Rezipient

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʁet͡siˈpi̯ɛnt ]

Silbentrennung

Einzahl:Rezipient
Mehrzahl:Rezipienten

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von lateinisch recipiens entlehnt, dem Partizip Präsens des Verbs recipere „annehmen, aufnehmen“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Rezipientdie Rezipienten
Genitivdes Rezipientender Rezipienten
Dativdem Rezipientenden Rezipienten
Akkusativden Rezipientendie Rezipienten

Anderes Wort für Re­zi­pi­ent (Synonyme)

Abnehmer:
Person, Gruppe oder Institution, die das von einem anderen Gelieferte oder Produzierte gegen eine Gegenleistung annimmt
Tonabnehmer (Musik)
Adressat:
Empfänger einer Nachricht, insbesondere im Postwesen
Akzeptant (geh.)
Empfänger:
Gerät, das Signale empfängt
Person, die etwas empfängt, bekommt, erhält, entgegennimmt; jemand, der etwas in Empfang nimmt

Gegenteil von Re­zi­pi­ent (Antonyme)

Agens:
Kasus der Kasusgrammatik mit der gleichen Bedeutung wie
Plural 1, (zumindest älter) auch Plural 4: treibende Kraft
Di­rek­tiv:
Kasus, der das Ziel angibt
In­s­t­ru­men­tal:
ein Fall (Kasus) der Tiefenstruktur, der das Mittel/Werkzeug benennt
ein Musikstück, das ohne Gesang auskommt und nur mit (Musik-)Instrumenten gespielt wird
Kommunikator
Lo­ka­tiv:
Linguistik, speziell Kasusgrammatik: derjenige Tiefenkasus (semantische Rolle), der eine Ortsangabe enthält
Linguistik: Kasus, der den Ort angibt, an dem sich etwas befindet (= Lokalkasus)
Ob­jek­tiv:
optisches System, das ein reelles Bild eines Objekts erzeugt
Pa­ti­ens:
Linguistik: die semantische Rolle eines Satzgliedes, die denjenigen meint, der von dem, was das Verb aussagt, betroffen ist
Pro­du­zent:
Person oder Betrieb, die etwas produziert, herstellt oder erzeugt
Sen­der:
jemand bzw. etwas, der bzw. das etwas von sich an einen Empfänger abschickt; etwas, das etwas ausstrahlt, emittiert, sendet
Kurzform von Radio- oder Fernsehsender im Sinne von Sendeanstalt
The­ma:
Ausgangsinformation eines Satzes (während das Rhema die auf diese Information bezogenen neuen Ausführungen bezeichnet); im Deutschen ist in vielen Fällen das Subjekt das Thema des Satzes
gedanklicher Mittelpunkt

Beispielsätze

  • Der Begriff Rezipient wird in Kommunikationsmodellen verwendet.

  • Rezipient ist, wer eine sprachliche Botschaft, Nachricht aufnimmt.

  • In dem Satz: "Er kauft seiner Mutter ein Buch" ist "seiner Mutter" Rezipientin der Handlung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Achten Sie dabei darauf, möglichst mit Beispielen zu arbeiten, um den Rezipienten das Thema näherzubringen.

  • Die Rezipienten merkten, dass in den Nachrichten zwar viele, aber längst nicht alle Meinungen abgebildet sind.

  • Sie empfiehlt den Rezipienten: "Guckt hin!

  • Der Rezipient wird objektiv über bestimmte Sachverhalte, Ereignisse usw. informiert.

  • In den Modus der Reflexion könne der Rezipient nur durch Distanz gelangen.

  • Sprechen Sie die Rezipienten individuell an, um Glaubwürdigkeit zu schaffen.

  • Ich finde, AutorInnen sollten mit der Zeit Ihrer Rezipienten verantwortungsvoller umgehen lernen.

  • Damit ist die wichtigste Botschaft raus und mit maximaler Wirkung beim Rezipienten angekommen.

  • Bleibt es bei einem Besuch der Website oder kehren die Rezipienten wieder (Return Rate)?

  • Die lenken dann vom Inhalt ab oder überfordern durch die vielen Variationen die Aufmerksamkeit des Rezipienten.

