Neoliberalismus

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌneolibeʁaˈlɪsmʊs ]

Silbentrennung

Neoliberalismus

Definition bzw. Bedeutung

Sozialphilosophisches und wirtschaftspolitisches Konzept, das auf dem klassischen Liberalismus und der neoklassischen Theorie basiert und den Einfluss des Staates auf das Wirtschaftsgeschehen minimieren will, im Unterschied zum Laissez-faire des klassischen Liberalismus allerdings ein regulierendes Eingreifen des Staates zur Sicherstellung funktionierender Märkte als notwendig ansieht.

Begriffsursprung

Zusammengesetzt aus der Vorsilbe neo- und Liberalismus.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Neoliberalismus
Genitivdes Neoliberalismus
Dativdem Neoliberalismus
Akkusativden Neoliberalismus

Sinnverwandte Wörter

Mo­ne­ta­ris­mus:
Betrachtungsweise, die v.a. auf einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik und der Quantitätstheorie des Geldes aufbaut

Beispielsätze

  • Der Begriff Neoliberalismus ist ursprünglich eine Selbstbezeichnung, wird aber heutzutage nahezu ausschließlich von dessen Kritikern verwendet. Die Befürworter sprechen in der Regel von liberaler Wirtschaftspolitik.

  • Die meisten arbeitenden Armen können im Neoliberalismus keine psychiatrische Versorgung erhalten.

  • Der Neoliberalismus ist eine rein ökonomische Philosophie.

  • Wessen Interesse dienen Globalisation und Neoliberalismus?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Politik des Neoliberalismus beendete die Phase wachsender, wenn auch erheblich begrenzter Gleichheit.

  • Aber es wäre natürlich zu einfach, ausschließlich gegen den Neoliberalismus der FDP zu schießen.

  • Der Kinobesucher sieht fassungslos zu, wie Ricky sich im Geiste des Neoliberalismus selbst "optimiert".

  • Das Ende des Kommunismus in Ostmitteleuropa fiel in die Hochzeit des Neoliberalismus.

  • Der Neoliberalismus hat echte Missstände geschaffen, die von der radikalen Rechten politisch ausgenutzt wurden.

  • Der Neoliberalismus ist ein Phänomen: Er macht den Armen und Schwachen weis, sie wären an ihrem Elend selbst schuld.

  • Beginnend mit Jimmy Carter (US-Präsident zwischen 1977 und 1981) hat die „Democratic Party“ den Neoliberalismus übernommen.

  • Das ist das einzig vielleicht Gute – na, es ist eigentlich nichts gut am Neoliberalismus.

  • Der Begriff Neoliberalismus sei zu unrecht zum Schimpfwort geworden.

  • Den 600 Delegierten des Parteitags rief er am Sonntag zu: „Das Zeitalter des egoistischen Neoliberalismus muss endlich zu Ende sein.

  • Und er versprach, dass in Venezuela der Neoliberalismus niemals wiederkehren würde.

  • Auch hierzulande war der Neoliberalismus über Jahre in aller Munde.

  • Notenstress, Liebeskummer, Gewaltfantasien, abwesende Eltern und desinteressierte Lehrer, Neoliberalismus schon im Klassenzimmer.

  • Bonis fließen und keiner weiß wofür und das alles nennt man Neoliberalismus.

  • Das sind die Auswirkungen des Neoliberalismus, der viele mit günstigen Elektrogeräten und Textilien aus Fernost geblendet hat.

  • Gegen die ?Marktradikalen? in der Union und deren ?Neoliberalismus? wetterte er in einem Grundsatzartikel.

  • Ungerechtigkeit und Ungleichheit - verursacht durch den Neoliberalismus der USA - seien schuld am Terrorismus.

  • Krank wird man von Neoliberalismus und Lohnausbeutung, von der Barbarei des Kapitalismus.

  • Der europäischen Linken, sagt sie, sei es nach der Wende von 1989 nicht gelungen, "eine Alternative zu formulieren zum Neoliberalismus".

