordnung
ab­surd:
widersinnig, dem gesunden Menschenverstand widersprechend, abwegig, sinnlos
ab­we­gig:
so, dass es nicht ernsthaft in Betracht gezogen werden kann
be­fremd­lich:
unangenehme Verwunderung hervorrufend
fremd:
nicht bekannt, fremdartig
nur attributiv: jemand anders gehörend oder angehend
innewohnend
irritierend
un­ge­wohnt:
so, dass es nicht wie sonst ist, man es so nicht kennt oder gewohnt ist, es nicht vertraut, sondern fremd ist
un­pas­send:
Person-, sachbezogen: jemand oder etwas wirkt, verhält sich oder ist unangebracht
Situation: nicht passend, ungünstig
we­sent­lich:
den größten Anteil ausmachend
den wirklichen Kern, das Wesen (einer Sache) betreffend

Gegenteil von ei­gen­tüm­lich (Antonyme)

nor­mal:
im rechten Winkel/orthogonal
über längere Zeiträume ähnlich ablaufenden Ereignissen entsprechend; normalerweise
un­ty­pisch:
vom allgemeinen Typ abweichen; für jemanden oder etwas nicht charakteristisch

Beispielsätze

  • In etlichen Details allerdings ist das südkoreanische Werk auf ganz wunderbare Weise eigentümlich.

  • Die Unterdrückung von Wissenschaft und Wissenschaftlern ist weder neu noch ein eigentümliches britisches Phänomen.

  • Er sagte der "Süddeutschen Zeitung", er mache bei vielen Gesprächen in seiner Heimat eine "eigentümliche Stimmung" aus.

  • Der perkussive Score voller dumpf puckernder Trommeln klingt wie eigentümlich organische Computermusik.

  • Das hat sie zusammengeführt und das hält sie auf ihrem eigentümlichen Zwangsweg zusammen.

  • Insofern wirkt die Partei eigentümlich flatterhaft.

  • Die Fifa habe sich um das Millennium herum in einem finanziellen Engpass befunden, deshalb dieses etwas eigentümliche Vorgehen.

  • Das kam alles gut an nach Jahren mit dem eigentümlichen Ex-Chef Geißinger.

  • Die eigentümliche Kinematik der stehenden Pedale ist vertraut, genau wie die knorpelige Exaktheit des 915-Getriebes.

  • Zu seinen Füßen führten sie eigentümliche Rituale auf, die einen bloßen Oberkörper erfordern und lautes Rufen.

  • An diesem eigentümlichen Ort Miami haben viele Dinge überlebt, die es auf Kuba nicht mehr gibt.

  • Das ganze entwickelt einen ganz eigentümlichen Charme und erinnert ein wenig an Spätwestern.

  • Sie warten dreimal fünf Minuten, bis der Narkosearzt ein eigentümliches Manöver absolviert hat.

  • Es liegt einfach in seinem eigentümlichen Naturell begründet.

  • Und bliebe doch immer noch eigentümlich intim: WG-Küchenatmosphäre um drei Uhr morgens.

  • Die Gothic-Szene ist zuweilen etwas eigentümlich.

  • Er steht für eine eigentümliche Art, die Mannschaft zu coachen.

  • Sicherlich eine eigentümliche Auffassung von Pressefreiheit.

  • Denn nichts anderes ist dieses "eigentümlich meditative Gebet" aus Sicht des Papstes.

  • Was der Zuschauer ebenso auf Russland beziehen kann wie auf die eigentümliche Binnenstruktur des Ikea-Konzerns.

  • Sie klingen schon eigentümlich die Didgeridoos, traditionelle Instrumente der Ureinwohner Australiens.

  • Auf dem Markt für Alte gelten eigentümliche Gesetze.

  • Botschaften sind Sammlungen solch eigentümlicher Charaktere.

  • Ein eigentümlicher Dialog zweier eigentümlicher Menschen.

  • Als er nämlich den Weltmeister von 1996, Damon Hill im Jordan-Mugen-Honda, überholen wollte, wehrte der sich auf eigentümliche Weise.

  • Ich gehe ans Fenster und entdecke ein eigentümliches Gefährt.

  • Aber der dem BGB eigentümliche hohe Abstraktionsgrad verhinderte von vornherein, daß das Gesetzbuch Volksrecht sein konnte.

  • Es ist dem Tag im Schwimmbad eigentümlich, daß er, anders als das Treiben draußen vor der Tür, niemals verschnauft.

Häufige Wortkombinationen

  • ganz eigentümlicher Geruch

Übersetzungen

Was reimt sich auf ei­gen­tüm­lich?

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv ei­gen­tüm­lich be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × T & 1 × Ü

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I, N und M mög­lich.

Das Alphagramm von ei­gen­tüm­lich lautet: CEEGHIILMNTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Nürn­berg
  6. Tü­bin­gen
  7. Umlaut-Unna
  8. Mün­chen
  9. Leip­zig
  10. Ingel­heim
  11. Chem­nitz
  12. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Nord­pol
  6. Theo­dor
  7. Über­mut
  8. Martha
  9. Lud­wig
  10. Ida
  11. Cäsar
  12. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Golf
  4. Echo
  5. Novem­ber
  6. Tango
  7. Uni­form
  8. Echo
  9. Mike
  10. Lima
  11. India
  12. Char­lie
  13. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort.

eigentümlich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ei­gen­tüm­lich kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ex­zen­t­ri­zi­tät:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße eigentümlich anderes, abweichendes (exzentrisches) Verhalten zeigt
inner-:
einem Gegenstand charakteristisch, eigentümlich seiend
kau­zig:
in der Art und Weise eines Kauzes, dem Kauz zugehörig, dem Kauz verbunden, sonderbar, eigenartig, eigentümlich, wunderlich, wunderbar
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: eigentümlich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: eigentümlich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kino-zeit.de, 22.04.2021
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  22. Die Zeit (28/2000)
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  24. Welt 1999
  25. Welt 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Welt 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995