Ungetüm

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʊnɡətyːm]

Silbentrennung

Ungetüm (Mehrzahl:Ungeme)

Definition bzw. Bedeutung

Etwas von erschreckender Größe und/oder Gestalt.

Begriffsursprung

Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt; seine Vorgeschichte ist unklar.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Ungetümdie Ungetüme
Genitivdes Ungetümsder Ungetüme
Dativdem Ungetümden Ungetümen
Akkusativdas Ungetümdie Ungetüme

Anderes Wort für Un­ge­tüm (Synonyme)

Apparillo (ugs., rheinisch):
umgangssprachlich, scherzhaft: ungewöhnlicher oder großer Gegenstand
Bestie:
abwertend: schreckliche, grässliche Person
ein wildes und gefährliches Tier
Biest:
gemeiner, hinterhältiger Mensch, häufig speziell: gemeine Frau
widerwärtiges Tier
Brocken (ugs.):
Bruchstück, ein meist unregelmäßig geformtes, häufig abgebrochenes Stück
einige unzusammenhängende Worte, Sprachfetzen
Chimäre:
Lebewesen, dessen Zellen abweichende Chromosomenstruktur besitzen
mythologisches Mischwesen, das aus verschiedenen Tieren zusammengesetzt ist
dicker Brummer (fig.)
dickes Ding (ugs.)
fettes Teil (ugs., jugendsprachlich)
großes Ding
Kaventsmann (ugs.):
ein besonders großes Objekt; ein herausragendes Exemplar einer bestimmten Art
eine besonders hohe Welle
Kreatur:
abwertend auch als Schimpfwort gebraucht
Lebewesen, Geschöpf, etwas „Kreiertes“, „Geschaffenes“
Monster:
Beleidigung eines Tieres oder eines Menschen: Ungeheuer
Fabelwesen, das sich durch Größe, Stärke, aber auch Hässlichkeit auszeichnet
Monstrum:
ein schreckliches Wesen, ein gruseliges Monster oder großes Ungeheuer
etwas Unförmiges, etwas Großes, etwas Überdimensioniertes
Mordsteil (ugs.)
Ömmel (ugs.)
Ömmes (ugs.)
Öschi (ugs.)
Oschi (ugs.):
etwas, das durch seine Größe einen Eindruck hinterlässt
Riesending (ugs.):
etwas besonders Großes/Wichtiges
Riesenteil (ugs.)
Scheusal:
ekelerregende, abstoßende Person
schreckliches Tier, Ungeheuer, Bestie
Schimäre:
bildungssprachlich: Trugbild, Hirngespinst, leere Wahnvorstellung
so ein Ding! (mit Geste) (ugs., emotional)
so'n Ding! (ugs.)
(ein) Trumm (von):
großes Stück, große Person, Ende (Abfall) eines Gewebes am Webstuhl
landschaftlich: großes Stück, Exemplar von etwas
Ungeheuer:
böser oder hässlicher Mensch, böses oder hässliches Tier
großes, beängstigendes Fabelwesen
Untier:
wildes, aggressives Tier, auch als Sagengestalt

Sinnverwandte Wörter

Ko­loss:
ein Objekt oder Lebewesen von kolossaler Größe, ein Riese
eine übermenschlich große Statue
Schreckgestalt

Beispielsätze

  • Dinosaurier waren die Ungetüme der Vorzeit.

  • Der Staubsauger ist ein wahres Ungetüm.

  • Rex war ein Ungetüm von einem Hund.

  • Das schreckliche Ungetüm blickte mich mit seinen feurigen Augen an.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Denn wer die falschen Klamotten anhat, steht, nachdem er sich vom Ungetüm wieder in einen Menschen verwandelt, nackt da.

  • Einen Eindruck, dass Aufwand und Ertrag in fragwürdigem Verhältnis zueinander stehen, vermittelt das rostige Ungetüm trotzdem.

  • Manch terminologisches Ungetüm lauert im Unterholz dieses literarischen Bannwalds.

  • Das rosa Ungetüm ist sogar so beliebt, dass es aktuell ausverkauft ist und erst am 6. Dezember Nachschub kommt.

  • Bis das etwa 22 Meter hohe Ungetüm in seiner aufrechten Endposition angelangt ist, ist der volle Einsatz der Berkheimer Narren gefragt.

  • Seit dem 10. Dezember 2015 steht ein braun-schwarzes Ungetüm am Museumssteg, wie ein riesiger, halbtoter Fisch ohne Kiemen.

  • Die Urgewalt von 15 Meter hohen Ungetümen aus Wasser.

