Sträfling

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃtʁɛːflɪŋ]

Silbentrennung

Sträfling (Mehrzahl:Sträflinge)

Definition bzw. Bedeutung

In einem Gefängnis seine Straftat absitzender Straftäter.

Begriffsursprung

Das Wort ist seit Anfang des 18. Jahrhunderts belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Sträflingdie Sträflinge
Genitivdes Sträflingsder Sträflinge
Dativdem Sträflingden Sträflingen
Akkusativden Sträflingdie Sträflinge

Anderes Wort für Sträf­ling (Synonyme)

Arrestant:
eine Person, die sich im Arrest befindet
Gefängnisinsasse:
Person, die sich als Gefangener im Gefängnis befindet
Gefangener:
jemand, der gefangen ist, sich also nicht frei bewegen kann
Gefangengenommener
Häftling:
Person, die in Haft ist
Inhaftierter:
Person, die in Haft ist
Insasse:
Bewohner eines für mehrere Personen bestimmten Wohnsitzes
Passagier in einem Fahrzeug
Knacki (ugs.):
für Häftling oder Sträfling, hauptsächlich männlichen Geschlechts
Knastbruder (ugs.):
umgangssprachlich: jemand, der in gleichem Gefängnis einsitzt oder eingesessen hat wie man selbst
Knasti (ugs.):
Person, die ihre Gefängnisstrafe absitzt
Knastologe (ugs.)
Sacklpicker (derb, österr.):
wienerisch, derb: Gefängnisinsasse
Strafgefangener:
jemand, der als Strafe zu Haft verurteilt worden ist
Verhafteter:
Person, die in Haft genommen wurde
Verurteilter
Zuchthäusler (ugs., schweiz.):
Person, die zur Strafe in einem Zuchthaus untergebracht ist

Sinnverwandte Wörter

De­lin­quent:
Ausführender eines Delikts; jemand der ein Delikt (Straftat) begangen hat

Beispielsätze

  • Der Sträfling sitzt im Gefängnis.

  • Für manche gab es aus dem Sibirien der Sträflinge und Verbannten nie mehr ein Zurück.

  • Tom ist kein Sträfling.

  • Einer der Sträflinge ist entkommen.

  • Tom ist ein Sträfling.

  • Ein Mensch, der sich etwas auf seine Intelligenz einbildet, ist wie ein Sträfling, der mit seiner goßen Zelle prahlt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Tiere waren damals nicht heimisch, sondern kamen mit der – den ersten Sträflingen aus Großbritannien – auf den Kontinent.

  • Gute Führung heißt: Der Sträfling hält sich im Knast an die Regeln – und zeigt vor allem, dass er an sich selbst arbeitet.

  • Jeder Sträfling hat einen bestimmten Platz in der Reihe.

  • Neben Kranken-häusern musste aus Sicherheitsgründen auch das Gefängnis von Ferrara mit 500 Sträf­lingen geräumt werden.

  • Unter anderen Clowns, Salon-Damen, Hippies und Sträflinge bevölkerten den Saal.

  • Um 19 Uhr füllt sich der Saal mit Matrosen, Hexen, Sträflingen und Clowns.

  • Der jüngste Teilnehmer war der erst zehnjährige Alexander Reger mit dem Snowboard, als »Sträfling 0815« maskiert.

  • Der Sträfling Steer doziert: „Du wärst nur ziemlich überrascht, wie viele Amateure, Abhängige, Egomanen mitmischen.

  • Dennoch habe der langjährige Sträfling von ihm im zunehmenden Maße Erniedrigungen und schließlich sexuelle Gefälligkeiten eingefordert.

  • Eines Tages sagte einer meiner Freunde: "Ein entlaufener Sträfling regiert das Land."

  • Ein anderer Sträfling streichelt einem Säugling liebkosend über den Kopf.

  • Wieder andere Sträflinge mussten mit verbunden Augen ihren Gartengang absolvieren.

  • Auf welchen Wegen so ein Sträfling in den Gerichtssaal gelangt, bleibt im Verborgenen, der Rechtsbrecher taucht auf und verschwindet wieder.