  • "Gegen den Neoliberalismus, gegen den Krieg, gegen Rassismus", dagegen will sich dieses erste Sozialforum auf europäischem Boden erheben.

Wortbildungen

  • Neoliberale
  • Neoliberaler

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bosnisch: neoliberalizam (männlich)
  • Englisch: neoliberalism
  • Esperanto: novliberalismo (sächlich)
  • Französisch: néolibéralisme
  • Italienisch: neoliberalismo
  • Katalanisch: neoliberalisme
  • Lettisch: neoliberālisms
  • Mazedonisch: неолиберализам (neoliberalizam) (männlich)
  • Portugiesisch: neoliberalismo (männlich)
  • Rumänisch: neoliberalism
  • Russisch: неолиберализм (männlich)
  • Schwedisch: nyliberalism
  • Serbisch: неолиберализам (neoliberalizam) (männlich)
  • Serbokroatisch: неолиберализам (neoliberalizam) (männlich)
  • Slowakisch: neoliberalizmus (männlich)
  • Slowenisch: neoliberalizem (männlich)
  • Spanisch: neoliberalismo
  • Tschechisch: neoliberalismus (männlich)
  • Weißrussisch: нэалібэралізм (männlich)

Was reimt sich auf Neo­li­be­ra­lis­mus?

Wortaufbau

Das sechssilbige Substantiv Neo­li­be­ra­lis­mus be­steht aus 15 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 2 × L, 2 × S, 1 × A, 1 × B, 1 × M, 1 × N, 1 × O, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × A, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × S, 1 × B, 1 × M, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem O, ers­ten I, zwei­ten E, A und ers­ten S mög­lich.

Das Alphagramm von Neo­li­be­ra­lis­mus lautet: ABEEIILLMNORSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Essen
  3. Offen­bach
  4. Leip­zig
  5. Ingel­heim
  6. Ber­lin
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Aachen
  10. Leip­zig
  11. Ingel­heim
  12. Salz­wedel
  13. Mün­chen
  14. Unna
  15. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Emil
  3. Otto
  4. Lud­wig
  5. Ida
  6. Berta
  7. Emil
  8. Richard
  9. Anton
  10. Lud­wig
  11. Ida
  12. Samuel
  13. Martha
  14. Ulrich
  15. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Echo
  3. Oscar
  4. Lima
  5. India
  6. Bravo
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Alfa
  10. Lima
  11. India
  12. Sierra
  13. Mike
  14. Uni­form
  15. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  12. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  13. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

Neoliberalismus

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Neo­li­be­ra­lis­mus kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

neo­li­be­ral:
den Neoliberalismus betreffend, zu ihm gehörend

Buchtitel

  • Ist der Neoliberalismus noch zu retten? Colin Crouch | ISBN: 978-3-51846-942-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Neoliberalismus. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12126088, 11965650 & 5810537. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. das-blaettchen.de, 30.06.2023
  2. rga.de, 28.11.2022
  3. derstandard.at, 05.03.2020
  4. derstandard.at, 16.11.2019
  5. nachdenkseiten.de, 11.09.2018
  6. rubikon.news, 06.09.2017
  7. nzz.ch, 27.08.2016
  8. woz.ch, 20.06.2015
  9. echo-online.de, 27.01.2014
  10. focus.de, 15.04.2013
  11. feedsportal.com, 08.10.2012
  12. bazonline.ch, 04.10.2011
  13. neues-deutschland.de, 14.02.2010
  14. focus.de, 10.03.2009
  15. hbxtracking.sueddeutsche.de, 25.11.2008
  16. merkur.de, 21.06.2007
  17. n24.de, 15.09.2006
  18. berlinonline.de, 29.09.2005
  19. f-r.de, 26.02.2003
  20. sueddeutsche.de, 09.11.2002
  21. jw, 09.07.2001
  22. Die Zeit (42/2001)
  23. FREITAG 2000
  24. FREITAG 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. TAZ 1997
  27. TAZ 1996