anweisen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈanvaɪ̯zn̩]

Silbentrennung

anweisen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Zusammengesetzt aus an- und weisen.

Konjugation

  • Präsens: ich weise an, du weist an, er/sie/es weist an
  • Präteritum: ich wies an
  • Konjunktiv II: ich wiese an
  • Imperativ: weise an! (Einzahl), weist an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­wie­sen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für an­wei­sen (Synonyme)

(eine/die) Anweisung geben
anordnen:
einen Auftrag, Befehl erteilen
etwas in eine bestimmte Reihenfolge oder Verteilung bringen
dekretieren
erlassen:
eine staatliche Anordnung treffen und verkünden
jemandem eine Strafe nachsehen
verfügen (dass) (Amtsdeutsch):
als Person/Stelle mit Befugnis/Befehlsgewalt anordnen, dass etwas Genanntes geschehen soll
sich wohin begeben
verhängen:
eine Buße, Strafe anordnen
etwas mit einem Tuch oder dergleichen zuhängen, verbergen
vorschreiben:
jemandem Buchstaben, ein Wort aufzeichen/aufschreiben, damit diese Person es nachmachen kann
jemandem Vorschriften machen; jemandem sagen, was er tun soll
aufzwingen:
etwas zwingt sich jemandem auf: etwas wird jemandem zwingend bewusst, drängt sich jemandem auf
jemandem etwas aufzwingen: jemanden (mit Gewalt) zwingen, etwas anzunehmen
(über etwas) befinden:
etwas/jemanden einschätzen
irgendwo aufhalten, gegenwärtig sein
bestimmen:
die genaue Art einer Pflanze oder eines Tieres feststellen
entscheiden, anordnen, über jemanden oder über etwas Verfügungsgewalt ausüben
diktieren:
etwas diktieren: etwas zur Niederschrift vorsprechen
jemandem etwas diktieren: bei jemandem etwas durchsetzen oder erzwingen
entscheiden:
ein Urteil, den Ausgang einer Sache bestimmen
eine Auswahl treffen, sich bestimmen
festlegen:
(ein Wasserfahrzeug) ankern oder an einer Anlegestelle mit Tauen vor dem Abtreiben sichern
(einen Geldbetrag) für längere Zeit fest und sicher (zum Beispiel in Sachgütern) anlegen
regeln:
anordnen oder vereinbaren, wie etwas auszuführen sei, um einen gewünschten Zustand zu erreichen
automatisch in einen konstanten Sollzustand überführen (Regler, Regelautomat, Regelungstechnik)
veranlassen:
einen Auftrag erteilen
jemanden dazu bewegen, dass etwas Bestimmtes geschieht
verordnen:
ein Medikament oder eine Behandlung verschreiben
etwas festlegen
vorgeben:
eine Unwahrheit äußern und damit nur so tun als ob
etwas festlegen, bestimmen, wie etwas sein soll
(jemandem etwas) befehlen (Hauptform):
die Befugnis besitzen, Befehle zu erteilen
vertrauensvoll übergeben, überlassen; sich voller Vertrauen offenbaren
(jemandem etwas) gebieten (geh.):
gehoben: jemandem etwas abnötigen, jemandem Befehle erteilen
mit über; gehoben: über etwas herrschen
(jemanden etwas tun) heißen (geh., veraltet):
einen bestimmten Sinn haben
es heißt: es gilt
zuteilen:
eine bestimmte Menge (einen Teil/Anteil) zuweisen/geben
mit einer bestimmten Aufgabe betrauen, an einen bestimmten Platz schicken

Beispielsätze

  • Der Minister wies die Behörde an, dem Gesuch stattzugeben.

  • Er ließ sich vom Kellner einen Tisch anweisen.

  • An meinem ersten Tag hat der Meister mich angewiesen, nur mit Schutzkleidung zu arbeiten.

  • Können Sie mir mein Gehalt bis Ende des Monats anweisen?

  • Die sind völlig auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen.

  • Die sind auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen.

  • Jedes Jahr sind fast 50 Millionen ältere Amerikaner und solche mit Behinderungen auf „Medicare“ angewiesen.

  • Man hatte Tom und Maria angewiesen, das nicht allein zu versuchen.

  • Tom und Maria sagten Johannes, sie hätten Elke dazu angewiesen.

  • Tom ist bereits angewiesen worden, dass er das allein tun soll.

  • Während der Renaissance waren Künstler auf Gönner als Geldgeber angewiesen.

  • Eine Regierung ist schlecht dran, die darauf angewiesen ist, dass man gut von ihr redet.

  • Tom hat mich angewiesen, andere respektvoll zu behandeln.

  • Ich hatte gehofft, dass wir es diesmal ohne Tom schaffen, aber anscheinend sind wir auf ihn angewiesen.

  • Oft geht es uns ab einzusehen, wie sehr wir auf andere ganz und gar angewiesen sind.

  • Ich bin auf niemanden mehr angewiesen.

  • Früher war man viel mehr aufeinander angewiesen als wir heutzutage.

  • Wir sind auf einander angewiesen.

  • Du hast Tom dazu angewiesen, stimmt’s?

  • Nach ihrem Unfall war Maria auf ein Laufgestell angewiesen, um sich fortzubewegen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Hälfte des Kaufpreises musste Nordrhein-Westfalen mit Verkaufsabschluss anweisen, fast fünf Millionen Euro gingen an die Emix Trading.

  • Da ging es darum, ob man anweisen und kontrollieren soll oder eher kommunizieren und verhandeln«, erzählt Brailsford.