  • Ein Sträfling hat in seinem Hafturlaub zwei junge Frauen nach einem Gaststättenbesuch im belgischen Hasselt entführt.

  • Wenn Moshe Shai Sträflinge besucht, werfen sie sich in Pose und schauen selbstbewusst.

  • Aber ihre dünne Geschichte von drei ausgebrochenen Sträflingen in den dreißiger Jahren wird auch von Musicaleinlagen nicht getragen.

  • Den Mut, die Staatsgewalt herauszufordern, hätten viele der Sträflinge wenige Wochen zuvor vielleicht noch nicht gehabt.

  • Die Ladung der "Ersten Flotte" aus elf Schiffen: 750 Sträflinge in Ketten und Lumpen.

  • Auf Bewährung entlassen, bleibt er mit dem Paßvermerk "gefährlicher Sträfling" ohne jede Chance auf redlich verdientes Brot.

  • Jeder lebt, ißt und betet hier für sich allein, und doch sind beide, wie zwei Sträflinge auf einem Transport, zusammengekettet.

  • Als Wissenschaftler, Sträfling und Arzt 10 Jahre in sowjetischer Gefangenschaft.

  • Es ist schließlich auch bemerkenswert, daß sich vier Sträflinge aus einer Gruppe mit 30 Personen dauerhaft und unbemerkt absetzen können.

  • Erst 1966 erklärten die USA und Kanada den 53 Kilometer langen Pfad zum Denkmal und ließen ihn von Sträflingen wieder freilegen.

  • Aneinandergekettet wie die Sträflinge, jedoch fürstlicher entlohnt: eine Million Dollar am Abend nimmt jeder der drei Tenöre mit.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Sträf­ling be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × Ä, 1 × F, 1 × G, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem F mög­lich. Im Plu­ral Sträf­lin­ge zu­dem nach dem N.

Das Alphagramm von Sträf­ling lautet: ÄFGILNRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Ros­tock
  4. Umlaut-Aachen
  5. Frank­furt
  6. Leip­zig
  7. Ingel­heim
  8. Nürn­berg
  9. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Richard
  4. Ärger
  5. Fried­rich
  6. Lud­wig
  7. Ida
  8. Nord­pol
  9. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Echo
  6. Fox­trot
  7. Lima
  8. India
  9. Novem­ber
  10. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Sträf­ling (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Sträf­lin­ge (Plural).

Sträfling

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Sträf­ling kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ga­lee­re:
ein bis ins 18. Jahrhundert im Mittelmeerraum verwendetes Kriegsschiff mit Takelage, das von Sträflingen, Sklaven oder Kriegsgefangenen hauptsächlich gerudert wurde
Ga­lee­ren­ru­de­rer:
Freiwilliger oder Sträfling, der auf einer Galeere ein Ruder bedient
Sträf­lings­ko­lo­nie:
größere Anlage zur Gefangenhaltung von Sträflingen
Straf­ko­lo­nie:
abgelegenes Arbeitslager zur Gefangenhaltung von Sträflingen

Film- & Serientitel

  • Der Sträfling und die Witwe (Film, 1971)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Sträfling. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Sträfling. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10983885, 9004662, 5369059, 2204113 & 1764035. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. science.orf.at, 23.08.2022
  3. bz-berlin.de, 08.01.2018
  4. taz.de, 24.03.2018
  5. kurier.at, 20.05.2012
  6. schwaebische.de, 20.02.2011
  7. lr-online.de, 31.01.2010
  8. traunsteiner-tagblatt.de, 02.02.2009
  9. welt.de, 25.09.2008
  10. derwesten.de, 08.04.2008
  11. sueddeutsche.de, 05.03.2003
  12. Die Zeit (13/2003)
  13. f-r.de, 27.04.2002
  14. Die Zeit (52/2002)
  15. Die Welt 2001
  16. sz, 27.11.2001
  17. FREITAG 2000
  18. DIE WELT 2000
  19. Tagesspiegel 1998
  20. Berliner Zeitung 1998
  21. Junge Freiheit 1997
  22. TAZ 1997
  23. Die Zeit 1996
  24. Stuttgarter Zeitung 1996