  • Turing nennt seine Dechiffriermaschine nach ihm, ein garagengroßes Ungetüm aus rotierenden Scheiben und endlosem rotem Kabelgedärm.

  • Zentimeterweise bewegen sich die Ungetüme vorwärts.

  • Wir waren vor Ort und haben die Ungetüme aus dem Südwesten fotografiert - klicken Sie sich durch!

  • Die Torte ist ein riesiges glitzerndes Ungetüm in diversen Pinkabstufungen.

  • Dort kommt es zu einem hitzigen Gefecht zwischen dem Duke und dem besagten Ungetüm.

  • Folgen mehrere solcher Ungetüme dicht aufeinander, spricht man von den "Drei Schwestern".

  • Der ganze Trupp karrt die ";Habseligkeiten“, was das so schön heißt, mit einem vierrädrigen Ungetüm dann in die neue Wohnung.

  • Berlin ist groß und wirkt anfangs wie ein Ungetüm.

  • Natürlich funktioniert "Supreme Commander", dieses Ungetüm von Strategiespiel, auch mit nur einem Bildschirm.

  • Nicht nur Freunde der schnaufenden Ungetüme werden am Wochenende beim Bahnhofsfest am Ostbahnhof der Eichsfeldstadt ihren Spaß haben.

  • Für das Landeprojekt musste eine neue, gewaltige Rakete her. Das N1 genannte Ungetüm litt allerdings unter einem Geburtsfehler.

  • Neu kostet so ein Ungetüm mit der Schnittbreite von 4,8 Metern rund 150 000 Euro.

  • Und dann dieses weiße Ungetüm.

  • Und die Modelle stellen das schnittige Ungetüm locker in den Schatten.

  • Der Begriff ist zu einem völligen Ungetüm verkommen.

  • Damit ist das zweirädrige Ungetüm, dessen Auflage auf 250 Exemplare limitiert ist, wohl das teuerste Serien-Motorrad.

  • Bis zu drei Kilo Wäsche wird mit wenig Waschpulver und schon erhitztem Wasser in das 133 Mark teure Ungetüm gefüllt, dann heißt es Kurbeln.

  • Der trägt nämliche eine Tarnkappe und will die schöne Elsa vor dem Ungetüm beschützen.

  • Der Aktionsradius des 18 Tonnen schweren Ungetüms läßt Verschiebungen um drei Meter in der Längs- und sieben Meter in der Querrichtung zu.

  • Hier ein gläsernes Etwas, dort ein kristallartiges Ungetüm.

  • Wohin also mit dem Ungetüm?

Untergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Un­ge­tüm be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × G, 1 × M, 1 × N, 1 × T, 1 × U & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × E, 1 × U, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × M, 1 × N, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem N und E mög­lich. Im Plu­ral Un­ge­tü­me zu­dem nach dem Ü.

Das Alphagramm von Un­ge­tüm lautet: EGMNTUÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Tü­bin­gen
  6. Umlaut-Unna
  7. Mün­chen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Theo­dor
  6. Über­mut
  7. Martha

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Golf
  4. Echo
  5. Tango
  6. Uni­form
  7. Echo
  8. Mike

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Un­ge­tüm (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Un­ge­tü­me (Plural).

Ungetüm

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­ge­tüm kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ungetüm. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ungetüm. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4545763, 2223802 & 1299137. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. bo.de, 16.08.2022
  3. faz.net, 13.09.2021
  4. stuttgarter-zeitung.de, 19.07.2020
  5. tz.de, 11.10.2019
  6. esslinger-zeitung.de, 21.01.2018
  7. 24heures.ch, 05.05.2017
  8. stuttgarter-nachrichten.de, 10.12.2016
  9. tagesspiegel.feedsportal.com, 20.02.2015
  10. tagesspiegel.feedsportal.com, 24.07.2014
  11. stuttgarter-nachrichten.de, 18.04.2013
  12. presseportal.de, 11.06.2012
  13. pcgames.de, 07.05.2011
  14. mdr.de, 04.03.2010
  15. godmode-trader.de, 06.06.2009
  16. neues-deutschland.de, 14.06.2008
  17. sueddeutsche.de, 05.03.2007
  18. thueringer-allgemeine.de, 18.09.2006
  19. spiegel.de, 14.09.2005
  20. abendblatt.de, 01.08.2004
  21. spiegel.de, 28.11.2003
  22. f-r.de, 07.11.2002
  23. bz, 29.01.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Tagesspiegel 1999
  26. BILD 1998
  27. Rhein-Neckar Zeitung, 01.10.1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995