Torheit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtoːɐ̯haɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Torheit
Mehrzahl:Torheiten

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Torheitdie Torheiten
Genitivdie Torheitder Torheiten
Dativder Torheitden Torheiten
Akkusativdie Torheitdie Torheiten

Anderes Wort für Tor­heit (Synonyme)

Dummheit:
mangelnde geistige Fähigkeit
unüberlegte, dumme Tat
Einfältigkeit
Einfalt:
geistiges Unvermögen
Schlichtheit, Unverdorbenheit des Gemütes
Niaiserie (geh., franz.)
Unvernunft:
unbedachte Verhaltensweise, mangelnde Vernunft
Unverstand:
Denk- oder Verhaltensweise einer Person, die einen Mangel an Einsicht, Urteilsvermögen, Verstand derselben aufzeigt
(eine) Verdrehtheit
Fadaise (geh., franz.)
Insania (geh.)
(ein) Irrsinn:
Psychiatrie, veraltet: ein kranker Geisteszustand, Geistesgestörtheit
unkluge, sinnlose Handlung, völlige Unvernunft
(eine) Narretei (geh., veraltet):
närrisches Verhalten und Ergebnis eines solchen Verhaltens
(eine) Narrheit:
kein Plural: Zustand des Unwissens; mangelnde Intelligenz
unüberlegte, dumme, närrische Tat
(eine) Tollheit:
Ausgelassenheit und Übermut
Zustand, in dem man verrückt, rasend, wütend ist
(eine) Verrücktheit:
unerwartetes, auf gewisse Ablehnung stoßendes Tun
Zustand geistiger Verwirrung
(ein) Wahnsinn:
Ausdruck der Begeisterung, des positiven und negativen Erstaunens, der Verwunderung, der Überraschung, der Plötzlichkeit für einen extremen, außergewöhnlichen, überraschenden Umstand oder Zustand
bestimmte Verhaltens- oder Denkmuster; historisch und umgangssprachlich auch Geisteskrankheit, bei der man nicht mehr für zurechnungsfähig gehalten wurde
(ein) Wahnwitz:
etwas völlig Unsinniges, Abwegiges oder Unvernünftiges mit oft gefährlichen Risiken
(jemandes) tolles Treiben
Albernheit(en):
Eigenschaft, spaßig/albern zu sein
etwas, das die Eigenschaft aufweist
Blödelei(en):
bewusste/scherzhafte Äußerung von Unsinn
Herumgealber
Herumgeblödel
Infantilität (geh.):
kindisches Wesen, Unreife
kindliches Wesen, Kindlichkeit
Jux und Dollerei
Kindereien
Rumgealber(e) (ugs.)
Rumgeblödel (ugs.)
Tollerei(en)
tolles Treiben

Sinnverwandte Wörter

Na­i­vi­tät:
abwertend: Vorgehen oder Denkweise, die von mangelnder Erfahrung und/oder Sachkenntnis zeugt, wodurch Situation nicht angemessen beurteilt werden
argloses Vorgehen oder Denkweise ohne Hintergedanken
Unbelehrbarkeit

Gegenteil von Tor­heit (Antonyme)

Klug­heit:
(vernünftiges/kluges) Handeln
Begabung/Weisheit
Weis­heit:
auch ironisch: kluge Sprüche
ohne Plural: auf Erfahrungen und umfassendem Wissen beruhende tiefe Einsicht in Lebenszusammenhänge

Beispielsätze

  • Deine Torheit wird uns noch allesamt umbringen.

  • Für die eigenen Ideen kann man sich opfern, aber nicht für die Torheit anderer.

  • Weder Tom noch Maria haben allzu große Torheiten auf dem Kerbholz.

  • Wenn man betrunken ist, erscheinen einem Torheiten manchmal wie Geistesblitze.

  • Alles glauben ist Schwäche und nichts glauben ist Torheit.

  • Beim Bordeaux bedenkt, beim Burgunder bespricht, beim Champagner begeht man Torheiten.

  • Warum begehen kluge Menschen Torheiten?

  • Der Tor kann nur Torheiten sagen.

  • Alter schützt vor Torheit nicht, doch es verhindert Schwangerschaft.

  • Einmal zu heiraten ist Pflicht, zweimal eine Torheit und dreimal Wahnsinn.

  • Welch törichter Tor ich doch bin, solch eine Torheit zu begehen!

  • Riskiere einer Torheit wegen nicht Kopf und Kragen.