  • Jeremy Mendes (NFB Canada) zeigte uns mit "Seven Deadly Digital Sins" wie auch der Rezipient selbst aktuelle Themen mitgestalten kann.

  • Das ist eine Frage, die übrigens unabhängig vom Alter unserer Rezipienten ist.

  • Es sind tiefgreifende Gedanken, die sich noch Tage nach dem Kinobesuch im Kopf des Rezipienten breit machen.

  • Ich sage nur:"Heute wird der Rezipient selbst zur Avantgarde."

  • Das gelingt umso erfolgreicher, je besser die kulturelle und mentale Welt des Künstlers mit der des Rezipienten übereinstimmt.

  • Daneben wird den Rezipienten aber auch traditionelle Kost vorgesetzt: die "Muppet Show" oder "Animal Hospital".

  • Interaktion heißt normalerweise: Hier ist der Rezipient, dort das Werk, beide zunächst in Distanz.

  • Ist Steiner als Ästhet reiner Rezipient, so ist er als Philosoph Ontologe.

  • "Ich verändere die Position des Betrachters, der vor dem Tafelbild seit Jahrhunderten nur Rezipient war", erklärt er.

  • Die Kunst ist hier vor allem eine stille Vereinbarung zwischen Künstler und Rezipient, zu der alle Beteiligten wichtige Gesichter aufsetzen.

  • Offenbar soll das Projekt dem Rezipienten Warten und Vergessen näher bringen.

  • Der Konsum des Künstlers, sein auswählender Blick, werde durch den Rezipienten wiederum konsumiert.

  • Anderes muß den heutigen Rezipienten allerdings befremden.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Re­zi­pi­ent?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Re­zi­pi­ent be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, ers­ten I und zwei­ten I mög­lich. Im Plu­ral Re­zi­pi­en­ten zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Re­zi­pi­ent lautet: EEIINPRTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Essen
  3. Zwickau
  4. Ingel­heim
  5. Pots­dam
  6. Ingel­heim
  7. Essen
  8. Nürn­berg
  9. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Emil
  3. Zacharias
  4. Ida
  5. Paula
  6. Ida
  7. Emil
  8. Nord­pol
  9. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Echo
  3. Zulu
  4. India
  5. Papa
  6. India
  7. Echo
  8. Novem­ber
  9. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort Re­zi­pi­ent (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Re­zi­pi­en­ten (Plural).

Rezipient

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Re­zi­pi­ent kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Apo­si­o­pe­se:
rhetorische Figur des bewussten Abbrechens der Rede (die der Rezipient aber ergänzen kann) und die direkt vor der entscheidenden Aussage
Schwer­ver­ständ­lich­keit:
Eigenschaft eines sprachlichen Textes, eines musikalischen oder künstlerischen Werkes, durch Rezipienten nur mit Mühe angemessen aufgefasst werden zu können.
Un­ver­ständ­lich­keit:
Eigenschaft eines sprachlichen Textes, eines musikalischen oder künstlerischen Werkes, durch Rezipienten nicht angemessen aufgefasst werden zu können
Ver­ständ­lich­keit:
Eigenschaft eines sprachlichen Textes, eines musikalischen oder künstlerischen Werkes, durch Rezipienten mehr oder weniger leicht und angemessen aufgefasst werden zu können.
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Rezipient. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Rezipient. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. computerwoche.de, 20.04.2023
  3. spiegel.de, 15.04.2022
  4. t-online.de, 06.06.2022
  5. praxistipps.focus.de, 30.07.2019
  6. freitag.de, 05.09.2019
  7. computerwoche.de, 17.09.2019
  8. zeit.de, 08.01.2018
  9. derbund.ch, 26.01.2017
  10. feedproxy.google.com, 09.09.2015
  11. linux-community.de, 25.08.2015
  12. presseportal.de, 06.05.2015
  13. schwaebische.de, 13.07.2013
  14. moviemaze.de, 19.09.2011
  15. derwesten.de, 07.05.2011
  16. spiegel.de, 28.03.2005
  17. welt.de, 04.05.2004
  18. bz, 28.05.2001
  19. sz, 10.10.2001
  20. Berliner Zeitung 2000
  21. Berliner Zeitung 1999
  22. Berliner Zeitung 1998
  23. Rheinischer Merkur 1997
  24. Berliner Zeitung 1996