  • Dann wird er die Bundespolizei anweisen, alles vorzubereiten, um die nächste Rückweisestufe zu zünden für einen größeren Personenkreis.

  • Saleh konnte aufgrund der Wirren seine Truppen anweisen, härter gegen die Demonstranten vorzugehen.

  • Als Schnellmaßnahme sollten die Landesregierungen ihre Bergbehörden anweisen, eine Sicherheitsleistung von den Unternehmen einzubehalten.

  • Alternativ kann Trump die EPA anweisen, den Plan zu überarbeiten und industriefreundlicher zu gestalten.

  • Darüber können zum Beispiel Internetdienste den Router anweisen, Ports zu öffnen und Anfragen direkt an Rechner oder andere Geräte schicken.

  • Hierzu kann sie die Behörden und Beamten des Polizeidienstes anweisen, "Ermittlungen vorzunehmen" (Paragraf 161 Absatz 1).

  • Die Kinokette Vue will ihre Gäste eigenen Angaben zufolge anweisen, die Brille abzunehmen, "sobald die Lichter ausgehen".

  • Aber wenn mächtige Männer das anweisen, dann soll das plötzlich in Ordnung sein?

  • Damit der Bundesrat Organe des Bundes zu Klagen anweisen könnte, müsste das Gesetz angepasst werden.

  • Alternativ kann man VirtualDub anweisen, nur die ohne Farbraumanpassung möglichen Schnittgrenzen zuzulassen.

  • Es unterstellt, dass Studierende als Wählerschaft politisch so labil sind, sich vom starken Wort einer Bezugsperson anweisen zu lassen.

  • Danach könnte Kroes die Regierung in Warschau anweisen, die Blockade aufzugeben.

  • Nach Auffassung der AOK ließ sie sich dagegen einen Bonus von 45 000 Euro für das Jahr 2002 rechtswidrig anweisen.

  • "Im Ernstfall könnte kein Havariekommandant das Anlegen in einem bestimmten Hafen anweisen", sagte Leymann.

  • Nun lässt er sich von Alexander Wedenin, dem bayerischen Landestrainer, anweisen.

  • Aber ich kann solche Kontrollen nicht anweisen, da die Bezirke dafür zuständig sind.

  • Heute kann der Staat die Firmen nicht mehr per Dekret anweisen, einem bestimmten Prozentsatz von Häftlingen Arbeit zu geben.

  • Wollte Kuhnt die Hochtief-Manager durchgreifend anweisen, müßte er dafür einen Mehrheitsbeschluß des Hochtief-Aufsichtsrates herbeiführen.

  • Andere Opfer ließen Geld telegrafisch anweisen.

  • Am 4. Dezember ließ Frau Süssmuth das Geld anweisen.

  • Die Behauptung, Sauerbaum würde sich selbst "das Doppelte" der Bezüge Heiner Müllers anweisen, sei frei erfunden.

  • "Wir wissen, daß Transportunternehmer ihre Fahrer anweisen, durch die zu Stadt fahren", hieß es.

  • Doch jetzt steht fest: Das Landesschulamt wird den Leiter anweisen, die Köpenickerin einzuschulen.

  • Wenn eine andere Kammer damit befaßt werden sollte, hätte das OLG das anweisen müssen.

Häufige Wortkombinationen

  • auf etwas angewiesen sein
  • etwas angewiesen bekommen

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­wei­sen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × I, 1 × S & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und I mög­lich.

Das Alphagramm von an­wei­sen lautet: AEEINNSW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Wupper­tal
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Salz­wedel
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Wil­helm
  4. Emil
  5. Ida
  6. Samuel
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Whis­key
  4. Echo
  5. India
  6. Sierra
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

anweisen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­wei­sen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­hän­gen:
abhängen von: angewiesen sein auf; die Hilfe oder Unterstützung von etwas/jemandem brauchen
Ab­hän­gig­keit:
Zustand, auf jemand oder etwas angewiesen zu sein
an­ge­wie­sen:
auf eine Person oder Sache angewiesen sein: von etwas oder jemandem abhängen, etwas benötigen
Auf­trags­mord:
vorsätzliche Tötung einer Person, die von jemandem angewiesen wurde
be­dür­fen:
etwas benötigen, etwas brauchen, auf etwas angewiesen sein
veraltet, selten, mit Akkusativobjekt: etwas benötigen, etwas brauchen, auf etwas angewiesen sein
he­r­aus­schi­cken:
jemanden anweisen, einen bestimmten Ort, Raum (dort drinnen) zu verlassen und an einen anderen Ort, in einen anderen Raum, ins Freie (hier draußen) zu kommen (in Richtung zum Sprecher her)
hi­n­aus­schi­cken:
jemanden anweisen, einen bestimmten Ort, Raum (hier drinnen) zu verlassen und an einen anderen Ort, in einen anderen Raum, ins Freie (dort draußen) zu gehen (in Richtung vom Sprecher weg)
in­s­ti­tu­ie­ren:
veraltet: anordnen, unterweisen, anweisen
in­s­t­ru­ie­ren:
anleiten, anweisen
zu­ord­nen:
für ein beliebiges Objekt anweisen, wem/welcher Gruppe es sich anschließen soll
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anweisen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anweisen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11534820, 11497874, 10293217, 7841927, 7479271, 6826725, 6154691, 5891516, 5671947, 5355106, 5187435, 4411157, 3992526, 3847966, 3465660 & 3360408. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  21. Welt 1997
  22. Berliner Zeitung 1997
  23. TAZ 1997
  24. Berliner Zeitung 1996
  25. Stuttgarter Zeitung 1995