  • Reichtum stiftet Torheit.

  • Torheit und Stolz wachsen auf einem Holz.

  • Torheit schmeckt wohl, ist aber schwer zu verdauen.

  • Ich weiß nicht, wie das Bewusstsein eines Toren ist, aber das eines Mannes von Geist ist voller Torheiten.

  • Wenn ihr den Zweck denkt, müsstet ihr auch den Zufall und die Torheit denken.

  • Geschäftige Torheit ist der Charakter unserer Gattung.

  • Es ist eine große Torheit, um nach außen zu gewinnen, nach innen zu verlieren.

  • Erfahrung vermehrt unsere Weisheit, verringert aber nicht unsere Torheiten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ärger beginnt in Torheit und endet in Reue.

  • So wie mit der Mode die Torheit kommt, hängt an Majestäten die Beleidigung wie ein Schatten.

  • Inzwischen wurden die gesetzlichen Regelungen verschärft, um ähnliche Torheiten zu verhindern.

  • Eine Distanzierung von eigenen vergangenen Torheiten ergibt sich daraus freilich nicht.

  • Aber dazwischen gekommen ist ihnen die große Torheit Theresa Mays, Neuwahlen auszurufen.

  • Es zu Fuß zu überqueren zu wollen, ist eine Torheit.

  • Steinbach kritisiert SPD: "Halte das für eine Torheit"

  • Sie allein könne, erklärt nämlich die Torheit in der Ich-Form, die Götter und die Menschen aufheitern.

  • Es geht dabei aber eben nicht nur um die "Torheit der Regierenden", sondern auch um unsere eigene.

  • Das ist Torheit", sagte der frühere Vorsitzende der Jüdischen Gemeinden in Italien, Amos Luzzatto.

  • Dabei ist die reformmüde Koalition bereits dabei, der einen Torheit weitere folgen zu lassen.

  • "Muttersprachlicher Unterricht" ist nur eine der Torheiten, die uns als Weg zum multikulturellen Glück verkauft wurden.

  • Torheit definierte sie als "politisches Handeln wider das eigene Interesse".

  • Vor allem deshalb hat dieses Verfassungsmonstrum, in dem sogar die Torheiten der gemeinsamen Agrarpolitik verankert sind, so wenig Freunde.

  • Nein, sie sollen gefälligst da bleiben, möglichst nicht zu schnell erfolgreich, gewissermaßen als Beweis für die Torheit des Krieges.

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Tor­heit be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × E, 1 × H, 1 × I, 1 × O & 1 × R

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × H, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich. Im Plu­ral Tor­hei­ten zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Tor­heit lautet: EHIORTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Ham­burg
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Otto
  3. Richard
  4. Hein­reich
  5. Emil
  6. Ida
  7. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Hotel
  5. Echo
  6. India
  7. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Tor­heit (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Tor­hei­ten (Plural).

Torheit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Tor­heit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fir­le­fanz:
selten: Person, die Streiche, Unfug und Torheiten plant und umsetzt
Quatsch:
Torheit, falsche, unüberlegte, unkluge Handlung

Buchtitel

  • Das Lob der Torheit Erasmus von Rotterdam | ISBN: 978-3-15014-284-4
  • Die Torheit der Regierenden Barbara Tuchman | ISBN: 978-3-59615-394-7
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Torheit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Torheit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8246100, 7832495, 6976472, 6099227, 5945327, 5865140, 5426245, 5020387, 5006924, 3804567, 3366974, 3255226, 3089572, 3089570, 2978295, 2728254, 2504598, 2487936 & 2392898. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. merkur.de, 10.09.2022
  3. derstandard.at, 17.02.2021
  4. welt.de, 26.03.2019
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  7. stern.de, 20.01.2017
  8. presseportal.ch, 09.06.2016
  9. feedsportal.com, 21.01.2012
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  13. welt.de, 22.11.2004
  14. Die Zeit (17/2004)
  15. archiv.tagesspiegel.de, 23.04.2004
  16. archiv.tagesspiegel.de, 13.10.2003
  17. Berliner Zeitung 2000
  18. Die Zeit (36/2000)
  19. Die Zeit (1/2000)
  20. Tagesspiegel 1999
  21. Berliner Zeitung 1999
  22. Tagesspiegel 1998
  23. Berliner Zeitung 1998
  24. Welt 1997
  25. TAZ 1997
  26. TAZ 1996
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995
  29. Süddeutsche Zeitung 1995